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Ich ließ sie vorsichtig los.

"Bin gleich wieder da!"

Dann rannte ich raus. Sis lange Haare wehten im Wind, als sie davon rannte.

"Warte!", schrie ich und rannte ihr hinter her.

"Sis! Bleib stehen." Als ich sie eingeholt hatte, fasste ich sie an der Schulter und sie drehte sich um. Tränen liefen ihr in Strömen über die Wange. Ich wollte etwas sagen, doch sie kam mir zuvor.

"Ist sie das?", sie klang ruhig, aber ich merkte wie viel Mühe die hatte ihr Stimme zu kontrollieren., "Ist das das Mädchen was du gefunden hast?"

Ich fuhr mir durch die Haare.

"Ja, aber...."

"Sie ist wirklich hübsch. Bildschön um genau zu sein, findest du nicht?"

"Also..."

"Sag einfach Ja oder Nein!", sie schrie kurz auf, hatte sich dann aber schnell wieder unter Kontrolle.

Ich Atmete tief durch. "Ja, aber hör mir zu ich..."

"Hätte ich doch mal auf Anne gehört. Nur dieses eine Mal. Ich bin so eine Idiotin. Ich hab gemerkt wie du dich von mir entfernst. Habe gespürt, dass du mit den Gedanken nicht mehr bei mir warst." Ein neuer Tränenschwall lief ihr über die Wangen.

"Scheiße!", murmelte sie und drehte sich weg, "du betrügst mich mit dieser Schlampe und ich schaffe es nicht mal in Würde davon zu gehen." Sie machte Anstalten zu gehen.

"Jetzt hör mir doch mal zu verdammt!", sagte ich jetzt lauter. "Sie ist vor einer Woche bei mir aufgetaucht. Sie war einfach da. Ich hatte das Gefühl dass die meine Hilfe braucht, und..."

"Und du hast es, verdammte scheiße nochmal, nicht für möglich gehalten mir davon zu erzählen? Hast du überhaupt eine Sekunde lang daran gedacht?"

Nein... das... das hatte ich nicht.

"Ich wollte es dir erzählen. Auf der Party, aber du warst so betrunken und...", setzte ich an doch wieder unterbrach sie mich.

"Wir haben zwischenzeitlich miteinander telefoniert! Und am Morgen nach der Party warst du einfach weg. Außer einem Aspirin hast du nichts da gelassen. Du hast mich nicht angerufen, mir keine SMS geschickt. Nicht mal einen beschissenen Zettel hast du mir geschrieben! Weißt du wie schlecht es mir fing? Ich hab dein Portemonnaie bei mir gefunden. Ich hab es dir mitgebracht", die zog es aus der Tasche und ließ es auf den Boden fallen, "Du bist dann einfach in eine Nacht und Nebel Aktion abgehauen?!"

"Sie.. Sie hat mich angerufen! Ich..."

"Dreht sich eigentlich alles nur noch Sie? Sogar wenn ich mich von dir trenne? Wie heißt die überhaupt? Mir damit ich für das Miststück einen Namen habe. Damit ich sie zuordnen kann..."

"Ich weiß nicht... warte. Was?! Warum? Ich mein...", ich konnte nicht weiter sprechen. Ein riesiger Kloß breitete sich in meinem Hals aus, der mich daran hinderte.

"Warum?", wiederholte sie leise. "Warum?!", schrie sie nun lauter. "Ist das sein ernst? Du hast mich angelogen! Und nicht nur das! Du hast dich auch noch in dieses Mädchen da verliebt! Ich denke, das sind zwei unheimlich gute Gründe eine Beziehung zu beenden!", erneut Tränen liefen ihr dir Wange herunter und sie begann zu zittern.

"Ich hab mich nicht in sie verliebt! Bitte glaube mir!", sagte ich lahm. Es war die Wahrheit. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie mir nicht glauben oder verzeihen wird.

"Ach nein? Ich hab gesehen wie du sie im Arm gehalten hast! Wie du die angeschaut hast! Wie du sie geküsst hast!"

"Ich...", ich konnte nichts erwidern. Ich hatte mich nicht in sie verliebt. Aber trotzdem. Mit allem anderen lag Sis richtig. Ich hatte sie angelogen und sie hatte gesehen, wie ich sie im Arm gehalten habe. Zwar eine Volkommen aus dem Zusammenhang gerissene Szene, aber ich konnte mir denken, wie es auf sie gewirkt hat.

"Wenn das stimmt. Wenn es stimmt, dass du mich nicht betrogen hast oder dich in sie verliebt hast. Dann erkläre mir das alles. Warum ist sie bei dir? Warum hast du sie bei dir Wohnen lassen? Warum hast du niemanden davon erzählt? Warum hast du mir nichts erzählt?"

Das war's. Ich war am Ende mit meinen Erklärungen. Ich stand mit dem Rücken an Wand ohne Mittel zu Verteidigung, während Sis mit einem Schwert auf mich einhob, immer und immer wieder.

Ich schluckte und schaute sie einfach nur an. Ich war wie erstarrt

Sie lachte traurig auf.

"Das war's", sagte sie bitter, "ich will dich mir wieder sehen!" sie drehte sich um und ging.

Ich löste mich aus meiner Starre. In meinem Herzen klaffte sich ein riesiges Loch.

Der Platz in meinem Herzen, der für Sis reserviert war, war auf einmal leer.

"Sis!", brüllte ich ihr hinter her, "Ich liebe dich! Das musst du mir einfach glauben!"

Sie drehte sich ein letztes Mal um, auf ihren Lippen ein schmales trauriges Lächeln.

"Weißt du? Immer wenn du das zu mir gesagt hast, ist mein Herz aufgegangen. Jedes Mal! Doch jetzt versetzt es mir einen Stich. Und das tut extrem weh. Also hör auf!"

Sie drehten sich um und gingen.

"Ich wünschte ich könnte dir das noch glauben. Ich wünschte ich könnte dir noch Vertrauen."

Der Wind trug ihre letzten Worte zu mir und ich wusste nicht ob sie das wirklich gesagt hat oder ob es Einbildung war.

Dann war sie verschwunden. Und mit ihr nahm sie meinen letzten Hoffnungsschimmer, sie würde mir verzeihen. Eine einsame Träne rollte mir die Wange herunter.

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Hi nochmal :)

Als Entschädigung gibt es gleich ein zweites Kapitel.

Liebe Grüße

Ellie

Die Kinder des HimmelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt