Blinzend öffnete ich die Augen. Meine Sicht war benebelt, aber ich konnte wage die Scheibenwischer erkennen, welche versuchten den prasselnden Regen auf der Windschutzscheibe zu bekämpfen, aber mehr oder wenige kläglich versagte.
Warum regnet es in letzter Zeit so oft? Dachte ich benommen.
Ich versuchte meinen Kopf zu drehen, doch meine Bewegung wurde jäh unterbrochen, durch einen heftigen Schmerz, der meinen ganzen Körper durchzuckte. Mein Kopf dröhnte und alles wurde wieder schwarz.
Der Geruch von großem Kaffee stieg mir in die Nase und ich hörte eine Autotür knallen. Letzteres versetzte mir wieder einen heftigen stromstoßartigen Schmerz durch den ganzen Körper und mein Kopf begann wieder zu dröhnen. Ich sog scharf die Luft ein, blieb jedoch bei Bewusstsein. Langsam öffnete ich die Augen und drehte mich vorsichtig zur Fahrerseite. Bloß keine ruckartigen Bewegungen!
Sie saß neben mir mit zwei dampfenden Kaffeebechern auf dem Schoß und schaute mich besorgt an. Nach einem kurzen Moment der Stille reichte sie mir einen der Becher und ich nahm ihn dankend an.
Das Gefühl der warmen Flüssigkeit und der Koffein beflügelten mich ein wenig und mir ging es besser.
"Was machen wir hier? Was ist passiert?", ich verstehe einfach nicht, warum ich ihr immer noch diese Fragen stellte. Sie konnte mir doch sowieso nicht antworten.
Ich spürte eine Vibration in meiner Hosentasche und holte mein Handy hervor.
Die Pop-up Nachricht zeigte mir eine zwei Nachrichten an. Eine von meiner Mutter und eine von Chris.
Chat:
-Alles klar mein Schatz. Das tut mir wirklich sehr leid. Wir reden wenn du wieder erreichbar bist!! Viel Spaß und pass auf dich auf! Marie geht es soweit gut. Sie grüßt zurück. Kuss Mama
-Das tut mir wirklich leid! Das verstehen wir! Versuch auf andere Gedanken zu kommen und schrieb wenn du wieder da bist :) Chris
Verwirrt starrte ich dir Nachrichten an. Schnell öffnete ich die Chats und las mir meine Nachrichten durch.
Chat
-Hi Mama. Sis hat sich von mir getrennt. Ich erkläre dir wann anders was passiert ist, mir geht es aber soweit ganz gut... Lukas, Chris und ich machen einen kurzen Spontanurlaub, um mich auf andere Gedanken zu bringen, haben sie gesagt. Wir fahren ein bisschen durch die Gegend und besuchen dann Lukas' Cousin. Ich hoffe das ist ok. Ich bin die nächsten Tage nicht erreichbar. Wir haben beschlossen unsere Handys auszuschalten. Wie geht es Tante Marie? Grüß sie bitte von mir.
-@Chris und Lukas. Ich weiß nicht ob ihr's schon mitbekommen habt, aber Sis und ich sind nicht mehr zusammen. Ich muss für ein paar Tage weg um den Kopf frei zu bekommen. Mein Handy schalte ich auch aus. Bis dann.
Ich konnte mich nicht daran erinnern diese Nachrichten geschrieben zu haben, aber da ich beide Male erwähnt habe, dass ich mein Handy ausschalten werde, tat ich das auch. Daraufhin versuchte ich die Nachrichten irgendwie in mein Gedächtnis einzuordnen.
Ich hatte sie gegen 7 Uhr früh verschickt. Mit einem kurzen Blick auch die Uhr stellte ich fest, dass seitdem mittlerweile über vier Stunden vergangen waren. Mit Entsetzen stellte ich fest, dass ich keinerlei Erinnerung an die letzten Stunden hatte.
Ich ging in meinem Gedanken die Ereignisse durch um irgendeinem Hinweis zu finden.
Nachdem Sis verschwunden war, verbrachte ich die nächsten zwei Tage in meinem Zimmer und verließ es nur für den kurzen Weg ins Bad und wieder zurück. Ich hatte mehrmals versucht Sis anzurufen, doch jedes Mal drückte sie mich weg, also gab ich es schließlich auf. Ich weiß noch, dass draußen die Sonne schien und alles freundlich wirken ließ. Ich hörte Kinder auf der Straße spielen und spürte wie die Hitze durch alle Ritzen in das Haus drang. Normalerweise hätte ich mich über dieses Wetter gefreut und wäre raus gegangen um etwas zu unternehmen, doch an diesem Tagen ärgerte mich es nur zu sehen wie schön alles war, während meine Welt wie ein Trümmerhaufen schien.
Irgendwann kam sie in mein Zimmer. Sie setzte sich neben mich auf das Bett und schaute mich mitfühlend an. Ich musste mich zusammenreißen um sie nicht anzubrüllen und aus meinen Haus zu werfen.
In mir hatte sich in den letzten zwei Tagen Traurigkeit breit gemacht, mit der ich nicht umgehen konnte. Deshalb versuchte ich sie mit dem einzigen Gefühl zu überschatten das mir einfiel. Wut.
Meine Wut richtete sich gegen alles und jeden, aber vor allem gegen mich und gegen sie.
Wäre sie nicht gewesen, wäre das alles nie passiert.
Das redete ich mir die ganze Zeit ein und irgendwann hatte sich so viel Wut in mir angestaut, dass ich das Gefühl hatte bald zu explodiere.
Doch als ich in diese riesigen ungewöhnlich lilafarbenen Augen mit dem kleinen Sonnenfinsternissen schaute, die mich mit so viel Mitgefühl und Vertrautheit einfingen, war die Wut wie weggeblasen.
Sie rutschte näher an mich heran und legte ihre Arme um mich. Umhüllt von ihrem Duft ließ ich mich fallen und -ich muss zugeben- stumme Tränen liefen mir vereinzelt über die Wangen.
Nach einer Weile stand sie auf und zog mich mit sich ins Esszimmer. Der Tisch war gedeckt und beim Anblick des Essens merkte ich erst wie hungrig ich überhaupt war.
Wir aßen schweigend und verbrachten dann den Rest des Tages vor dem Fernseher. Wir mussten eingeschlafen seinen, weil ich nach einer Weile absoluter Stille und Dunkelheit, die mir wie höchstens fünf Minuten vorkamen, bei denen sich es aber tatsächlich um mehrerer Stunden handelte, ein Geräusch im Flur hörte.
Ich stand auf um nachzusehen, was dort war und dann...
Wumm! war es als würde ich gegen eine Mauer rennen. Eine schwarze Mauer aus den unendlichen Weiten des Nichts, die bei jeder auch nur geringfügigen Berührung heftige Stromstöße durch meinem Körper sandte. Eine Mauer die unüberwindbar und unumgehbar war.
Der Schmerz war beinahe unerträglich. Nur wage nahm ich war, dass sie den Motor startete und weiterfuhr.
------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hey ihr Lieben.
Tut mir leid, dass über die Feiertage nichts neues kam. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Hoffentlich hattet ihr schöne Feiertage und sein für uns neue Jahr gekommen :) frohes Neujahr so nebenbeiAlles Liebe
Ellie :)
DU LIEST GERADE
Die Kinder des Himmels
FantasyMael führt das normale Leben eines 18 jährigen. Er lebt in einer kleinen Stadt an Meer, hat eine große Schwester die im Ausland studiert, ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, macht bald sein Abitur und hat eine Freundin mit der er sehr glücklich i...