Jana schaute mich fragend an. Ich nickte leicht. Das gab ihr die Gewissheit, dass ich es ernst meinte und mit mir alles Ok ist. Sie küsste mich erneut. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Ich konnte mich jetzt hängen lassen und brauchte keine Angst mehr. Ich habe die totale Gewissheit durch Nadja erhalten.
Der Hunger trieb uns dann irgendwann an Land. Wir räumten das Boot aus und ketteten es wieder neben der Strandbar an.Mit all unseren Sachen liefen wir zurück ins Haus. Die Situation zwischen Jana und mir hat sich ganz normal angefühlt. Ich hätte mir vorstellen können, dass es sich komisch anfühlt, aber es war alles so wie immer.
Im Haus angekommen räumten wir die Körbe aus und gingen erst Mal duschen. Alleine versteht sich. Nach ca. einer Stunde saßen wir am Frühstückstisch. Wir unterhielten uns. Es gab eine Sache, die mich jedoch belasted hat. Das musste ich unbedingt ansprechen. "jana, hör zu... Ich bin eine lesbe durch und durch. Das bedeutet, dass ich so ziemlich jedes Klieschee erfülle und somit immer über alles reden muss..." Sie sah mich fragend an. Das war wirklich schwer für mich den nächsten Satz ordentlich zu formulieren, obwohl es gar nichts schlimmes ist. "Der Kuss war wirklich wunderschön und alles, aber was haben wir jetzt für eine Beziehung? Machen wir weiter wie sonst auch, oder sind wir zusammen, oder haben wir eine Freundschaft plus...?" Diese Zeilen auszusprechen bereiteten mir große Sorgen. Mir war selber nicht ganz klar, was ich wollte. Ich meine ich kannte Jana auf jeden Fall gut genug um mit ihr eine Beziehung einzugehen. Ich habe mich aber auch ein bisschen überrumpelt gefühlt. Vor einer Woche waren wir noch ganz normale Freunde in Deutschland und jetzt sind wir hier in Thailand und ich habe von einer Sekunde auf die andere ein wunderschönes Haus und eine Strandbar inklusieve Bucht geschenkt bekommen. Das war definitiv schon zu viel für mich, aber dann kamen noch die Gefühle zu Jana dazu. Jede einzelne Sekunde, die ich länger auf Janas Antwort gewartet habe fühlte sich mein Kopf immer schmerzhafter an. Es hat sich so angefühlt, als ob er gleich platzt. Mir wurde schwindelig und schwarz vor Augen. Und dann habe ich nur noch gespürt, wie ich auf den Boden mit meinem Kopf aufknallte...
Ich lag auf dem Sofa, als ich wieder zu mir kam. Jana saß neben mir. Sie hatte ihre Hand auf meinem Bauch liegen. "Wie geht es dir?" "Was ist passiert? Mein Kopf tut so weh!" "Du hast mich gefragt, was wir für eine Beziehung führen und dann bist du umgekippt. Ich habe dich auf das Sofa gelegt und dir einen kalten Lappen auf die Stirn gelegt, nachdem du wieder zu dir kamst. Du hast kurz gefragt, was los sei und ich habe dir alles erklärt. Danach bist du eingeschlafen." "Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass mein Kopf auf einmal weh tat. Wie lange habe ich geschlafen?" "Ungefähr zwei Stunden." "Okee... und wie hast du unsere Beziehung eingeordnet?" "Ich denke, dass wir uns keinen Zeitdruck machen müssen. Wir haben alle Zeit der Welt und wenn wir zusammen sein wollen, dann sind wir zusammen." Ich antwortete: "Ich möchte mit dir zusammen sein." Daraufhin küsste sie mich und für uns beide war alles geklärt.