9.Kapitel

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Die weiten Felder sowie die kleine Gegend mit ihren kleinen Hütten hatte ich schon längst hinter mir gelassen. In einem leichten Trab trug mich das Pferd den einzigen Weg entlang, der, hoffentlich, zu meinem Ziel führen wird.
"Kano hat mir gar nicht deinen Namen verraten", sagte ich und streichelte den muskulösen Hals des Tieres. Ich spürte das stoppelige, kurze Fell an meinen Fingern und als ich sie etwas hoch führte glitten einzelne Strähnen der dunklen Mähne durch sie hindurch.
Wie zu erwarten, kam zwar keine Antwort, aber ich redete trotzdem weiter. "Obwohl wir nicht sehr lange beisammen sein werden, möchte ich dir trotzdem einen Spitznamen geben!"
Nachdenklich schaute ich in die Ferne, dann in den Himmel und letztendlich landeten meine Augen wieder auf der Mähne. Plötzlich fiel mir auf, dass die Sonnentrahlen einzelne Strähnen leuchten ließen! Doch es war kein normales leuchten, sondern ein Leuchten der besonderen Art.
Sie schimmerten immer wieder auf, sobald das Licht sie traf.
Es erinnerte mich irgendwie an einen Stern, warum, konnte ich nicht sagen.
Sofort tauchte eine Erinnerung in meinem Kopf auf.
Damals, vor meiner Gefangenschaft, bin ich oft umhergereist und habe viel gelesen. In einem der Bücher kam das Wort 'Stern' vor, nur in einer anderen Sprache.
"Weißt du was? Solange wir zusammen sind werde ich dich Asta nennen, einverstanden?", lachte ich und als würde es mir antworten wollen, schnaubte das Pferd und gab ein leises Wiehern von sich.
"Klasse!"

Um uns beiden eine Pause zu gönnen, lenkte ich Asta vom Weg ab und führte uns an einen kleinen, schmalen Fluss, der sich durch das Gras und durch das Gebüsch schlängelte. Die Zügel, band ich um den dünnen Stamm eines kleinen Bäumchens, sodass das Pferd trotz dessen Gelegenheit hatte, zu trinken und zu grasen.
Mich selbst ließ ich am Stamm des Baumes nieder, streckte meine Beine aus und legte den rechten über den linken Fuß.
Mein Blick schweifte ruhig umher, während ich an dem Essen knabberte, welches Emma mir eingepackt hatte.
Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, weshalb ich mein Buch hervorholte und die aufkommende Erinnerung festhielt. Auch die aktuelle Situation fand Platz auf eine der vielen Seiten.
Der Stift glitt über das Papier, doch plötzlich bekam ich Gesellschaft. Ich unterbach und betrachtete den kleinen, roten Marienkäfer, der vorsichtig über das Papier tapste.
"Na du, hast du dich verlaufen?", lachte ich und hielt meinen Stift neben ihn.
Der Käfer zuckte zurück, schien das hölzerne Etwas zunächst zu betrachten und kletterte letztendlich darauf.
Bevor ich ihn jedoch anheben konnte, breitete er seine kleinen Flügel aus und flog summend davon, begleitet von der leichten, warmen Sommerbrise...

Ich war immer wieder begeistert von der Natur, deren Vielfalt ich während der Reise entdeckte. Die ganze Schönheit war mir in der Dunkelheit komplett entgangen!
Staunend ritt ich an Wasserfällen, Schluchten, Wäldern und Bergen vorbei. Die Sonne strahlte so hell, als ob sie mir die ganze Welt präsentieren wollte, als ob sie mir wieder zeigen wollte, wie das echte Leben aussah. Das Leben, welches vom Menschen unangetastet blieb und sich alleine im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt hat.
Ich erinnerte mich erneut an die Zeit, an der ich selbst umhergereist bin. Mein Kopf hatte sich mit Wissen und neuen Erfahrungen nur so gefüllt! Jetzt tat er wieder das gleiche. Er nahm jede Information auf, die er bekommen konnte, da er das all die Monate nicht anständig machen konnte. Zu der Zeit war er lediglich von Angst geprägt. Mein Verstand wurde manipuliert und ins Dunkle gezogen. Jegliche Farben oder Töne, die meiner Fantasie beigetragen hätten, wurden mir verwehrt, sodass ich nach und nach verkümmerte.
Diese Gedanken bereiteten mir immer wieder eine Gänsehaut und so schnell wie sie gekommen waren, versuchte ich sie auch wieder zu verdrängen und konzentrierte mich auf den Horizont, der in warmes, goldenes Licht getaucht war.
Asta und ich befanden uns gerade auf einem mehr oder weniger steilen Felspfad. Er führte eine lange Gebirgskette entlang, die sich durch die Umgebung schlängelte.
Es kam mir ziemlich merkwürdig vor, dass der Pfad trotzdem so eng und uneben war. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass hier tagtäglich Menschen entlang gingen, da man hier meiner Meinung nach ziemlich schnell abrutschen konnte.
Links von mir war nämlich eine steile Steinwand und rechts ging es ganz schön tief hinunter.
Wir waren schon ziemlich weit oben, sodass es mir ermöglicht wurde über andere, kleinere, Berge und Hügel hinwegzuschauen. Dort hinten glaubte ich jedoch wieder einzelne Häuser zu sehen und ich hoffte inständig, dass ich bald dort ankommen würde, da es inzwischen Nachmittag sein musste...
Ich hatte Asta mehrere Pausen gegönnte, weshalb ich hoffte, dass er mich noch ein Stückchen tragen konnte. Ist es überhaupt ein "Er"?
Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, da mir etwas an der Felswand ins Auge sprang. Es schien nicht natürlich zu sein, sondern eher von Menschenhand geschaffen.
Ich zog leicht an den Zügeln, sodass Asta stehen blieb, doch beim genaueren Betrachten wäre ich am liebsten im vollem Galopp von hier verschwunden!
Meine Augen weiteten sich und mein Puls schoss in die Höhe. Wie auf Knopfdruck begannen meine Hände zu zittern, sodass die Zügelenden klirrende Geräusche von sich gaben.
Vor mir war ein Kreis in das Gestein geritzt worden...drumherum bildeten wellenartige Linien Flammen, die sich um ihn legten...

Sie waren hier!

Ich wusste nicht, was ich tun, geschweige denn denken sollte!
Dieses eine Zeichen begann stetig in meinen Gedanken zu kreisen und ließ die Panik in mir aufsteigen.
Sofort drehte ich mich in alle Richtungen und versuchte einen von ihnen auszumachen, doch hier war niemand weit und breit zu sehen.
"W-woher können die wissen, wo ich bin? D-das geht nicht", murmelte ich stotternd vor mir her, krallte mich an die Zügel und gab Asta das Zeichen weiterzutraben. Obwohl wir uns immer noch auf dem Pfad befanden, forderte ich immer mehr von meinem Gefährten. Die Angst schien sich an mir festzukrallen und jede Sekunde erwartete ich, dass einer von ihnen auftauchen würde...

Nach einer gefühlten Ewigkeit führte der Pfad wieder auf eine ebene, breite Fläche. Ich berührte mit meinen Fersen die Flanken des Pferdes und schon verstand es.
Der Wind begann verstärkt durch meine Haare zu wehen und mit einem letzten Blick nach hinten wollte ich mir selbst versichern, dass niemand hinter mir her war.
Das einzige, was ich erblickte, war ein seltsames, kleines Leuchten, weit entfernt in den Bergen...

Jaspers Sicht:
"Wie lange ist es schon her?", fragte ich einen der Wächter ungeduldig. Sie alle gingen mir tierisch auf die Nerven und ich verstand nicht, wie sie diese Stellung als Wächter erhalten hatten.
Sie waren allesamt unnötiges Pack!
"Mindestens ein paar Stunden", antwortete einer von ihnen.
Meine Finger gleiteten über die harte Oberfläche der Felswand. Sie fuhren die Linien des eingeritzten Zeichens entlang, welches hell leuchtete und uns damit sagte, dass sie hier vorbeigekommen ist.
Sofort bildete sich ein großes Grinsen auf meinem Gesicht.
"Sagte ich nicht, dass es eine gute Idee ist überall in der Umgebung magische Zeichen zu verteilen?!", rief ich lachend.
Keiner entgegnete etwas, weshalb ich den nächststehenden am Kragen packte und ihn hasserfüllt ansah. "Sagte ich das nicht?", knurrte ich und betonte jedes einzelne Wort.
Seine Augen wurden groß und füllten sich mit purer Angst und Ehrfurcht. "J-ja natürlich!", brachte er stotternd hervor.
Zufrieden ließ ich ihn los und schubste ihn abfällig zu den anderen.
"Sie mag zwar raffiniert sein, doch überlisten kann sie mich nicht...Skylar..."

Skylars Sicht:
Immer wieder hatte ich mich hektisch umgeschaut, jedoch konnte ich außer einzelnen Reisenden niemanden ausmachen, der das bekannte Zeichen auf seiner Kleidung trug.
Inzwischen kam ich mir vor wie ein Tier. Eine Gazelle, die ständig auf der Hut vor den Jägern sein musste. Vor den Löwen, die ihr, wenn sie nicht flink genug war, ihre Kehle durchschneiden würden...
Irgendwann, nach dem tausendmaligen Umdrehen, fing ich an mich wieder einigermaßen zu beruhigen. Entweder war dieses Zeichen sehr alt oder sie hatten meine Spur verloren.
Ich schaute nach hinten und erkannte, dass Asta sowieso kaum Spuren hinterließ. Der Boden war hart, sodass keine Abdrücke der Hufe zu sehen waren.
Erleichtert atmete ich aus. Schließlich kam ich das erste Mal an eine Gabelung. Zu meinem Pech sahen beide Wege ziemlich gleich aus und führten an einem großen Maisfeld vorbei.
Der eine links und der andere rechts herum.
Ich war kurz davor wieder in Panik zu geraten, doch plötzlich sah ich etwas.

Es war etwas, dass mir mit einem Mal unglaubliche Hoffnung schenkte! Es war zwar alt, vergilbt und von Moos bedeckt, doch die Buchstaben, die darauf noch zu erkennen waren, lösten ungeheure Glücksgefühle in mir aus!

<- Onibus Magnolia ->

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Hey Leute ^^
Tut mir echt Leid, dass das Kapitel so spät kommt, aber in letzter Zeit ist alles etwas stressig :/
Ich hoffe, dass es euch etwas gefällt...
Naja, wie denkt ihr wird es weitergehen?
Keine Sorge, für diejenigen, die FT nicht kennen, werde ich versuchen in den nächsten Kapiteln alles zu erklären ^^

LG

(I do not own the picture!)

Destiny (Fairy Tail FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt