English Experiences

Die allerletzte Nacht

Es ist offiziell - ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.

Heute ist mein letzter Abend hier, bevor ich morgen in aller Frühe zum Flughafen fahre und ratet mal - es ist kein gemütlicher Abend, an dem sich alle in den Armen liegen und 'ne Runde heulen (was ich eh nicht machen würde, obwohl meine Gastmutter fest davon ausgeht). Ich darf gerade vier nervige Kinder babysitten, weil meine Gastmutter mit ihrer besten Freundin (die sie sowieso jeden zweiten Tag sieht), essen geht. Und als ob das nicht genug ist, bleibt ihre Tochter hier für einen Sleepover und noch dazu kommt die Oma meiner Kids bald, da sie die kommenden Tage den Babysitter spielen darf. Und nein, die Oma ist keine Hilfe. Sie ist eine vollkommen wahnsinnige Frau, die mehr Chaos verursacht, als meine drei Kinder zusammen.

Ist ja nicht so, als müsste ich morgen um 4:30 Uhr aufstehen, um per Taxi zum Flughafen zu fahren. Ja, per Taxi. Meine Gastmutter meinte, sie könne mich die fünfzehn Minuten nicht dorthin kutschieren, obwohl sie erstens auf sein wird und zweitens um diese Zeit eh niemand außer uns (und vermutlich der wahnsinnigen Oma) wach sein wird. Nicht, dass ich es als selbstverständlich ansehe, aber ich finde, das wäre das mindeste, was sie tun könnte.

Ihr könnt euch vermutlich vorstellen, wie meine aktuelle Gefühlslage ist. Anstatt früh ins Bett zu gehen, muss ich warten, bis die Nervensägen eingeschlafen sind und hoffen, dass die Oma davor hier ist, damit sie nicht alle wieder nach unten kommandiert (ohne Scheiß, die kommt mitten in der Nacht und ruft als aller erstes nach oben, wer denn noch wach sei). Ich hoffe also, dass sie hier bald auftaucht, damit ich meine Goodbyes sagen und mich dann mit meinen Ohropacks ins Bett verziehen kann. Denn ernsthaft - mir scheiß egal, wann die Kinder dann letztendlich im Bett sind - es ist dann nicht mehr mein Problem, mit dem ganzen Geheule klarzukommen.

*meditierende Haltung* Nur noch zwölf Stunden, dann bin ich schon fast aus der Irrensanstalt raus! Nur noch zwölf Stunden, nur noch zwölf Stunden...