4.Kapitel

443 32 1
                                    

Die Schreie verstummten allmählich und voller Panik schaute ich den Mann neben mir an. "Was hat das alles zu bedeuten? Was passiert mit ihm? Warum ist es an der Zeit und für was?", schrie ich ihm praktisch ins Gesicht. Seine Antwort war zunächst nur ein kleines Lächeln. "So viele Fragen...denk doch mal nach! Du wurdest in diese Zelle geschickt, um hier deine letzten Stunden zu verbringen"
Als hätte er einen Schalter umgelegt wurde es mir plötzlich klar. Mit Schrecken.
"Deswegen bist du hier..."
"Genau...meine Zeit ist gekommen. Es gibt noch andere Zellen, die dieser hier ähneln. Der Mann, der gerade geschrien hat, kommt aus einer von ihnen. Ich hatte ihn zufällig mal außerhalb getroffen"
"Aber...aber-" "Hör mir jetzt genau zu!", unterbrach er mich mit einem sehr ernstem Blick, der keine Wiederrede duldete.
Ich nickte, woraufhin er meine Hand nahm und etwas hineinlegte. Seine Hand war kalt, knochig und mit Falten überzogen, doch als er sie wieder zurückzog erkannte ich verwundert einen kleinen rostigen Schlüssel in meiner liegen! "Den konnte ich einer Wache abnehmen, doch mir wurde klar, dass ich es nicht mehr schaffen würde! Nimm du ihn und lauf in die Freiheit!", erklärte er, wobei mir der Mund aufklappte.

Plötzlich klopfte jemand stark an der Tür. Mit klopfendem Herzen fixierte ich den Eingang. "Alter Mann, es wird Zeit!"
Jasper...
Er nahm mein Gesicht und drehte es wieder in seine Richtung. "Biege von hier aus fünf mal nach rechts ab und beim sechsten Mal nach links. Am Ende wirst du ein Fenster finden. Es ist der einzige Weg hier raus!", flüsterte er mir zu.
Knarrend öffnete sich die Tür. Gleichzeitig schoss mein Puls in die Höhe.
"Ich weiß, dass du es schaffen wirst! Der Mann hat gerade Fairy Tail erwähnt. Es ist eine gute Gilde, die in Magnolia liegt. Suche sie, denn sie ist eine der einzigen, die dir Schutz und Geborgenheit geben kann!"
Ich war immer noch total überrumpelt und wusste nichts zu sagen. Plötzlich hantierte er an meinem Fuß herum und mit einem leisen Klicken fiel etwas auf den Boden. Mit großen Augen fixierte ich den Generator, der nicht mehr an meinem Fuß klebte.
Jasper kam herein und seine Schritte hallten im ganzen Raum.
"Aber wie...das geht nicht...ich kann dich und die anderen gefangenen Magier doch nicht einfach zurücklassen!", flüsterte ich hektisch. Daraufhin grinste er mir entgegen. "Ich bin mir sicher, dass irgendwann die Zeit kommen wird, an der du alle befreien wirst!"
Nachdem er dies sagte packte Jasper seinen Arm und zog ihn abrupt hoch. Ein Schmerzenslaut entfuhr ihm, der mir bewusst machte, was da gerade geschah!
Ich sprang auf und zerrte an Jaspers Arm. "Lass ihn in Ruhe, verschwinde einfach von hier!!!", schrie ich ihn an und rammte meine Faust in sein Gesicht. Ich war überrascht über mich selbst, doch sein rasender Gesichtsausdruck jagte mir daraufhin eine Gänsehaut ein. "Du Göre!! Misch dich nicht ein, deine Zeit wird bald kommen!!" Mit diesen Worten jagte er mir seine Faust in den Magen, woraufhin ich aufkeuchte und auf die Knie fiel.
"Hier ist dein Essen, obwohl ich dich am liebsten verhungern lassen würde!", zischte Jasper und warf mir ein Tablett zu, welches klirrend auf dem Boden ankam.
Ohne das ich etwas unternehmen konnte zog Jasper den Mann hinter ihm her. Eine Träne kullerte mir die Wange hinunter und tropfte auf den kalten Steinboden. "Es tut mir Leid...", flüsterte ich.
"Skylar!" Sofort schaute ich nach oben. Die beiden standen noch in der Tür und der alte Mann lächelte mich schief an. "Lebe!..."
Mit diesen Worten wurde die Tür zugeknallt und ich blieb alleine in der Dunkelheit zurück.
Meine Augen waren immer noch auf die Tür fixiert und meine Hände krallten sich in die Rillen im Boden.

"Ich hatte dir doch gar nicht meinen Namen gesagt...."

Ich war vollkommen verwundert über die ganzen Dinge, die er wusste. Woher kannte er die Gänge? Woher kannte er meinen Namen? Warum ist er so ruhig geblieben und nicht so wie der andere in Panik ausgebrochen? Und wie hat er es geschafft den Generator zu lösen? Ich hatte es schon unzählige Male versucht, doch bin immer daran gescheitert.
Fragen über Fragen, die ich letztendlich doch nicht beantworten konnte. Ich krabbelte zu der Stelle, an der ich mit ihm gerade noch saß. Das Essen wollte ich eigentlich ignorieren, doch dann fiel mir ein, dass ich Jasper damit einen Gefallen machen würde! Also nahm ich das bisschen Brot und fing an daran zu knabbern.
Ich wünschte ich hätte wenigstens seinen Namen erfahren aber noch nicht einmal Jasper hat ihn genannt...
Der Schlüssel und der Generator lagen noch da, versteckt in dunklen Schatten. Ich fasste mir an mein Bein und spürte den Abdruck, den das Metallding hinterlassen hat. Eine Welle der Erleichterung und des Optimismus überschwemmten mich, denn in all dieser Zeit hatte ich endlich eine Chance hier rauszukommen und das würde ich auch!
"Das bin ich ihm schuldig!" Ich spürte wie die Magie durch meinen gesamten Körper floss und bereit war auszubrechen, doch ich hatte noch viel zu große Angst davor! Zunächst wollte ich ohne sie klar kommen.
Ich aß das Stück Brot zuende und trank daraufhin noch einen großen Schluck aus der Wasserflasche, die zum Glück nicht kaputt gegangen ist.

Destiny (Fairy Tail FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt