18:45. Die Sonne ging schon langsam unter und wir machten uns auf den Weg. Neben der Strandbar lag ein kleines Bot aus Holz, wo wir gerade so drin liegen konnten. Diego hat uns versichert, dass es noch funktioniert, da er damit jeden Sonntag rausfährt und angelt.
Wir hatten einen Korb dabei mit einem Kissen und einer Decke und noch einen anderen Korb mit dem Essen. Wir hatten eigentlich vor abends wieder zurück zu kehren, aber man weiß nie was passiert, deswegen zogen wir uns ein paar längere und dickere Sachen an, da es Nachts oft sehr frisch wird.
Alles zusammen gepackt gingen wir los. Von der Terrasse bis zur Strandbar sind es maximal 200 Meter. Kaum der Rede wert, aber wenn man zwei schwere Körbe dabei hat und für Thailändische Verhältnisse dick angezogen ist, kann das schonmal sehr warm und anstrengend werden durch den Sand zu laufen.
Als wir angekommen sind war die Sonne schon gut untergegangen, aber wir waren auf keinen Fall zu spät. Nach zwei Minuten war alles im Boot verstaut, sodass wir es abseilen und ins Wasser ziehen konnten. Wir hatten zwei Paddel. Das war gar nicht so leicht wie man denkt. Vor allem nicht, wenn jeder eins hat. Irgendwann hat Jana das rudern übernommen, da wir es einfach nicht hinbekommen haben. Jana saß hinter mir. Es war wunderschön. Wir sind über das Riff gefahren. Die Fische schreckten auf und schwammen schnell weg. Irgendwann sind wir zwischen den beiden Felsen durchgepaddelt. Und dann war es da. Das große weite mehr. Weit und breit kein Land. Am Horizont ging langsam die Sonne unter. Die vielen Farben waren wunderschön. Rot, Orange, Gelb. Alles war dabei. Außerdem war keine Wolke am Himmel zu finden. Jana hörte knapp hinter den Felsen auf zu paddeln und fragte, ob wir dort bleiben wollten. Ich stimmte zu und schmiss den Anker raus. Wir setzten uns gemütlich hin und packten den Wein und das Essen aus. Jana öffnete die Flasche und schüttete mir und ihr etwas in ein Glas. Ich schnitt das Baguette in Scheiben. Es war jetzt schon das schönste Picknick, was ich je hatte. Wir stoßen an, tranken einen Schluck und schauten auf den Horizont. Wir taten einfach mal nichts. Außerdem Meer haben wir auch nichts gehört.
Jana lehnte sich vorsichtig bei mir an, sodass ich meinen Arm um sie legte. D Nach 10 Minuten der Stille war die Sonne untergegangen. Es wurde langsam dunkel. Jana packte eine Tüte aus und sagte: "Ich habe eine Überraschung für dich." Sie lächelte. "Oke... ich bin gespannt." Die griff einmal rein und holte eine Kerze heraus. Nachdem ich länger hingeschaut habe würde mir klar, dass es sich um eine Kerze handelte, die auf dem Wasser schwimmt. Das war Mega cool. Wir hatten jedoch nicht nur eine Kerze, sondern direkt 10. Aufgrund der Tatsache, dass wir die Umwelt nicht verschmutzen wollten knoteten wir sie mit Fäden am Boot fest. Nach und nach zündeten wir sie an und ließen sie ins Wasser fallen. Der Anblick war so schön und sehr romantisch...