» 27. Kapitel

2.1K 265 20
                                    

Jimins Schlag traf mich so zielgenau auf meiner Wange, dass ich sofort zusammenklappte und zu Boden sank.
Auch wenn ich nun mit dem Gesicht zum Gras lag und die Halme sich sanft an meine Wange schmiegten, konnte ich spüren, wie sie brannte.
Als hätte Jimin mir Feuer auf die Wange gedrückt und dabei meinen Kiefer zermalmt.

Meine Sicht wurde verschwommen. Vor meinen Augen mischte sich auf dem grünen Gras mit dem violetten Licht rote Farbe.
Blut. Mein Blut.

Aufstehen, durchfuhren mich Sugas Worte wie ein Blitz. Am Boden liegen zu bleiben bedeutete meine sichere Niederlage und das sichere Scheitern.

„Ooh!", Jimin schien beeindruckt, als ich mich langsam unter Schmerzen aufrappelte und ging vor mir auf und ab.

Mit tiefen Atemzügen schnappte ich frische Luft und versuchte, meinen gestiegenenen Puls zu beruhigen.
Mit jedem kühlen Luftzug wurde mein Kopf ein wenig klarer und mein Stand immer fester.
Mehr und mehr Kraft durchströmte meinen Körper und ich hob langsam meine Arme hoch, ballte meine linke Hand zu einer Faust zusammen und ließ meine rechte geöffnet.

„Ich dachte schon, ich hätte einfach so gewonnen", auch Jimin nahm seine Fäuste wieder hoch.
Doch ich konnte nicht anders und starrte eher auf seine violetten Haare hinauf.

„Wie gesagt, davon träumst du", entgegnete ich und fixierte nun wieder seine Hände.
Gerade rechtzeitig, den Jimins Rechte holte wieder zum Schlag aus.

Doch diesmal war ich vorbereitet. Es war mir, als würde sich Jimin langsamer bewegen. Der Ball, den mir Suga immer wieder auf nächster Nähe zugeworfen hatte, war um einiges schneller.
Rasch schnellte meine offene Handfläche hinauf, stoppte gerade so seinen Schlag vor meinem Gesicht und machte Platz für meine Faust um zuzuboxen.

Genaustens getroffen taumelte Jimin ein paar Schritte zurück und schlug die Hände vor der Brust zusammen, auf die ich gezielt hatte.
Sein Ächzen bestätigte meine Vergewisserung, ich hatte perfekt getroffen.

Ich nahm noch einen weiteren Atemzug und wollte gerade auf ihn zutreten, da ließ mich schon wieder eine plötzliche Welle von Übelkeit innehalten.
Sofort schlug ich eine Hand vor meinen Mund und kämpfte gegen den Brechreiz.

Doch diesmal verschwand dieser nicht.

Panisch taumelte ich auch ein paar Schritte zurück, um Abstand von ihm zu gewinnen, bis die Übelkeit wieder kurzzeitig besser wurde, doch das traf nicht ein.
War das Part der Prüfung? War das so vorgesehen?

Jegliche Kraft wich wieder aus meinen Armen und ließ diese Richtung Boden fallen.
Es kostete mich all meine Kraft, nicht wieder zu Boden zu stürzen, und noch mehr, Jimin im Auge zu behalten.

Plötzlich durchbrachen schwarze Risse die violetten Lichtstrahlen und durchzogen die Landschaft. Auch Jimin begann, in unzählige kleine Stücke gerissen zu werden.
Schwarze Perlen rannen von den Baumkronen Richtung Boden und formten dort beim Auftreffen mit dem Boden schwarze Pfützen.
Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war alles mit Schwärze durchzogen und die Dunkelheit hüllte mich ein.

Level 100 «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt