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Du starrst gedankenverloren aus dem Fenster. Es ist Winter und deine Eltern sind außer Haus.
,,Wann sind sie es nicht? " seufzt du. Du führst schon seit einiger Zeit Selbstgespräche. Manchmal fühlst du eine andere Präsenz. Wieder einmal seufzt du. ,,Selbstgespräche muss ich mir dringend abgewöhnen" ,redest du vor dich hin. Du bist schlank, sehr schlank sogar. Seitdem deine Eltern außer Haus sind, hast du aufgehört wie ein normaler Mensch zu essen. Nur eine Portion am Tag isst du. Meist ist es einfach nur ein Apfel oder etwas gekochtes zum Abendessen. Dein Hunger ist dir entgangen. Genauso wie deine Gefühle. Die Leere in dir scheint zu wachsen, umso mehr du alleine bist. Die Zeit vertreibst du mit zeichnen. Egal wie gut deine Zeichnungen sind, sie entspannen dich. Etwas positives. ,,Malen, Zeichnen.... Wie bin ich überhaupt dazu gekommen? "
Wieder spürst du eine Präsenz. Aber nicht nur irgendeine. Sondern eine, die dich schon ganz lange begleitet. Eine, wo du dich mittlerweile geborgen fühlst. Nicht alleine gelassen. Auf eine Art und Weise fühlst du dich von dieser Präsenz wertgeschätzt.Deine Sicht
Ich sitze auf der Fensterbank und schaue zur Tür. ,,London, Paris, Frankreich, England, Italien, Spanien, Wohin bitte noch?! " schreie ich aufgebracht und werfe mein Zeichenblock gegen die Tür. Ein dumpfer knall ist zu hören, wie die Stifte gegen die Tür knallen und zu Boden rollen. Ich stehe auf und sammle sie wieder ein. Ich lasse die Sachen auf die Fensterbank fallen. Dazu noch bin ich ihr einziges Kind und wirklich nichts investieren sie in mich. Ich muss selbst arbeiten gehen, um mir irgendwas kaufen zu können. Meine Eltern haben genug Geld. Seit wann sind sie so geizig geworden? Seit wann haben sie aufgehört mich zu lieben? Oder haben sie dass überhaupt jemals? Taten sie all das nur für ihr Image gegenüber ihrer Familie?
,,Sie vergessen sogar meinen Geburtstag.... Ja früher vergaßen sie meinen Geburtstag nicht, Doch jetzt ist mir mein Geburtstag egal geworden, Weißt du? "Ich weiß, dass er mich beobachtet. Ich weiß, dass er mir zuhört. Ich weiß, dass er jetzt in meiner Nähe ist. Ich höre seine Stimme, wie er abends, wenn ich schlafen gehe mir ein ,, Gute Nacht " zuflüstert. Seine weiche, sanfte aber auch sowohl raue Stimme beruhigt mich. Ich seufze laut. Ich richte mich auf und schaue mich in meinem Zimmer um. Mein Zimmer ist dunkel, die einzige Lichtquelle ist der Mond der in mein Zimmer scheint. Es ist abends, die Uhrzeit habe ich schon lange aus den Augen verloren. Immer, um diese Zeit, tauchte er auf. Irgendwo, steht er in einer dunklen Ecke, um nicht erkannt zu werden. Das einzige, was ich sah, war seine Silhouette.Irgendwo muss er doch sein! Oder ist er so gut im verstecken?
,,Bitte zeig dich! " flehe ich ihn an. Keine Reaktion. Nichts zu hören, außer den Gesang der Vögel. ,,Wie können diese Vögel nur im Winter singen? " Frage ich als zweiten Versuch. Wieder keine Antwort. Langsam regt mich das auf! Er verletzt mich immer wieder auf diese Art und Weise! Verdammt.... er macht mich so weich.. ,,Verdammt nochmal! Komm raus!" schreie ich in der Hoffnung, er würde sich wieder blicken lassen. Ich Balle meine Hände zu Fäusten und sacke in die Knie. ,,Bitte" wimmerte ich leise und merkte, wie meine Sicht langsam verschwomm. Meine Brust verzog sich schmerzhaft. Ich halte es langsam nicht mehr aus.. Ich sehne mich nach ihm. Wieso? Ich kenne ihn nicht. Aber dennoch kommt er mir so vertraut vor. Ich kenne dieses Gefühl nicht. Aber es schadet mir nicht, das ist das was zählt.
,,Ich will nicht allein sein! " schrie ich nun etwas lauter.
,,DN, Du bist nicht allein " ,höre ich seine sanfte Stimme. Ich spüre seine sanfte Hand auf meiner Schulter. Ich drehe mich um und erblicke ihn. Zum ersten Mal sah ich ihn vor mich. Im Licht des Mondes und erblicke ihn auch zum ersten Mal ohne seine Maske. Wunderschön..Schwarze Haare und blaue Augen. Er kniet sich zu mir nieder und lächelt mich leicht an.
,,Ich will nur bei dir sein" ,flüstere ich. Sein lächeln wurde breiter. Ich umarme ihn und kuschle mich in seine Brust.
Liebe...so nennt man es doch? Sie ist grausam, Aber doch angenehm.....
,,Würdest du einen Killer lieben? " unterbricht er die Stille. Einen Killer?
Kurz halte ich inne,da diese Frage echt plötzlich kam und überlege,bis ich zum Entschluss kam. Er ist immernoch er. Meine Gefühle sind immernoch meine Gefühle. Die ändern sich nicht. ,,Ich habe nix zu verlieren, deswegen ist es mir eigentlich egal, ob Killer oder nicht. Ich-" ,,Liebe dich" ,unterbricht er mich. Ich erröte und lächle ihn glücklich an. Mein Herz sprang Purzelbäume und noch nie verspürte ich diese Art von Glück. Ich weiß nicht wieso, aber er füllt diese Leere in mir und gibt mir das, wonach ich mich sehne. Und ich schätze mal, dass ich mich genau deswegen nach ihm sehne. Er kommt mir langsam näher und schaut mir dabei tief in die Augen. Mein Herz rast, als würde ich einen Marathon laufen. Mein Gesicht wird rot - mir wird so warm, dass ich sogar anfange zu schwitzen. Ich spüre..Ungeduld. ,,Küss mich" platzt es aus mir heraus und er zögerte kein bisschen und legte seine Lippen auf meine. Aus Reflex schloss ich meine Augen und genieße das angenehme kribbeln an meinem Körper. Ab da war es entschlossen: Ich werde mit ihn gehen, an seiner Seite. Ich werde ihm nicht zur Last fallen und das kämpfen lernen. Er soll mich lehren. Und ich werde ihn lehren. Nichts hält mich an diesen Ort. Weder Liebe noch Familie. Die Dinge finde ich bei ihm. Und das wird sich nicht so schnell ändern.
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Creepypasta x Reader
RomanceErstellt: 2015 Beendet: 2017 Extra Bearbeitungen: 2022 Weiterführung ab 2022? Bearbeitung: Ergänzungen, Korrekturen (Rechtschreibung, Grammatik), Entnahme von Inhalten usw.