» 28. Kapitel

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Das Erste, was ich wahrnahm, war Schwärze.
Gleißende, dunkle und unangenehme, drückende Schwärze.
Sofort schossen mir die Bilder der schwarzen, fließenden Flüssigkeit aus der Prüfung in den Sinn, wie Jimins Körper von dunklen Rissen durchfressen wurde, und eine Welle Panik über kam mich.

Wo war ich? Immer noch in der Prüfung oder schon zurück in der Realität?

Immer mehr und mehr Panik durchflutete mich, innerer Druck in meiner Brust ließ mich mich nach außen hin krümmen.
Meine Brust zog sich mehr und mehr zusammen und Stiche ließen mich verkrampfen.

„Ruhig!", durchschnitt Sugas angenehm tiefe Stimme leise aufgebracht die Dunkelheit.
„Atmen! Atme, verdammt!"

Im nächsten Moment spürte ich, wie Finger meine Lippen außeinander zogen und im gleichen Moment sich weitere Lippen auf meine legten.
Es war nur ein Moment, in dem ich kurzzeitig noch mehr Druck in mir spürte, dann waren die Lippen und Finger wieder weg und ich riss meinen Mund auf um nach Luft zu schnappen.

Kalte Luft erfüllte meine Lungen und stach in meinem Hals, doch gleichzeitig spürte ich, wie das Stechen, Ziehen und Drücken in meiner Brust nachließ.
Hastig hob und senkte ich meine Brust, darauf bedacht, noch mehr Luft zu schnappen.

Mit jedem Atemzug beruhigte ich mich immer mehr und mehr und begann langsam, die Farbe weiß wahr zu nehmen.
Die weiße Wand, die weiße Liege, das weiße Licht, dass durch die weit aufgerissenen Fenster schien...
Und Sugas weißes Shirt.

„Suga", stieß ich aus und setzte mich gerade auf. Verwirrt sah ich mich nach allen Seiten um, immer noch leicht schwindelnd, doch von Taehyung war nirgendwo eine Spur.
„Wo ist Tae?! Was machst du hier?"

„Beruhig dich", presste Suga hervor, dessen Stimme nur gemächlich lauter wurde.
Panisch sah er auf den Apparat neben mir, auf dem meine Werte lagen.
„Wir müssen hier erstmal schnell weg, verdammt."

„Hier weg?", verwirrt riss ich die Augen auf.
Stimmte etwas nicht? Hing es mit der ungewöhnlichen Prüfung zusammen? Was war hier los?!

„Ja", Suga trat wieder zu mir und drückte mich zurück in die Liege.
„Ich erkläre dir Alles später. Ich habe einen Fehler gemacht. Und jetzt entspann dich."

„Einen Fehler?", je mehr er mir sagte und desto weniger ich dadurch schlau wurde, desto mehr hatte ich das Bedürfnis, mich eben nicht zu entspannen.

„Ja, einen Fehler", Suga seufzte und im nächsten Augenblick spürte ich, wie mein Shirt angehoben wurde.

„Hey!", protestierte ich und wollte mich wieder aufrichten, doch Suga drückte mich zurück in die Liege.
Er wollte doch nicht wirklich..?

„Ich hab' das hier noch nie gemacht, geschweige denn zugesehen, also bin ich darauf angewiesen, dass du es mir nicht noch schwerer machst! Wir sind im Zeitdruck, okay?!"

„Das ist nicht dein ernst?!", quiekte ich auf.
„Was ist hier-"

Bevor ich meinen Satz zu Ende bringen konnte, entfernte Suga das Kabel von mir. Es war wie ein kurzer brennender Stich und weniger langsam als die Schwestern es taten.
Wenn ich nicht schon schlimmeren Schmerz in der Prüfung an meiner Wange gespürt hätte, hätte ich bestimmt aufgeheult vor Schmerz.

„Oh wow, einfacher, als ich dachte", Suga klang sichtlich stolz auf sich selbst.
„Suga, du hast es einfach drauf!"

„Einfacher als du dachtest? Das hat weh getan, Vollidiot", beschwerte ich mich, schnellte hoch und schlang meine Arme um meinen Bauch.
Es fühlte sich an, als ob ich verbluten würde. Vielleicht auch schlimmeres.

„Jaja", Suga winkte ab und warf den Schlauch einfach neben sich.
„Aufstehen, schnell, wir haben keine Zeit. Komm' mit!"

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