14-Einschub Sichtwechsel Teil I

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Sie klammerte sich an den Sitz. Das Auto drehte sich immer schneller. Wenn sie gekonnt hätte, würde die schreien, aber sie konnte nicht. Ihr die Sprache und Stimme zu rauben, war das schlimmste was ihre Mutter ihr hätte antun können, und doch hat sie es getan. Ja, okay. Sie verstand warum sie es getan hat, aber hätte es nicht irgendeine andere Lösung geben können? Sie hätte sie zum Beispiel einfach bei sich behalten können, anstatt sie auf diese verdammte Erde zu schicken. Es stimmt nicht, dass es ihr hier nicht gefiel und dass sie die Zeit mit Mael nicht genoss. Ganz im Gegenteil. Sie fühlte sich in der Anwesenheit anderer Menschen wohl, vor allem in der von Mael, der ja genau so war wie sie, auch wenn er es nicht zu wissen scheint, aber seit sie hier war ging alles schief. Sie hatte sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Wäre sie nicht aufgetaucht, wäre er noch mit seiner Freundin zusammen, er wäre nie angegriffen worden, sie wären jetzt nicht auf der Flucht und was am aller wichtigsten ist, er würde einfach friedlich weiter leben ohne je von seiner wahren Existenz zu erfahren und wäre jetzt nicht in solcher Gefahr. Sie wusste zwar nicht, warum er seine Eltern nicht kannte, aber sie mussten einen guten Grund gehabt haben ihn weg zu schicken, so wie ihre Mutter.

Sie bemerkte wir das Auto von der Straße abkam. Verzweifelt suchte die nach einer Lösung. Wie bekomm ich das Auto zum stehen? Ihre Kräfte einzusetzen war jetzt nicht möglich. Dafür hätte sie sich außerhalb des Autos befinden müssen. Also blieb ihr nichts anderes übrig. Sie beugte sich auf die Fahrerseite und griff ins Lenkrad. Sie versuchte gegenzusteuern, doch Maels Hand hatte sich am Lenkrad verkrampft und es ließ sich nicht bewegen.

Nein, Nein, Nein!!! Sie waren beide definitiv noch zu jung zum sterben! Tränen traten ihr in die Augen und sie schickte einen letzten Gruß gen Himmel, um ihrer Mutter zu sagen, dass sie sie liebte. Dann schloss sie die Augen.

Mit einem Ruck hörte das Auto auf sich zu drehen und sie wurde gegen die Tür geschleudert. Geschockt öffnete sie die Augen und sah aus dem Fenster. Das Auto stand mitten auf dem Feld, um sie herum nichts, was das Auto hätte anhalten können. Ihr Blick glitt zu Mael, der nach rechts geneigt auf dem Fahrersitz saß. Er war blass und er atmete flach, aber er lebte. Seine Augen waren glasig und er starrte und leere. Mael konnte es also auch nicht gewesen sein. Was hatte das Auto dann zum stehen gebracht?

Ihre Frage wurde schnell beantwortet, als eine Frau mittleren Alters die Beifahrer Tür Aufriss und sie aus glanzlosen schwarzen Augen anstarrte. Ihr Blick wanderte zur Fahrerseite und dann wieder zu mir. "Was hast du denn mit dem angestellt? Jetzt tötest du nicht nur Feinde sondern setzt also auch Freunde außer Gefecht oder was? Wurdest du dafür etwa auch trainiert?", fragte sie Frau gehässig. Ihre Art war einfach so abscheulich! Aber recht hatte diese Frau trotzdem. Sie hatte nicht nur mehrere von den anderen getötet, sondern war auch für Maels jetzigen Zustand verantwortlich.

Die Frau packte ihren Arm und zerrte sie unsanft aus dem Auto. Sie überlegte sich bereits, wie die am schnellsten hier weg kommen konnte und sah bisher keine Probleme darin, die Frau zu überwältigen, als sie die Gruppe der "Menschen" entdeckte, die sie allesamt aus schwarzen glanzlosen Augen anstarrten. Es waren mindesten zehn von ihrer Art und alle schienen nicht gerade unerfahren und untrainiert. Sie war zwar stärker als die einzelnen, aber als alle zusammen? Keine Chance! Und ein zweites Mal innerhalb von nicht mal 10 Minuten sah sie sich dem Tode geweiht.


Die Kinder des HimmelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt