Es fallen bei mir heute die ersten zwei Stunden aus, das heißt erst um 9:20 Uhr Schule. Was mir nichts bringt, weil ich heute eh nicht schlafen konnte. Ich habe mir eine schwarze Hose angezogen und eine rote Bluse. Meine braunen Haare fallen mir in Wellen auf die Schulter. Heute soll diese Frau mir ihren zwei Söhnen ankommen. Ich bin gespannt wie sie heißen und hoffe er lässt sie weitgehend in Ruhe. Ich will nicht, dass noch irgendjemand das alles hier durchmachen muss oder ein so elendes Leben kennenlernen muss. Ich sitze in der Küche und esse ein Toastbrot mit Nutella, als es plötzlich an der Tür klingelt. Ich drehe mich um und schaue von meinem Platz um die Ecke. Er öffnet selbst die Tür, seit wann macht Er denn so etwas. Er hat genau vor zwei Stunden eine neue Sklavin eingestellt und trotzdem öffnet Er selbst die Tür. Ich hab Ihn noch nie die Tür öffnen gesehen. Wird vielleicht doch noch interessant. Eine Frau erscheint im Türrahmen, sie ist wunderschön, grüne Augen, fast weiße Haare und eine ebene Haut, ich könnte wetten, dass sie genauso weich wie ein Babypopo ist. Er umarmt sie liebevoll und gibt ihr einen leichten Kuss. Wie ist das möglich, wie kann er zu jemandem liebevoll sein? Ich bin kurz davor meinen Mund vor erstaunen weit aufzureißen. Oder braucht er sie einfach nur für irgendwelche Zwecke? Ich tippe auf letzteres, denn was anderes kann ich mir echt nicht vorstellen, vor allem, dass Er Liebe fühlen können sollte oder so tun könnte. Sie trettet ein. Hinter ihr kommt ein Junge er sieht etwas älter aus wie ich und an seiner Hand klammert sich ein kleiner vielleicht 8 Jähriger Junge. Sie stehen jetzt alle bei uns im Wohnzimmer, der ältere Junge sieht überhaupt nicht so aus wie seine Mutter. Er hat schwarze oder dunkelbraune hochgestylte Haare, wunderbare blaue Augen und ist muskulös, nicht zu viel, aber auf keinen Fall zu wenig. Er sieht echt gut aus. Wann hatte ich denn das letzte mal Zeit um über einen Jungen nach zudenken? Das ist meiner Meinung schon viel zu lange her. Der andere kleine Junge sieht um Gegensatz zu seinem Bruder fast genauso aus wie seine Mutter, sehr hellblondes Haar, grüne Augen und blasse Haut. Der ältere kommt warscheinlich nach seinem Vater. Aber wie heißen die drei eigentlich?
Ich reiche jedem meine Hand, nachdem ich meinen Teller aufgeräumt habe und stelle mich vor.
,,Hey, also ich bin Octavia und wie heißt ihr drei?" Die Frau, warscheinlich die Mutter der zwei Jungs, stellt sich als erstes vor.
,,Ich bin Elisa und das sind meine zwei Söhne Erik..." Sie nimmt den kleinen zu sich und flüstert ihm etwas ins Ohr. Er verschwindet kurz.
,,...und das ist Kyle." Sagt sie mit einem abfälligen Ton. Und Kyle verdreht nur seine Augen und schenkt mir ein Hallo. Schließlich meldet sich auch mein Vorgesetzter zu Wort.
,,Und für dich Kyle, ich bin Drake. Außerdem ihr zwei müsst euch ein Zimmer teilen." Ich reiße meine Augen auf und blicke als erstes zu meinem Vorgesetzten und dann zu Elisa und hin und her, genauso wie Kyle. Doch plötzlich macht es bei Kyle klick und ein schiefes Grinsen erfüllt sein Gesicht. Ich drehe mich zu ihm um.
,,Das kannst du dir gleich abschminken." Ich drehe mich ein zweites Mal um und nehme mein Schulranzen, der neben dem Esstisch stehen geblieben ist. Eigentlich ist das Haus viel zu groß, mein Zimmer hat sogar ein eigenes Bad und das Haus hat noch so viele Zimmer, warum müssen wir denn zusammen in einem schlafen??? Okey, er sieht echt gut aus und hoffentlich hat er auch einen guten Charakter, aber wie soll ich das mit meinen ganzen Narben erklären. ER legt es bestimmt nur drauf an, dass Kyle was rausfindet und auch von ihm gefoltert werden kann. Gerade als ich mich auf den Weg machen will nach draußen, ertönt eine weibliche schöne Stimme hinter mir.
,,Stop! Kyle geht jetzt in deine Schule. Zeig ihm wie er hinkommt!"
Ich schaue meinen Vorgesetzten an.
,,Steht einer deiner Männer draußen?"
,,Ja. Jetzt geh!"
,,Nimm dein Zeug mit." Sag ich zu Kyle und nachdem er das getan hat folgt er mir. Wir steigen beide in das schwarze Auto ein und fahren los.
,,Deine Mum mag dich auch nicht besonders oder?" Frage ich ihn mit einem schiefen Lächeln im Gesicht.
,,Oh nein, aber damit hab ich mich schon längst abgefunden. Sie verabscheut mich, weil ich nach meinem Dad komme und nicht nach ihr. Außerdem ich mag deinen Namen, er ist echt schön..." Zum ersten Mal hörte ich ihn richtig reden, seine Stimme hört sich echt gut an.
,,...ist das eigentlich dein Vater?" Fragt er mich.
,,Oh nein. Wenn das mein Vater wäre hätte ich schon längst Selbstmord begangen. Er adoptierte mich als ich drei war oder was in der Art." Wir reden noch ein bisschen hin und her und dann gehen wir zusammen in die Schule. Wie erwartet redet auch keiner von dem kleinen Mord vor ein paar Tagen.Es ist Abend geworden und ich sitze gerade in meiner Badewanne voll Schaum und denke über den heutigen Tag nach. Eigentlich ist Kyle echt nett. Genauso wie sein kleiner Bruder, doch dieser wird hier auch von jedem geliebt. Und Er ist auch viel netter zu mir als sonst. Ich glaube es ist echt gut, dass die drei hier eingezogen sind. Auch wenn in meinem Zimmer nun ein weiteres Bett steht. Ich steige aus der Badewanne und trockne mich ab. Plötzlich höre ich etwas hinter mir und drehe mich schlagartig um, natürlich habe ich davor mein Handtuch um mich gewickelt. Ich sehe ein mit Augen aufgerissener Kyle vor mir.
,,Von wo hast du die ganzen Narben?" Fragt er mit einer weichen aber erschrockenen Stimme. Doch ich kann nicht so ruhig antworten.
,,Raus aus dem Bad! Ich dusche mich gerade, darf ich nicht mal hier meine Privatsphäre haben!" Schreie ich ihn an und weise ihn raus aus dem Bad. Ich drehe den Schlüssel hinter mir um, was ich natürlich vorhin vergessen hatte, wie immer. War bis jetzt noch nie nötig. Das letzte was ich wollt ist, dass er diese Narben sieht. Wegen ihnen trage ich nie eine kurze Hose oder einen Rock ohne eine Strumpfhose, auch nicht bei 30℃ und gehe nie ins Schwimmbad, ich habe auch nie ein kurzärmliges Oberteil an. Manchmal ist das mehr als nur grauenhaft. Mit meinem Rücken lehne ich mich an die Badtür und rutsche herunter. Wie ist ihm sowas nur zu erklären? Ohne, dass er zu seiner Mum rennt oder der Polizei was über all das erzählt. Dann würde ER merken, dass Kyle keine Loyalität besitzt und ihn runterzerren und zwar tiefer als er ertragen kann...
Ich trete umgezogen aus dem Bad aus, lege mich in mein Bett und versuche ein zu schlafen. Doch wahrscheinlich hat er bemerkt das ich nicht schlafen kann, denn seine Stimme ertönt wieder.
,,Hey, du kannst mir vertrauen. Erzähl es mir."
,,Du bist doch erst seit heute hier...Außerdem wenn du erfährst von wo die stammen, hast du auch bald welche." Und so verstummt seine Stimme. Er gibt keinen kleinen Ton von sich. Als wäre er eingefroren. Dennoch merke ich, dass er trotzdem gerne was dazu gesagt hätte... Vielleicht entwickelt er noch einen Beschützerinstinkt, der stark genug wäre, es zu ertragen und mich lieber retten wollen würde als sich. Vielleicht hat er noch die Möglichkeit zu lieben...
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My cold inside
AdventureHattest du Momente in deinem Leben in welchen du dir gewünscht hättest es würde anderst laufen? Mein Ganzes Leben verlief so...vielleicht könnte man auch sagen, dass es sich im letzten Jahr geändert hat. Ich würde dir gerne zeigen, dass es immer ein...