1.Spielzeug

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Der Countdown lief. Ein Mann schrie von der Seite. Die Läufer positionierten sich und waren bereit zu rennen. "Auf die Plätze fertig LOS!!" Es ging so schnell. Meine Beine liefen von selbst. Die Menschen feuerten uns an. Der Wind tanzte an mir vorbei und wie im Rausch, nahm ich das Ziel wahr. Mein Atem ging nur stoßweise, meine Beine ließen mich fliegen und meine Herz raste wie verrückt. Ich fühlte mich Frei und lebendig wie noch nie. Der rote Boden flog unter meinen Beinen davon. Nur nebenbei nahm ich war, wie ich das Band an der Ziellinie erreichte und zum reißen brachte. Erster. Ich war als erster am Ziel. Ich streckte die Arme in die Höhe und eine Person sprang mir in die Arme. Mein Kleiner Bruder lachte so laut wie noch nie und klammerte sich an meinen Hals. Später im Auto prangte eine Goldmedaille an meiner Brust und ich hängte sie meinem kleinen Bruder um. Er war für die Aufbewahrung meiner Medaillen und Pokale zuständig. "Ich bin so stolz Söhne wie euch zu haben." Gab meine Mutter mit einem warmen Lächeln von sich. "Das wissen wir Mum." Lachte Harry und gab ihr einen Kussmund. Ich wuschelte mit meiner Hand durch seine Locken. Der Kleine war bereits zehn, aber immer noch zu niedlich für diese Welt. In der Schule wurde ich wie immer von den Mädels angehimmelt und die Jungs suchten meine Nähe. Ich verzichtete auf alles und ging wie ein Dunkler Schatten durch die Gänge. Ich hasste Menschen. Alle Menschen. Außer meine Familie natürlich. Jeder hier kotzte mich an und ging mir unglaublich auf die Nerven. Die Lehrer waren die einzigen Personen mit denen ich ab und zu redete, aber der Rest ging mir am Arsch vorbei. Im Philosophie Kurs bekamen wir unsere Klausur wieder und ich war wieder der, der am besten Abgeschnitten hatte. Der Lehrer bat mich einen Abschnitt meiner Klausur vorlesen zu dürfen. "Nur zu." War meine Antwort. "Lass es gehen. Es heißt nicht, dass du es verlierst. Es hört nur auf dich zu quälen und in dir wie Feuer zu tanzen. Lass es los. Es heißt nicht es weg zu werfen. Du legst es nur beiseite und es zerfrisst dich nicht mehr wie Säure. Etwas los zu lassen, dass dich jeden Tag begleitet, nicht von deiner Seite weicht, in deinem Herzen ruht und durch deine Gedanken läuft, ist wie ein Brandmahl auf deiner Haut. Es foltert deine Seele und hat nicht vor auf zuhören dir unendliche Schmerzen zu bereiten. Du kommst zu der Erkenntnis, dass du dich nach dem sehnst, das nicht mehr neben dir steht. Aber glaub mir es ist besser so. Du solltest aufhören dich zu erinnern. Dein Leiden wird ein Ende nehmen. Für immer." Er ließ der Klasse etwas Zeit um das gelesene zu verdauen. Jeder machte einen nachdenkenden Gesicht und die Mädchen schwärmten wieder einmal. "Vielen Dank für den wunderbaren Text, Dean McKay. Ihr könnt alle eine Scheibe von ihm abschneiden." Ich bemerkte den verhassten Blick von Logan und musste feststellen, dass ihm einige Tränen in den Augen lagen, aber dies wegen seiner schlechten Note. In der Pause machte ich mich auf den Weg zur Toilette um meine Blase zu leeren. Als ich mit meinen Geschäft fertig war ging ich zum Waschbecken um meine Hände zu säubern. Auf einmal nahm ich ein Schluchzen wahr und hielt inne. Es kam direkt aus der Kabine die neben meiner war. Ich betrat sie erneut und sah über die Wand. Logan saß wie ein häufchen Elend auf der Toilette und hatte seine Beine angezogen. Ich kletterte rüber und sprang hinab. Der Blondschopf erschrak so sehr, dass er aufsprang und sich an die Wand hinter sich lehnte. "D-Du.. du." Stotterte er vor sich hin. "Ich." Gab ich kalt zurück. Er wischte sich übers Gesicht und ich setzte mich auf den Boden. Ich lehnte mich an die Tür und legte meine Arme auf meine Knie. Ich starrte ihn einfach an und bemerkte wie nervös ihn das machte. "Kannst du damit aufhören?" Eine Antwort bekam er nicht, denn es machte mir um ehrlich zu sein Spaß. Ihn verlegen zu sehen und dazu noch schluchzend, gab mir eine immense Genugtuung. Ich starrte ihn also weiterhin an und er wurde ganz hibbelig. "Ich meine es ernst. Lass es einfach." Ich grinste und hörte nicht auf ihn unter meinen Blicken zu Foltern. Ja wie sehr ich es liebte ihn so zu sehen. Er holte aus und war im Begriff mich zu schlagen, doch ich reagierte sofort und hielt in auf. Ich griff nach seinem Unterarm und drückte fest zu. "Du tust mir weh verdamt." Ich dachte nichtmal daran ihn los zu lassen. Ich ließ meinen Blick von ihm und sah seine kleinen Hände an. Ein Hauch roter Farbe war auf den Nägeln zu sehen. Ich sah nochmal genau hin um mich zu vergewissern. Täuschte ich mich oder war das wirklich das für was ich es hielt. Fragen kostete ja nichts. "Ist das Nagellack?" Er zog sofort seinen Arm weg und senkte den Blick. Ich konnte es kaum Glauben. Ich hatte einen Schwachpunkt finden können und den würde ich ganz bestimmt ausnutzen. "Nein." Nuschelte er und wich meinem strengen Blick aus. "Guck mir in die Augen und sag mir die Wahrheit." Er kämpfte mit sich selbst und sah mir dann doch in die Augen. Seine waren immer noch glasig und ein leichter rot Ton bedeckte seine Wangen. Es war ihm durchaus peinlich. "Sag es bitte nicht weiter." Ich wollte aufkreischen vor Triumph. Er trug ein Geheimnis mit sich und nur ich wusste davon. Er lackierte sich also die Nägel. "Glaubst du, dass du mir so einfach davonkommen würdest?" Er wurde immer nervöser. "Was willst du von mir?" Ich überlegte und fasste einen Entschluss. Ich liebte es zu spielen. Und mit ihm würde es sicherlich spaßig werden. "Werde mein Spielzeug." Seine Augen wurden groß und ich musste dreckig Grinsen. "Spielzeug?" Ich nickte wenig beeindruckt, erhob mich und verließ die Kabine. "Freitag nach der Schule. Warte dann auf mich."

Woho, das erste Kapitel ist da. Noch ist es nicht dirty, aber glaubt mir genau das wird es. Ich hoffe es wird nicht zu dreckig. Ich kann für nichts garantieren. Viel Spaß dann mit der Story und ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass die Geschichte nichts für Kleinkinder ist. Ich bin ja selbst keine 18 xD

LG o0KaktusPups0o






















Red Nails (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt