9. Nachhilfe

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Der Fernseher lief, Bob lag schnurrend auf meinem Schoß, Mum strickte und Harry malte einen Mandala auf den Boden. Es fühlte sich an als würde ich auf dem Sofa vergammeln. Es war Sonntag und um 13 Uhr wollte ich mich mit Kate treffen. Doch im Moment wollte ich einfach nur sterben. Wäre Langeweile und Sonntag ein Mensch, dann wäre dieser Mensch definitiv ein Serienkiller. Ich seufzte laut und streckte mich. Da ich es nicht länger ertrug nichts zu tun, stand ich auf und begab mich in mein Zimmer. Ich packte alles zusammen was ich für später brauchen würde und zog mir was anständiges an, da ich nicht in jogginghose und einem Spongebob T-Shirt zu Kate wollte. Das T-Shirt hatte ich zu Weihnachten von meinem Bruder bekommen und ihm zu Liebe trug ich es so oft ich konnte. Kurz vor 13 Uhr fuhr ich dann los und stand wenig später vor Kate's Tür. Sofort wurde diese geöffnet und eine grinsende Kate stand im Gammellook vor mir. Aber es stand ihr irgendwie. Und Ich musste zugeben, dass sie so ziemlich süß aussah. Irgendwie. Ich gab ihren Eltern noch die Hand und sie stellten sich als Elisabeth und Mike vor. Die beiden waren ziemlich freundlich und jedes mal wenn sie sich in die Augen sahen funkelte es. So einen Menschen wollte ich auch haben. Jemanden, den du nach jedem Blick etwas mehr liebst als du es zuvor getan hast. In ihrem Zimmer wurden meine Augen ziemlich groß. Sie war nicht nur süß sondern ein ziemlicher Freak. An den Wänden hingen posters von Metalbands, grusligen Monstern und selbstgemachtes Zeugs, wie ein Traumfänger und Bilder. Über ihren Bett hing ein Riesen Spinnennetz. Und dann standen überall kleine Figuren von Anime Charakteren. Ich fing an sie mehr als vorher zu mögen. Sie war ein ganz eigener Typ. "Ich bin schon seltsam was?" Lächelte sie verlegen und kratzte sich dabei am Kopf. "Das sagst du ausgerechnet mir." Sie verstand nicht ganz und legte ihren Kopf leicht zur Seite. "Dich mag man aber. Du bist einer der coolsten in der Schule." Ich hob nur beiläufig meine Schultern. "Daran ist nichts tolles." "Wie du meinst..." Es folgte kurz eine peinliche stille und wir standen doof im Zimmer. "Also wobei soll ich dir helfen?" Rettete ich schnell diese Situation. "Achja stimmt." Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und bedeutete mir mich neben sie zu setzten. Sie holte ihre Mathesachen raus und ich musste ihr das ganze Thema nochmal erklären.

Als es dann spät wurde, hörten wir Elisabeth die Treppe raufschreien, dass das Essen fertig sei. Wir legten die Sachen beiseite und waren eigentlich auch fertig. Am Esstisch, es gab Nudelauflauf, stellten mir Mike und Elisabeth diese üblichen Fragen. "Kate hat schon so einiges über dich erzählt. Anscheinend bist du ein As in der Schule? Weißt du denn was du nach der Schule machen willst?" Erklang die sanfte Stimme von Elisabeth. "Um ehrlich zu sein: Ich habe noch nicht wirklich drüber nachgedacht. Aber ich würde gerne studieren." "Gute Entscheidung." Lächelte Mike. "Hast du Geschwister?" Das war wirklich eine große Wendung der feinen mütterlichen Art. Elisabeth sah mich erwartungsvoll an. "Einen kleinen Bruder. Er ist 10 und heißt Harry." "Und deine Eltern? Wo arbeiten sie?" "Meine Mutter, Claire, ist Erzieherin. Und mein Vater? Ich habe lang nichts mehr von ihm gehört." Sie ging nicht weiter auf das Thema, verschollener Dad, ein und fragte mich weiterhin nach meiner Mutter aus. "Deine Familie ist herzlich bei uns eingeladen. Wir haben jeden Sonntag offenes Haus und alle Nachbarn kommen zum Reden. Kommt einfach vorbei." Ich dankte für die Einladung und der Abend nahm sein Ende. Kate umarmte mich vor der Haustür und bedankte sich nochmal für die Nachhilfe. "Ich bin dir noch was schuldig."

Zuhause saß ich vor meinem Schreibtisch und schrieb den Aufsatz für Philosophie fertig, den ich bis morgen haben musste. Harry schlief bereits und wenig später legte ich mich zu ihm. "Gute Nacht." Flüsterte ich mit einem Kuss auf seine Stirn.

Der Montag verlief wie immer, bis dann ein kleiner Blondschopf mit roten Augen auftauchte. Als ich ihn auf dem Flur traf, zog ich ihn zur nächsten Toilette und schloss uns in eine Kabine ein. Meine Hände legten sich um sein Gesicht und ich hatte mich nicht geirrt. Seine Augen sahen mehr als verheult aus. Eine kleine Wunde zierte seine rechte Augenbraue. Ich zog seinen Körper an meinen und er stöhnte dabei schmerzvoll auf. Was war passiert?

Hehehe ich bin mal wieder so böse und höre mittendrin auf :p

Love ya

o0KaktusPups0o

Xx

Red Nails (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt