Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, lag ich dicht an eine Brust gekuschelt da. Mir kamen Thomas' Worte von unserem Gespräch in den Sinn.
' Ich wüsste nicht, wie man so eine Person wie dich nicht lieben kann.'
Diese Wörter hatten mein Herz höher schlagen lassen. Ich wusste, dass ich in ihn verliebt war, allerdings wusste ich nicht, ob er meine Gefühle erwiderte oder überhaupt erwidern würde. Und dann war da auch noch dieses Gefühl, dieser Wunsch meinerseits, dass er meine Worte gehört hatte. Doch gleichzeitig wünschte ich mir auch, er hätte sie nicht gehört. Ich war hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Thomas und der Loyalität zu Jason und all den anderen. Ich wollte hier bleiben, ich wollte bei Thomas sein und ihn in meiner Nähe spüren, doch ich wollte auch nach Hause zurück.
Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Und dann waren hier alle noch so freundlich, ich fühlte mich hier wohl. Fast wie bei meinen Jungs und Mel. Hier wurde gelacht, ich wurde nicht ausgegrenzt, nur weil ich von einer anderen Bande war, ganz im Gegenteil. Sie nahmen mich in ihrer Mitte auf wie ein Mitglied.
Und wenn ich ehrlich war, ich fühlte mich wie ein Teil von ihnen. Als wäre ich schon immer hier gewesen. Ich fühlte mich sogar bei Miranda wohl, die sich, seit wir mehr Zeit miteinander verbrachten, sehr zum positiven gewendet hatte. Sie war nicht mehr streng zu mir, sie riss mit mir während des Trainings lustige Witze, was mich und Zoey sehr zum lachen brachte. Wir gingen zusammen laufen, zu dritt in die Sauna, machten wirklich sehr viel zu dritt. Auch die Abende, wenn ich mit allen zusammen saß und wir gegeneinander Mario Kart spielten, feuerten mich alle an, um gegen Zoey zu gewinnen. Und am meisten Spaß machte das spielen gegen Thomas, denn er wusste wie man ordentlich spielte und war wirklich ein toller Gegner.
Wir machten wirklich viel zusammen, ich wurde sogar auf weitere Missionen mitgenommen, durfte zu wichtigen Verhandlungen mitkommen und lernte eine ganz andere Seite des Ganglebens kennen. Und mir wurde mit der Zeit immer klarer, dass sie uns New York eigentlich gar nicht wegnehmen wollten, sondern nur für das kämpften, für was ich auch kämpfte, Sicherheit des Staates wenn es um Gangs ging. Sie waren eigentlich das was meine Gruppe und ich auch waren, nur trugen sie einen anderen Namen. Und sie hatten mehr Dinge zu erledigen als wir. Sie retteten Kinder das Leben, schenkten ihnen ein neues Zuhause und halfen den Leuten in ihrem Gebiet so gut sie konnten. Und auch ich fing an, die Gruppe anders zu sehen als früher. Für mich waren sie nicht mehr die Bösen, die mir das Territorium streitig machen wollen, sondern nette und soziale Leute, die den Menschen nur helfen wollten. Mein Herz war ein Teil dieser Gruppe, ich war verliebt in alles was dort passierte. Wenn neue Kinder kamen, die Hilfe brauchten, dann half ich mit Thomas oder Zoe und Miranda, sie zu versorgen und mit ihnen zu spielen, mit ihnen Kekse zu machen oder mit ihnen Fangen und Verstecken zu spielen. Ich war fasziniert von all dem, was Thomas und seine Leute vollbrachten. In meinem Herz verbreiteten sie einen Zauber, den ich noch nie zuvor gespürt hatte. Thomas verbreitete dazu noch seine Liebe und zog mich mit jedem Tag immer mehr in seinen Bann. Ich musste sagen, ich war richtig verliebt.
Und je mehr Zeit ich mit ihnen verbrachte, umso weniger dachte ich an meine Leute, wie sie sich wohl fühlten und wie es ihnen wohl ging. Ich schob sie immer weiter aus meinem Alltag heraus. Und es schien mir selbst so, als würde es mir nichts ausmachen. Und ich war mir nicht einmal mehr sicher, ob ich überhaupt noch ein Teil von ihnen war.
Doch in meinen Augen war das Schlimmste immer noch, dass ich sogar an der Entscheidung zweifelte, wieder zu ihnen zurück zukehren.
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Unbreakable
Fiksi PenggemarJosie Black. Schwarze Haare. Blaue Augen. Ein Hurrikane auf zwei Beinen. Hübsch, schlau und ziemlich niedlich. Gangmitglied. Thomas Sangster. Blonde Haare. Braune Augen. Wahnsinnig heiß und schlau, außerdem ein wahrer Meister im Verbrechen begehe...