Im Traum ist immer alles anders...

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Ihre Augen strahlen, so blau wie das Meer und ihr Haar... Man könnte meinen, die Sonne hätte ein paar ihrer Strahlen verloren. Ihr Lächeln ist wie immer atemberaubend und wunderschön.

... ein lautes Rumpeln ertönt, erschrocken fahre ich hoch. Es war nur Ohnezahn, der mich geweckt hat. Seufzend stehe ich auf, ich hatte schon wieder von Astrid geräumt. Aber es kommt mir so falsch vor, jetzt wo wir befreundet sind. In den letzten drei Jahren haben wir schon viel durchgemacht, ich habe auf jede Reaktion geachtet aber nie hat sie es deutlich gezeigt, dass sie Gefühle für mich hegt. Wir haben viel geredet und schon oft nebeneinander geschlafen aber ich war zu schüchtern um mehr zu wagen.

Müde spritze ich mir Wasser ins Gesicht und ziehe mich an. Dann endlich steige ich auf den Rücken meines Freundes, der schon ungeduldig wurde.

Ich fliege zum Gemeinschaftsraum, dort waren meine Freunde schon versammelt und... Grobian?

„Ääähhh.... Grobian? Was führt dich zu uns?", fröhlich kommt er auf mich zu.
„Ich wünsche dir auch einen schönen Guten Morgen, lieber Hicks. Ja, mir geht es sehr gut und dir?", ich kratze mich verlegen am Kinn und beschatte meine Augen, wegen der Reflektion an seiner Hakenhand von der Sonne:„Groobiiiii!", genervt schaue ich zu ihm rüber.

„Ah, verstehe... Immer noch gleiche Morgenmuffel, wie da-...", ich falle ihm ins Wort:„Grobian? Was ist?!"

„Ehh... Dein Vater will dich sehen, das ist los. Er vermisst dich, weißt du?", ich nicke und hebe meine Hände:„Okay, Okay ich fliege gleich los. Soll ich dich mitnehmen?"

„Aaaach Quatsch! Ich- öhhh... ersetze dich hier. Sozusagen..."
„So-Sozusagen?!", entsetzt schaue ich ihn an. Weiß er... Nein, ahnt er überhaupt, was alles meine Aufgaben sind?! Die Zwillinge hüten, auf Rotzbakke aufpassen, mit Fischbein neue Karten, Routen und Entfernungen berechnen oder halt gegebenenfalls entwerfen. Neue Geheimnisse des Drachenauges herausfinden, Astrid beschäftigen (nicht falsch verstehen) und, und, und...

Ich wollte gerade meine Stimme erheben als Astrid sich zu mir stellte und mir zu flüsterte:„Keine Sorge Hicks, flieg nach Berk. Wir kümmern uns um ihn.", zweifelnd schaue ich zu ihr runter. Sie erwidert den Blick zuversichtlich, also zucke ich ergeben mit meinen Schultern und fliege, auf Ohnezahn, los.

„Mh... Vater?! Vater!?", da kam er aus dem Haus gestürmt und umarmt mich herzlich:„Hicks! Hicks, mein Sohn... wie schön dich wiederzusehen!", ich beiße meine Zähne zusammen, die Kraft meines Vaters überwältigt mich doch jedes mal.

„Ha-Hallo Vater... Ich-Ich freu mich auch dich wiederzusehen... Aber sag, was verschafft mir diese Ehre?", endlich lässt er locker und ich hole prustend Luft.

„Nun ja, ich habe dich vermisst und was wäre ich für einen Vater, wenn ich den Geburtstag meines eigenen Sohnes vergesse?", ich zucke zusammen. Geburtstag?

Ich muss wohl ziemlich verdutzt ausgesehen haben, denn mein Vater lacht laut los:„Hahaha, sieht dir ähnlich, dass du sowas vergisst! Na komm, mein Sohn.", ich lasse mich mitziehen.

„Sieh mal Hicks! Seit neustem stellen wir in Grobis Schmiede sogar Sättel her. Jeder Berkianer will einen Drachen haben. Wir überlegen, ob wir nicht Ställe bauen und Futterstände und vielleicht sogar Vollautomatische Waschanlagen. Obwohl so ein Löschsystem könnte man doch auch gebrauchen."

„Mhh... Was?", ich wache aus meinen Überlegungen auf; Hatten die anderen etwa meinen Geburtstag vergessen? Ja, okay hatte ich auch aber sie sind meine Freunde? Und was ist mit Astrid?

„Dir liegt doch was auf dem Herzen?", mein Vater legt mir seine Hand auf die Schulter.

„Ich-Ich glaube die anderen haben meinen Geburtstag vergessen und-und...", sollte ich es ihm erzählen?
„...und ich habe Liebeskummer...", zaghaft hebe ich meinen Kopf.

„So, So... Wie wärs, wenn wir zur Basis fliegen? Es wird langsam spät und ich würde doch gerne, den Ort sehen, wo du dich lieber aufhältst als bei deinem alten Herr'n?!", ich nicke.

„ÜBERRASCHUNG!", meine Freunde und Grobi kommen aus meiner Hütte gestürmt und empfangen mich.

„Ihr-Ihr habt meinen Geburtstag nicht vergessen?", Astrid boxt mich liebevoll:„Natürlich nicht!", glücklich umarmte ich meinen Vater:„Das war deine Idee, oder?"

„Nein, Astrid's... alles war ihre Idee...", ich wandte mich zu ihr, doch sie ging schon zu unserer Trainingsarena:„Warte! Astrid?", ich halte sie am Arm fest und drehe sie zu mir:„Danke... sowas hat noch nie jemand für mich getan...", sie schaut zu mir hoch und lächelt leicht:„Ich weiß, deshalb habe ich es auch getan und weil... ", doch sie spricht nicht weiter, sondern schaut verlegen auf den Boden. Da erklingt eine, mir sehr bekannte, Melodie; For The Dancing And The Dreaming.

„Schenkst du mir diesen Tanz?", echt null Plan, woher ich plötzlich diesen Mut her hatte, doch zu meinem Erstaunen will sie und legt mir ihren linken Arm um den Hals. Die rechte Hand ergreift meine linke und ich lege zögerlich meinen rechten Arm um ihre Taille.

Und dann tanzten wir, es-es war unbeschreiblich schön und es schien mir, als ob die Zeit stehen blieb und wir schwebten schon nahezu über dem Boden.

„Hicks?", sie zieht mich in eine dunkle Ecke, fragend schaue ich sie an.

Doch sie stellt sich nur auf die Zehenspitzen und küsst mich sanft auf den Mund.

„Ab-Aber? Die ganzen Jahre? Du-Wir haben nur immer uns Sachen erzählt und sowas..."

„Hicks, so wie es dir viel bedeutet, dass ich dir zeige, wie sehr ich dich mag, so viel bedeutet es mir, jemanden haben zu können um ihm alles zu erzählen. Ver-Verstehst du das?", ich lächel sanft und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ich fange an zu verstehen... Astrid? Ich liebe dich und-und ich höre dir sehr gerne zu..."

„Ich liebe dich auch, und von jetzt an, zeige ich es dir so oft ich kann."

„Wann zum Beispiel?"

„Jetzt, zum Beispiel!", dann zieht sie mich zu sich runter und küsst mich. So wie ich es mir immer erträumt habe....

One Shots || GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt