Kapitel Fünf

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  --- Liebe Ginny,
wie du weißt ist sehr viel passiert in der letzten Zeit, erst die Suche nach den Horkruxen, dann der Kampf gegen Voldemort, wir haben beide viele geliebte Menschen verloren.
Das alles hat mich verändert.
Ich weiß nicht mehr was ich überhaupt mit meinem Leben anfangen will!
Du bist ein tolles Mädchen Ginny und ich weiß das du alles für unsere Beziehung tun würdest. Aber ich will das du glücklich bist, ich will das du dein Leben lebst so wie du es verdienst.
Auch deswegen werde ich nicht mehr nach Hogwarts zurück kehren, ich will das du Spaß hast und lachen kannst.
Du und Hermine, ihr werdet euch sicher sehr gut verstehen, du bist wie Sie ein sehr kluges Mädchen, ihr werdet beide viel erreichen und habt ein tolles Leben vor euch. Dabei kann und will ich dir nicht im Wege stehen.
Ich hoffe du kannst mir das verzeihen aber es ist das beste für uns beide!
Alles Glück der Welt wünsche ich dir und bleib so wie du bist.

Leb wohl, Harry

Schreibe mir nicht, es würde uns beiden weh tun.--- 


Hermine las den Brief gleich zweimal durch, er hörte sich nicht an wie der Harry mit dem sie die letzten sieben Jahre verbracht hatte. Ja, etwas hatte ihn verändert, etwas musste ihn verändert haben.
Hermine schloss Ginny in die Arme und wartete eine Weile bis das Schluchzen ihrer Freundin abwog. „Ich glaube dir das es weh tut Ginny, komm wir gehen in den Gemeinschaftsraum und trinken einen Tee damit du auf andere Gedanken kommst.", Hermine stand auf und griff nach der Hand ihrer Freundin. Ginny versuchte ein schräges Lächeln, was ihr nicht gelang und wischte nun endlich die letzten Tränen aus ihrem Gesicht. Sie nickte Hermine zu und die Freundinnen gingen gemeinsam die Treppe hinab zum Gemeinschaftsraum.



Blaise Zabini lag wach auf seinem Bett und starrte aus dem Deckenfenster direkt über ihm. 'Was wohl mit ihr los war?', fragte er sich und musste an das schöne Mädchen mit den langen, roten Haaren denken.
Ihre glänzenden Augen hatten ihn fasziniert und er konnte sie nicht mehr aus seinem Kopf vertreiben. Auch das Quidditch Training am Abend verlief nicht so wie er es wollte, da er mit seinen Gedanken wo anders hing.
„Hey Blaise, wenn du dich nicht zusammenreißt, verlieren wir nächste Woche noch gegen Hufflepuff!", Draco blitzte ihn an.
„Heute ist nicht so mein Tag.", gab Blaise zu, versuchte dann jedoch sich zusammen zu reißen.
Am Ende des Trainings kam Draco auf ihn zu. „Was ist den los mit dir?", fragte er seinen Freund.
„Ach, ich weiß auch nicht. Ist doch etwas komisch wieder hier zu sein, schätze ich.", Blaise versuchte zu Grinsen und kratzte sich am Hinterkopf.
Malfoy merkte das sein Freund nicht die ganze Wahrheit sagte und zog eine Augenbraue hoch.
„Du kennst mich doch, alles okay sonst.", sagte Blaise als er den Argwohn in den Augen seines Freundes spürte. Er klopfte ihm auf die Schulter und wandte sich zum gehen.



Die Mädchen hatten Glück, im Gemeinschaftsraum war niemand zu sehen.
Also zündete Hermine mit einem „Incendio!" das Feuer im Kamin an und die Mädchen ließen sich auf eines der vielen Sofas im Raum nieder.
Ginny lächelte ihre Freundin an: „Dankeschön Hermine, dafür das du zuhörst." Hermine musste lächeln. „Aber, jetzt bist du dran, ich merke auch das dich etwas bedrückt.", setzte Ginny an. Hermine wandte den Blick ab und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Naja weißt du, Ron ist ziemlich weit weg und die Briefe die er schreibt sind immer so... so kindlich.", sie sah ihre Freundin an und musterte ob diese verstand was sie meinte. Ginny nickte „Ja, Ron wird nie erwachsen!", sagte sie zu Hermines Erleichterung.
„Manchmal habe ich das Gefühl wir passen nicht zu einander, oder das ich gerne eine etwas ernstere Beziehung hätte.", gab sie leise zu.
„Ich habe mich sowieso immer gefragt was du an meinem Bruder findest.", erwiderte Ginny und konnte nicht anders als zu lachen. Hermine sah sie einen kurzen Moment erschrocken an und stimmte dann in Ginnys Lachen ein.
„Blaise Zabini hat mich vorhin weinend getroffen und getröstet.", erzählte Ginny, als sie wieder Luft bekam.
„WAS?", Hermine sah sie erschrocken an. „Naja, er war echt... Nett, würde ich behaupten.", Ginny spürte wieder eine leise Wärme in sich aufsteigen.
„Ha, Pass bloß auf, was solche Jungs wollen ist doch klar. Außerdem glaube ich nicht das Leute wie er oder Malfoy dazu im Stande sind irgendetwas zu fühlen!", Hermine machte ihrer Wut Luft. Ginny wurde ohne es unterdrücken zu können rot
'Was solche Jungs wollen?'.
„Draco sieht dich aber auch ganz anders an, als er es früher getan hat.", stellte Ginny fest. Hermine nickte nachdenklich.
„Das ist mir auch schon aufgefallen und er hat noch keine abwertenden Bemerkungen gemacht. Besser gesagt hat er bis jetzt kaum was gesagt", fiel Hermine auf. „Wir sollten Ihnen trotzdem aus den Weg gehen!", entschied sie entschlossen.
Ginny nickte halbherzig.
Die beiden Mädchen blickten eine Weile in das lodernde Feuer und tranken still ihren Tee, bis „Was meinst du meinte McGonagall mit besonderen Programmpunkten?", Ginny dazwischen fuhr.
„Oh, da habe ich mir bis jetzt noch keine Gedanken drüber gemacht. Ich hoffe nicht wieder irgendein Ball, schließlich habe ich dieses Jahr keinen Victor Krumm, der als Einziger bemerkt das ich ein Mädchen bin.", überlegte Hermine und musste darüber nachdenken wie kindisch Ron zu dem Zeitpunkt gewesen war. 'Viel hat er sich nicht geändert', dachte sie im Stillen.
„Ich würde gerne mal wieder Tanzen!", grinste Ginny.
Nachdenklich lächelte Hermine, ihr hatte der Ball ebenfalls gut gefallen, das Tanzen und die Aufmerksamkeit Krumms hatten ihr das erste Mal gezeigt, wie es ist wenn man sich selbst schön findet.
Einige Zeit später hatte der warme Tee seine Arbeit vollbracht und die Mädchen schlichen Müde in ihren Schlafraum zurück. Sie fielen in ihre Betten und murmelten sich halbherzig: „Gute Nacht", zu und schliefen ein.

Gemeinsam durch den Sturm [Dramione ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt