12. Montag

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Und wieder lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Logan hatte ich nach seiner Ansage nach Hause gebracht. Er hatte Recht. Es würde mir nichts bringen mich in fremde Angelegenheiten einzumischen. Wir hatten einen Deal. Mehr auch nicht. Es war eine rein körperliche Beziehung. Was war eigentlich aus meinem Hass zu ihm geworden? Wann habe ich angefangen mich für ihn zu interessieren? Ich wusste es selbst nicht. Ich wollte nicht neugierig sein. Und ich wollte ihn ganz bestimmt nicht mögen. Doch ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich ihn hasste. Denn das tat ich nicht mehr. Er machte mich neugierig. Er zwang mich praktisch dazu mir Sorgen um ihn zu machen.

Die Woche verging ziemlich schleppend. Ich sehnte den Freitag herbei. Ich brauchte Logan so sehr. Sein Körper, seine Stimme. Wie lange würde ich mich noch beherrschen können. Als die Schulglocke dann den erlösenden Klang von sich gab, rannte ich förmlich zu meinem Motorrad. Einen Zweithelm für Logan hatte ich extra mitgenommen. Es war der von Harry. Ich wartete ungeduldig. Als er dann endlich auftauchte sah ich eine Person hinter ihm. Ein junger Mann im Anzug. Er sah ziemlich gut aus. Logan sagte kurz etwas zu ihm und kam dann zu mir. Der Mann, ich schätze ihn auf zwanzig, blieb vor einem Auto stehen. "Es tut mir leid, aber ich kann heute nicht." Mein Atem setzte aus. Das war jetzt nicht sein Ernst. "Was?!" Logan wurde nervös und kratzte sich am Hinterkopf. "Ich habe ein wichtiges Treffen." Meinte er entschuldigent. "Mit dem da?" Ich blickte zu dem Mann. Logan nickte. "Da kann mal wohl nichts machen." Gab ich enttäuscht von mir. Ich hätte den Sex mit ihm gebraucht. Mehr als ich zugeben wollte. "Es tut mir leid."

"Dir ist bewusst, dass du nächste Woche dran bist?" Logan schluckte.

Das Wochenende verbrachte ich mit Gammeln. So wie immer. Früher war ich jedes Wochende feiern. Aber irgendwann bemerkte ich, dass ich vollkommen fehl am Platz war.
Sonntag Abend saßen wir alle auf dem Sofa und schauten Fern. So wie immer. "Dein Trainer hat angerufen. Du warst jetzt einige Wochen nicht beim Training. Gibt es etwas das ich wissen sollte?" Immer diese neugierigen Mütter. "Ich werde nächste Woche wieder hingehen." Seit schon einigen Jahren machte ich Leichtathletik. Aber nur weil es mich vergessen ließ. Nicht um irgendwas damit zu erreichen. "Ihr habt bald wieder Wettbewerbe. Letztes mal hast du beim hundert Meter Lauf den ersten Platz geholt..." "JA DU WARST SO SCHNELL. UND DANN BOOOM ERSTER." Sprang Harry auf und holte den Pokal aus unserem Zimmer. Er streckte ihn stolz in die Luft und schrie weiterhin rum. Mein kleiner Bruder. Schafft es immer einen zu überraschen. Wir mussten alle laut lachen. "Komm mal runter kleiner." Harry stellte meinem Pokal auf den Küchentisch und setzte sich zu Bob auf den Boden. "Zurück zu den Wettbewerb. Der Trainer hofft, dass du dabei bist. Die Fahrt wird auch vom Verein bezahlt." Ich sah sie fragend an. "Welche Fahrt?" "Naja, ihr fliegt für zwei Wochen nach Russland. Dort finden irgendwelche Meisterschaften statt." Ich seufzte. "Kein Interesse. Sollen die ohne mich fahren." Meine Mutter sah mich ernst an. "Dean. Warum nicht? Mach es doch einfach. Du wirst es sonst bereuen nicht mit gefahren zu sein." Ich streckte meine Arme und Beine aus und gähnte laut. "Wie gesagt: Kein Interesse." Meine Mutter legte die Stricksachen beiseite und stand auf. Sie stemmte ein Arm in die Hüfte und mit dem anderen fuchtelte sie in der Luft herum. "Jetzt hör mal zu, Dean McKay. Du wirst mitfahren. Du hockst nur noch zu Hause rum. Weißt du was du mir für Sorgen bereitest? Du wirst bald achtzehn. So wirst du nicht weit in deinem Leben kommen." Meine Augen sahen sie geschockt an. So hatte ich sie lange nicht mehr erlebt. "Mum beruhig dich. Ich werde nach Russland fliegen, wenn es dir so wichtig ist." Sie setzt sich wieder. "Danke." "Dafür musst du mir wirklich nicht danken."

Montag. Ein Tag wieder jeder andere. Eigentlich. Es regnete. Der Grund dafür, dass ich mit dem Bus fahren musste. Ich hasste es. Jedes mal musste ich stehen, da es keine freien Plätze mehr gab. Also stand ich. Zwanzig Minuten lang. Ich könnte ich strömen kotzen. Der Tag fing scheisse an und endete auch so. Kate war nicht da und wie immer hatte ich nichts zu essen dabei, noch das Geld mir welches zu kaufen. Also saß ich alleine in der Mensa. Von Logan fehlte auch jede Spur. Ich hätte ihn gerne gesehen. Sein lächeln würde den Scheiss Tag bestimmt ein wenig besser machen. Die Schule verließ ich mit einem Haufen Hausaufgaben. Was ein geiler Tag. Ich stieg einige Haltestellen früher aus, um Kate die Hausaufaben zu geben. Bei ihr zu Hause wurde ich herzlich von ihren Eltern begrüßt. "Sie ist oben." Sagte Elisabeth zu mir und lächelte. So wie immer. Ich mochte sie, da sie Ähnlichkeiten mit meiner Mutter hatte. Die beiden würden sich sicherlich gut verstehen. Ich klopfte an Kate's Tür. "Ja?" Hörte ich eine kratzige Stimme. Ich öffnete das Zimmer und trat ein. "Dean? Was machst du hier?" Ich holte die Blätter aus meinem Rucksack. "Hausaufgaben." Antwortete ich knapp. "Danke." Sie lag im Bett und sah ziemlich krank aus. "Du siehst schlimm aus." Sie sah mich grimmig an. "Danke." Brummte sie. "Sorry. Soll ich dir was bringen? Tee?" Und dann lächelte sie wieder. "Wirklich nett, aber nein Danke. Bin versorgt." Sie zeigte auf ihrem Nachtisch, auf dem eine Wasserflasche stand. "Soll ich dir bei den Hausaufgaben helfen?" Sie quälte sich aus ihrem Bett und stand auf. "Wäre cool."

Also blieb ich noch länger bei ihr und wir machten zusammen unsere Hausaufgaben. "Dean? Warst du jemals verliebt?" Ich sah sie verwirrt an. Diese Frage hätte ich nicht erwartet. Sie lag bereits wieder im Bett und ich saß auf ihrem Drehstuhl, mit einen ihrer Figuren spielend. "Warum fragst du?" "Nur so. Also warst du?" Sie sah mich neugierig an. "Ja war ich. Ist aber etwas her." Sie nickte. "Wer war sie?" Hackte sie nach. "Ein Mädchen aus dem Leichtathletik Team. Sie musste aber wegziehen. Da war ich fünfzehn. Wir waren knapp zwei Jahre zusammen." Ihre Augen wurden groß. "Fast zwei Jahre?" Ich nickte. "Das ist traurig. Wenn sie bloß nicht wegziehen müsste." Sie sah ich mitleidig an. "Ich brauche kein Mitleid. Das ist zwei Jahre her. Warum fragst du eigentlich?" Kate brach den Blickkontakt zu mir ab und fing an nervös mit ihren Händen zu spielen. "Naja. Es gibt da jemanden. Ich bräuchte vielleicht deine Hilfe." Ihre Augen sahen mich fragend an. "Wer ist es?" Sie fing an zu lächeln. "Toby Wood. Ich habe mit ihm Chemie." Ich überlegte kurz. Ich kannte ihn. "Toby Wood? Du könntest was besseres haben." Meinte ich ernst. "Ich will aber ihn." "Okay ich helfe dir."

Während der Woche überlegte ich wie ich Kate mit ihrem Lover helfen könnte. Er war im Football Team. Ein Draufgänger. Meiner Meinung nach ein Vollidiot. Aber Kate hatte es erwischt. Und obwohl ich es nicht einsehen wollte, wusste ich, dass Kate nun eine gute Freundin wurde. Ich wollte keine Freundschaften. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst mich an jemanden zu binden. Aber das mit Kate war nun zu spät. Wir waren Freunde. Das musste ich einfach akzeptieren.

Mittwoch ging ich nach der Schule zum Leichtathletik.
"Dean! Auch mal wieder da." Kam mir der Trainer entgegen. "Meine Mutter hat etwas von Meisterschaften erwähnt." Er klopfte auf meine Schulter. "Also bist du dabei?" Ich seufzte. "Muss ja." Mein Trainer strahlte. "Super. Hier steht alles drauf. Die Anmelde Formulare gebe ich dir später." Ich bedankte mich und ging in die Umkleiden. Ich las mir den Zettel kurz durch. Die Meisterschaften fanden in einem Monat statt. Also in vier Wochen. Das hieß wohl extra Training.

Und dann kam der Freitag. Logan würde diese Nacht nicht überleben. Wir hatten nämlich was nachzuholen.

Love ya❤

o0KaktusPups0o

Xx

Red Nails (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt