Ein paar Wochen ist es her, seitdem sie hier angekommen sind. Mein Vorgesetzter hat keine Möglichkeiten mich an zu schreihen, wenn diese Familie hier ist, nur im Keller hat sich nichts geändert. Zum Glück hat Kyle noch nichts weiteres über meine Narben herausbekommen und mir versprochen mit keinem darüber zu reden. Es klappt eigentlich ganz gut mit ihm in einem Zimmer und wir verstehen uns auch echt gut miteinander. Ich glaube das ist es was mir eine lange Zeit gefehlt hat, einen guten Freund. Ich hatte einmal einen, er war so gesagt mein Bruder, aber das ist schon lange her. Aber heute ist wieder einer dieser Tage und ich hoffe mir fällt noch eine gute Ausrede ein, warum ich noch so lange in der Schule bleiben muss. Ich muss einen Lehrer töten. Doch das darf ich sicherlich nicht erwähnen. In den letzten zwei Jahren ist mir kein Fehler unterlaufen, somit darf auch heute keiner passieren.
Es ist Nachmittag, die Schule ist gerade um, alle Schüler sind seit 10 Minuten aus dem Zimmer gestürmt, doch ich bin noch hier und spreche mit meinem Geschichtslehrer. 10 weitere Minuten vergehen. Und dann ziehe ich wie immer mein Messer. Zuerst ganz unbedeutend, ich will wissen, ob er eine Ahnung haben könnte aus welchem Zeitalter es stammt. Aber die hat er nicht, somit kann ich nicht anders und muss meinen Auftrag erfüllen. Ich greife schneller zu dem Messer und springe über sein Pult, als die alten Reaktionen dieses Lehrers reagieren könnten. Ich betrachte die Augen meines Lehrers, sehe die Angst, die Furcht und den Schmerz. Ein Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus. Das spitze Messer wird von vorne gerade in seinen Hals hinein gestochen. Ich erkenne die Kälte in seinen Augen, sie wird immer größer. Ich nehme das Messer und stecke es noch drei mal in seine Brust. Während ich das tue, wird die Tür unerwartet aufgerissen.
,,Wo blei..." Kyles Stimme endet abrupt, als er erkennt was gerade hier passiert. Was ich tue. Ich schaue mit weit aufgerissenen Augen zu ihm herüber und beobachte wie er wieder weg rennt. Ich wische das Blut schnell von meinem Messer ab, damit ich keine unnötigen Blutspuren hinterlasse. Ich muss ihm hinterher. Er darf niemandem irgendetwas davon erzählen, niemandem! Ich achte darauf, dass nicht noch jemand mich sieht, sonst wird alles nur noch schlimmer. Mein Messer ist natürlich wieder versteckt. Dieses Mal in meinem Schuh. Als ich raus komme, sitzt er schon im Auto oder besser gesagt in der Limousine. Ich wette er wäre schon längst weg, wenn der Bodyguard nicht warten müsste. Ich stürme nur Sekunden nach ihm ins Auto und sofort fängt Kyle an auf mich ein zu reden.
,,Ich wollte nur schauen wo du bleibst und dann sehe ich wie du deinen Lehrer abstichst! Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken! Direkt ins Herz! Kaltherzig! Wie kann ich noch mit dir hier im Auto sitzen! Du bist eine eiskalte Killerin! Wir ziehen aus. Du wirst uns nie wieder sehen! ..." Ich unterbreche ihn. Ich muss das wissen.
,,Hast du es etwa schon jemandem gesagt?!"
,,Natürlich! Meine Mum packt schon unsere Sachen. Falls du mich tötest, sollte sie wenigstens dort weg kommen!Damit du nicht noch jemanden von ihnen verletzt..." Nein, Nein, Nein!!!! Das kann nicht wahr sein. Er wird es erfahren. Er wird es tun. Das vor was ich mich die letzten 2 Monate schützen konnte, indem ich nie ein Fehler gemacht habe. So lange gab es schon keine Fehler. Fehler bedeuten Tod und Schmerz. Doch jetzt werde nicht nur ich leiden. Seine ganze Familie wird leiden. Ich kann es über mich ergehen lassen, aber Kyle. Sein kleiner Bruder und Elise sind nicht stark genug. Sie werden Schmerzen spüren, die sie nie zuvor verspürt haben. Er wird jeden behandeln wie Dreck. Plötzlich fliege ich nach vorne. Wir sind schon am Haus. Ich habe noch nicht einmal bemerkt, dass wir los gefahren sind. Aber jetzt sind wir da und ich kann nichts mehr ändern. Die letzten Worte die ich noch aus meinen Lippen hervorbringen kann, ist ein kleines aber hoffentlich für ihn verständliches:
,,Bitte."Kyles Sicht
Ich schaue sie hasserfüllt an. Wie kann sie nur unschuldige Menschen töten? Die Tür des Wagens öffnet sich und ich trette wütend in das Haus. Ich ignoriere nur noch alles was sie sagt. Ich will hoch rennen in das Zimmer meiner Mutter, doch Drake versperrt mir den Weg.
,,Lass mich durch!" Ich will mich an ihm vorbei drücken, doch er hält mich immer noch fest. Warum will er mich denn nicht durchlassen? Ich schaue ihn verwundert an.
,,Ich würde dir gerne kurz was zeigen. Kommst du mit? Danach kannst du hoch, aber sonst weiß ich nicht wie lange du oben bleibst." Ohne das ich ihm eine Antwort gegeben hab, läuft er Richtung Wohnzimmer. Er hat ja keine Ahnung von dem was SIE getan hat. Meine Wut erweckt wieder und als ich sie dann im Wohnzimmer sehe, ist sie entflammt.
,,Kommst du bitte mal mit Octavia?" Fragt er sie und sie folgt ihm jetzt auch. Er bringt uns zu irgend so einem versteckten Eingang. Was ist das für ein geiles Haus. Es hat Geheimgänge! Doch Octavia scheint sich nicht zu wundern. Ihr Gesicht wurde zu einem eiskalten Stein, kein einziges Gefühl ist mehr zu erkennen. Doch all das ist egal. Ich muss meine Familie so weit wie möglich von all dem hier wegbringen! Ich stürme weg. Renne zur Treppe zurück. Doch plötzlich knalle ich gegen eine harte Wand. Meine Augen schauen hoch und merken, dass das keine Wand ist. Zwei Bodyguards packen meine Arme und heben mich vom Boden hoch. Ich wehre mich. Wie könnte ich mich auch gefangen nehmen lassen. Mit meinem Knie trete ich dem einen vor mir in die Eier und danach direkt nochmal in den Bauch mit meinem Fuß. Meinen anderen Arm befreie ich auch.
,,Mutter! Verschwinde!" Die Bodyguards rennen mir hinter her. Einer fasst meinen Fuß und zieht mich schlagartig nach hinten. Ich spüre wie sich die scharfen Stufenkanten in meinen Unterarm rein schneiden. Plötzlich mit einem lauten Knall platscht mein Kopf gegen die Wand. Ein pochendes Drücken erfüllt meinen Kopf. Vor meinen Augen wird es schwarz...
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My cold inside
Phiêu lưuHattest du Momente in deinem Leben in welchen du dir gewünscht hättest es würde anderst laufen? Mein Ganzes Leben verlief so...vielleicht könnte man auch sagen, dass es sich im letzten Jahr geändert hat. Ich würde dir gerne zeigen, dass es immer ein...