"Ich hätte mir denken können, dass du Natsu ähnlicher bist, als ich erst geglaubt habe!", sagte Meister Makarov mit verschränkten Armen und sah mich nun mit hochgezogener Augenbraue an.
Wir waren wieder an der Gilde angekommen und der Meister stand schon bei meinem Eintreten in dieser Haltung vor dem Eingang und blickte mich vorwurfsvoll an.
"Warum bin ich denn immer das Negativbeispiel?!", erwiderte Natsu beleidigt.
"Oh, müssen wir das wirklich ausführlich erläutern?", sagte Lucy tadelnd und stubste ihn gespielt an.
Ich stand daneben und schenkte dem Meister ein leicht nervöses Lächeln.
Innerlich war ich extrem müde, weshalb ich wahrscheinlich nur eine merkwürdige Grimasse zog.
"Ganz so schlimm bin ich nicht"
"Da hat sie recht, im Gegensatz zu ihm hat sie die Beobachterrolle eingenommen und keine Schwierigkeiten verursacht", erklärte Erza.
Makarov seufzte. "Das ist alles nicht böse gemeint Skylar, aber wir müssen erst mehr über deine Fähigkeiten erfahren bevor du mit anderen auf Missionen gehst"
"Das ist mir klar...es tut mir Leid", murmelte ich, ein Gähnen unterdrückend.
"Für's erste ist die Entschuldigung akzeptiert. Jetzt erhol dich erst einmal. Du bist müde von deiner langen Reise und hattest noch keine Gelegenheit dazu. Wir sind jeden Tag in der Gilde. Sehe sie als deine zweite Heimat!", sagte er, meine Müdigkeit bemerkend."Glauben Sie mir, sie wird meine einzige Heimat sein", flüsterte ich, wohlbedacht, dass mich niemand hören konnte...
Ich kam in einem Pensionat namens "Fairy Hills" unter. Es war ausschließlich für weibliche Mitglieder der Gilde vorbehalten.
Es war kein Muss, da viele auch eine eigene Wohnung hatten, wie Lucy, aber für andere erleichterte Fairy Hills eine Menge!
"Wenigstens hier hat man etwas Ruhe vor den ganzen Idioten!", hatte eine junge Frau namens Evergreen mir erklärt. Sie hatte wellige Haare und trug eine grüne Brille. Als ich sie zufällig darauf ansprach, sagte sie mir, dass sie durch ihren Blick Dinge zu Stein werden lassen kann, was ich erstaunlich fand. Insgesamt war sie eine sehr stolze Person und man konnte erkennen, dass sie Erza neidete, doch ich spürte, dass das einerseits nur Fassade war.
Mitglieder von Fairy Tail mussten meiner Meinung nach alle einen weichen Kern haben...das habe ich in diesen paar Stunden bereits für mich entdeckt!
Auch Levy, Cana, Wendy und Erza wohnten hier, was mich merkwürdigerweise beruhigte, obwohl ich keinen von ihnen kannte. Ich fühlte mich einfach wie in der Mitte eines geschützten Kreises..
"Dieses Zimmer ist noch frei. Wenn du etwas brauchst, dann scheu dich nicht und komm zu uns", erklärte Erza sanft.
Ich hielt sie auf, als sie gehen wollte: "Moment, was ist mit der Miete?" Ich hatte erfahren, dass, obwohl die Besitzerin vor einigen Jahren verstorben war, man trotzdem einen gewissen Betrag an eine Empfangsstelle bezahlen musste.
"Mach dir darum keine Sorgen. Zunächst werden wir das für dich übernehmen und sobald du Missionen erledigst, wirst du es eigenständig bezahlen können", sagte sie, zwinkerte mir zu und verschwand dann.
"Danke!", rief ich ihr noch hinterher, doch ich wusste nicht, ob sie mich gehört hatte.Ich war überrascht über die Größe des Zimmers! Es bot viel Platz, beinhaltete bereits ein breites, frisch gemachtes Bett. Der Geruch des Waschmittels stieg mir schon beim Eintreten in die Nase und ließ mich merkwürdigerweise entspannen.
Außerdem befanden sich Schränke, ein Schreibtisch und ein großer Spiegel im Zimmer. Eine weitere Tür zu meiner Linken führte in ein sauberes Bad und gegenüber des Eingangs befanden sich zwei Glastüren, die einen kleinen Balkon vom restlichen Zimmer abgrenzten.
Ich beschloss sobald es hell war einen Blick hinaus zu werfen.
Ich betrachtete mich im Spiegel und fand ein Mädchen, das ziemlich fertig mit der Welt zu sein schien. Dunkle Augenringe hatten sich durch die Angst und zahlreiche schlaflose Nächte gebildet. Mein Haar wirkte total überstrapaziert und meine Haut war blass.
Wieso haben die mich hier aufgenommen?...
Mit einem großen Seufzer ließ ich mich aufs Bett fallen und betrachtete nun die weiße Decke, in deren Mitte ein kleiner Kronleuchter hing und das Zimmer erhellte.
Meine einzigen Habseligkeiten befanden sich noch immer im Rucksack neben mir.
"Ich habe es geschafft...", murmelte ich.
"Ich habe die Gilde gefunden...ein neues zu Hause...und Natsu..."
Er war ein Teil meiner Vergangenheit und hoffentlich auch meiner Zukunft. Vermutlich würde ich es nicht ertragen ihn noch einmal zu verlieren...
Ich setzte mich auf und holte mein Buch aus dem Rucksack hervor.
Sofort glitt mein Stift über die freie Seite. Mit schnellen Strichen erschuf er sein Gesicht, seine Haare, sein Lächeln.
Ich blätterte vor und wieder zurück. Es hat sich nicht verändert...
Unter die Skizze schrieb ich einen einzelnen Satz:
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Destiny (Fairy Tail FF)
FanfictionLicht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Zufall und Schicksal... Seit einiger Zeit kann Skylar zwischen diesen Kontrasten nicht mehr richtig differenzieren. Die Unsicherheit und das Unwissen plagen sie ständig! Wie lange werden sie ihr das noch antun...