8.Kapitel

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Schlagartig öffneten sich meine Augen. Ich spürte mein Herz wie verrückt klopfen und hörte meinen schnellen Atem, der stoßweise und rasselnd aus meinem Mund kam.
Urplötzlich war mir die Decke viel zu warm, weshalb ich sie zurückschlug und mich ruckartig aufsetzte. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt einer bestimmten Faser des wolligen Stoffes und so saß ich erst einmal einige Sekunden in dieser Position, um mich zu beruhigen.
"Ganz ruhig...es war nur ein Traum", murmelte ich und versuchte mir klarzumachen, dass es nicht passieren wird.
Sie werden mich schon nicht finden...ich werde über alle Berge sein und stärker werden!
Ich führte meine Hand an meine Stirn und als ich sie wieder runter nahm, war mein Handrücken mit Schweißperlen benetzt. Ich musste zugeben, dass meine Träume noch nie so realistisch waren wie dieser!
Ich schlug die Decke beiseite und schnappte mir mein Buch, welches auf einem kleinen Nachttisch neben mir lag. Emma hatte mir noch einen Stift gegeben, sodass ich nun eifrig darin zeichnen konnte.
Ich versuchte mich genauestens an die Situation zu erinnern. Die Schatten, das grelle Licht, die Hände...sie waren das Schlimmste! Merkwürdig verrenkend hatten sie sich über mir ausgestreckt, hatten mein Gesicht und meine Arme gefasst...
Ein Schütteln erfasste meinen Körper, doch sobald ich glaubte die Situation eingefangen zu haben schlug ich das Buch zu und atmete tief durch. Sofort spürte ich die Entspannung.
Mein Kopf war nun leerer und meine Gedanken waren nun in dem Buch niedergezeichnet...

Die Entspannung nutzend, glitten meine Augen durch den Raum. Es war ein einfach gehaltenes Gästezimmer mit schlichten hölzernen Möbeln. Hier und da waren einige Blumentöpfe und mir gegenüber befand sich ein Fenster. Ich ging darauf zu, öffnete es und sah in die Ferne. Die Sonne stand hoch am Himmel und ermöglichte mir all das zu erkennen, wozu ich in der Nacht nicht in der Lage war. Die Tiere grasten immer noch zufrieden auf der Weide und etwas weiter entfernt machten sich andere Leute für den Alltag fertig. Ich sah einige Wäsche waschen und andere fütterten ihre Tiere...
Wie hatte ich so ein normales Leben nur vermisst!
Mit einem Lächeln betrachtete ich die Kleidung, die mir Emma rausgelegt hatte. Es war ein hellblaues, schlichtes Kleid, welches ungefähr bis zu meinen Knien ging und zugleich T-Shirt ähnliche Ärmel hatte.
Kleider habe ich zwar noch nie wirklich getragen, da ich sie immer unpraktisch fand aber in meiner jetzigen Situation konnte ich nicht meckern!
Ich nahm es samt den Schuhen und der Unterwäsche mit ins Bad und ließ mir reichlich Zeit beim Waschen.
Obwohl alles sehr einfach gehalten war, war es für mich purer Luxus und ich hätte noch lange so verweilen können, wäre mir nicht der alte Mann eingefallen!
Innerlich gab ich mir eine Ohrfeige und konnte nicht glauben wie egoistisch ich gerade war! Mit diesem Verhalten nutzte ich die Leute aus und verlor gleichzeitig mein Ziel aus den Augen...Fairy Tail!
Während ich mir die Kleidung überzog und meine Haare etwas durchbürstete rief ich mir den Namen immer wieder ins Gedächtnis.
Schließlich schnappte ich mir das Buch sowie den Stift und sprintete die Treppen hinunter.
Sofort stieg mir der leckere Geruch frischen Teigs in die Nase.

Der Tisch war gedeckt und Emma trug gerade das gebackene Brot hinein.
"Guten Morgen, Skylar! Hast du gut geschlafen?", fragte sie fröhlich.
"Oh ja! So gut schon lange nicht mehr!"
Den Traum erwähnte ich absichtlich nicht.
"Komm, setz dich!"
Gerade als ich es tun wollte, öffnete sich die Haustür und ein grimmiger Kano kam hereinspaziert. Er schaute mich eine Weile lang mit einem undefinierbaren Blick an, seufzte dann aber und setzte sich zu uns.
"Und? Geht es dir besser?", fragte er schließlich zu meiner Überraschung. Verwirrt blickte ich Emma an, die mir nur zuzwinkerte.
"Ja sehr...noch einmal vielen Dank für die Kleidung und das Bett!", antwortete ich deshalb.

Während des Frühstücks kamen wir drei in ein fröhliches Gespräch. Sie erzählten mir von der Umgebung, von ihrer Arbeit und davon, dass sie einen Sohn hatten, der sich aber weit entfernt einer Magiergilde angeschlossen hatte und dort nun sein Geld verdiente.
Die Gilde schien aber noch ziemlich unbekannt zu sein und nicht in Magnolia zu liegen, weshalb ich die Information auch schnell wieder verdrängte.
Bei dem Gespräch wurde auch Kano viel lockerer, er lachte sogar, was mich beinahe von der Bank riss.
Wer weiß, was Emma mit ihm angestellt hatte...

Destiny (Fairy Tail FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt