2. Kapitel

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Heute ist wieder einer dieser Tage. Ich freue mich immer wieder drauf, mittlerweile mache ich das jede zweite Woche. Okay... wenn man ehrlich ist, mache ich das eigentlich schon fast jede Woche. Ich bin deshalb heute nicht in der Schule, sondern in der Stadt. Glücklicherweise. Ich soll einen Mann, namens Wick, töten. Warum weiß ich nicht, es interessiert mich auch nicht mehr. Früher habe ich immer danach gefragt, habe es nie ohne eine Antwort oder einen schmerzhaften Stromschlag getan, aber das ist schon zwei oder drei Jahre her. Der heutige Tag ist schön. Die Sonne brennt in mein Gesicht und der Himmel ist klar. Er scheint gar nicht mehr da zu sein und dennoch hängt er wie eine Maße über uns. Ich habe ein Bild von ihm, dem Mann. Er hat schwarze Haare und braune Augen, einen hellen Hautype und ist sehr muskulös. Ich sehe ihn auf der anderen Straßenseite. Ich laufe auf ihn zu, überquere die Straße und stehe schließlich hinter ihm.
,,Entschuldigung, ich hätte eine kurze Frage, mein Herr." Er dreht sich zu mir um und schaut mir in die Augen.
,,Wissen sie wo hier der nächste Eisdiele ist? Ich bin leider nicht so oft hier in der Stadt und mein Bruder will unbedingt ein Eis." Ich zeige auf irgendeinen kleinen Jungen auf der nächsten Bank. Seine Hand legt sich auf meine Schulter, so dreht er mich in die Richtung in die es geht.
,,Hier geht es lang." Er zeigt noch mit einem Finger in die Richtung. Ich nehme mit meiner Hand seine Hand von meiner Schulter und in diesem Moment bort sich eine kleine Nadel in seine Handoberfläche. So klein, dass er es gar nicht merkt. Sie spritzt einen Stoff in seinen Blutkreislauf hinein. Heute Abend ist er tot. Ich sage danke und gehe weg. In die Richtung dieses Jungen auf den ich gezeigt habe, gehe dann jedoch wieder zum Haus, nach Hause. Ich nehme einen dieser Büsse die alle drei Stunden fahren. Dort angekommen fragt mein Vorgesetzter mich: ,, Erledigt?"
,,Bis heute Abend ist er tot." Ohne ihm einen Blick zu schenken, hatte ich geplant in mein Zimmer zu verschwinden, doch er macht mir einen Strich durch die Rechnung.
,,Dann wartet jetzt die Küche auf dich." Er sitzt auf seinem Sessel. Drei Bodyguards um ihn herum und eine Zeitung in der Hand, der Blick ist jedoch auf mich gerichtet.
,,Was ist mit der Sklavin?"
,,Sie hat leider unseren tollen Keller entdeckt und jetzt hängt sie dort auch, sie ist in einem dieser Käfige. Ich will das du heute noch das lernst, was ich mit dir vor einem Monat das letzte mal gemacht habe. Ich denke mittlerweile bist du bereit dafür. Es ist schon einen ganzen Monat her, ich glaube du hast es bald wieder nötig. Damit du aufhörst Fragen zu stellen! Außerdem morgen zieht eine Frau mit zwei Söhnen ein. Sie werden nichts von dem ganzen Erfahren. Und jetzt los in die Küche." Wie sich seine Stimme verändert hatte...erdrückend. Ich mache was er sagt, ohne eine weitere Reaktion. Ich koche ihm seinen lieblings Kuchen und ein weiteres 3 Gänge Menü, schrube die Küche und darf dann noch alles andere machen was unsere Putzfrau hätte machen müssen. Wieso ist sie so doof und schnüffelt hier herum. Keiner wird mächtig genug sein ihn zum Fall zu bringen. Heute ist es Sonntag, um 14 Uhr war ich wieder zuhause und nun ist es 23 Uhr. Ich bin fertig. Sollte der Sonntag kein Tag sein an dem man sich ausruht?. Grad auf dem Weg in mein Zimmer kommt er mir in den Weg. Schon wieder. Mein Vorgesetzter.
,,Hast du vergessen ich wollte dir doch noch etwas zeigen. Komm mit." Ich folge ihm. Runter in den Keller. Der Eingang ist versteckt, hinter einem Bücherregal. Wir gehen in das 5. Untergeschoss zu einer Zelle. Davon gibt es hier viele und jeder in diesem Haus war einmal in einer. Bis auf IHN. Ich sehe sie, die Sklavin.
,,Rein mit dir! Mach was ich dir gesagt habe." Ich habe noch keinem Menschen wirklich weh getan, eigentlich nur getötet ohne dass ich seine schmerzerfüllten Schreie gehört habe und er so viel gefühlt hat. Ich hab es immer schnell getan. Aber wie bekannt gibt es für alles immer einen Anfang. Ich nehme das Messer aus seiner Hand und gehe in die 10m^(2) große Zelle. Sie ist auf einem Stuhl gefesselt, ihre Hose ist durchgeweicht, ihre Wangen sind nass. Es stinkt überall. Ich schließe hinter mir die Gittertür. Ich kniee mich vor sie hin. Ich zerreiße ihr Oberteil, schneide ihren BH auf und dann fange ich an. Einen kleinen Strich mit meinem Messer auf ihrem Bauch. Ihre Augen weiten sich und ich kann nur noch in sie hinein schauen. Ein hoher und stechender Schrei fängt an mich zu umgeben. Ich fahre ihren Mund nach mit dem Messer. Dieser Schrei soll enden! Dann ritze ich ihr immer wieder einen tieferen Schnitt in ihren Bauch oder ihre Brust. Die Schreie fangen wieder an, egal was für schmerzen sich um ihren Mund gebildet haben müssen, lassen sie sie trotzdem durch... In ihren Augen verbreitet sich keine Kälte wie ich es gewohnt bin, sondern etwas komplett anderes, ich kenne es nicht, aber es ist schrecklich. Sie schaut mich direkt an und wendet ihren Blick nicht ab. Es ist als würde sie sich wünschen zu sterben und hätte keine Angst davor. Irgendwann ertrage ich es nicht und stecke das Messer ganz in ihr Herz. Gerade wollte ich aufstehen, da bringt sie noch leise zwei kleine Worte mit ihrer letzten Kraft und Luft heraus.
,,Vergib ihr."
Ich stehe auf, putze das Messer an meiner Hose ab und trete aus der Zelle aus. Als ich doch noch einmal zurückschauen will um zu erkennen oder zu verstehen was gerade passiert ist, höre ich seine Stimme neben mir.
,,Gut gemacht, bis auf dass das Messer in ihrem Herz gelandet ist. Jedoch für dein erstes mal, ist es verträglich. Aber dennoch wirst du noch leiden müssen dafür. Jetzt geh schlafen."

Doch das kann ich nicht. Ich sitze seit zwei Stunden auf meinem Bett und starre die weiße Wand an. Ich kann nur an ihre schrecklichen Augen denken, sie waren rot, haben den Schmerz ausgestrahlt, aber eine noch viel größere Kraft, sie waren unausstehbar. Nach ein paar Mal wird es aber hoffentlich vergehen. So wie immer und die ganzen Jahre davor...

My cold insideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt