» 57. Kapitel

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„Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns tatsächlich noch einmal sehen würden, bevor wir abreisen", war das Erste, was Jungkook mir sagte, als wir zusammen die Trainingshalle verlassen hatten, um ungestört irgendwo reden zu können.
Schließlich wollten wir mit unserem Gespräch niemanden wecken.

Doch bis zum Tagesanbruch hätte ich einfach nicht warten können.

Jungkooks Stimme klang sehr kratzig und unglaublich tief, er hatte anscheinend fest geschlafen, bevor ich ihn geweckt hatte. Der Morgen war noch etwas weit entfernt.

Es erinnerte mich ein wenig an Suga, wie seine Stimme klang, schließlich war es bei ihm nach dem Aufwachen genauso.
Ob es bei Taehyung ebenfalls so war, konnte ich nicht beurteilen, schließlich war er immer früher wach als ich..

„Also, was gibt es?", Jungkook fuhr sich durch seine schwarzen Haare, die wild in alle Richtungen abstanden.
„Hoffentlich ist es wichtig.
Ich habe gerade wirklich gut geschlafen und hatte einen tollen Traum, musst du wissen. War wirklich super."

„Und wie wichtig es ist", ich räusperte mich, um ihm zu signalisieren, dass ich nicht zum Scherzen gekommen war.
Dafür würde ich auch noch später reichlich Zeit haben, jetzt musste ich erst einmal zusehen, dass ich meinen Plan realisiert bekam.

„Leg los, ich bin ganz Ohr", Jungkook nickte mir zu und gähnte im Anschluss.
Anscheinend nahm er den Ernst der Situation nicht so ganz wahr.
Um dem entgegen zu wirken, trat ich einen weiteren Schritt auf ihn zu.

„Also, lass mich direkt zum Kern kommen. Mein Partner stirbt, wenn du mir nicht hilfst."

„Wie bitte?", Jungkook legte voller Überraschung seinen Kopf etwas schief und riss die Augen auf.
Endlich schien er wacher zu sein, und das direkt auf einem Mal.

„Ja. Taehyung, mein Partner, hat innere Verletzungen und wenn wir keine Hilfe bekommen, stirbt er", es war hart, der Realität ins Auge zu sehen und sie aussprechen zu müssen.
Auf gar keinen Fall war ich bereit, diese Zukunft für Taehyung schon anzunehmen. Das würde trotz allem nicht passieren, niemals.

„Oh, mein Beileid. Aber wie genau soll ich helfen?", Jungkook zuckte mit seinen Schultern.
„Ich bin kein Arzt, wie man schwer erkennt, noch eine große Hilfe. Nicht einmal Englisch kann ich gut."

Es kostete mich all meine Willenskraft, meine Konzentration nicht abschweifen zu lassen, zu fragen, was denn überhaupt Englisch war und mich auf mein Ziel zu fokussieren.
Doch schweren Herzens musste ich, wohl oder übel.

„Doch, du kannst sogar sehr gut helfen. Und als Gegenleistung habe ich jede Menge Informationen für dich, Dinge, die sonst kaum einer hier weiß", ich lächelte bei dem erstaunten Gesichtsausdruck, den Jungkook aufsetzte.
Das ging schon in die richtige Richtung, meine Richtung und die Richtung, die ich erreichen wollte.

„Informationen sind tatsächlich ein gutes Angebot, schließlich werde ich sie noch brauchen", überlegte er laut.

Es dauerte nur einen Moment, einen Atemzug, da schien er schon genug abgewogen und sich entschieden zu haben.
Fragwürdig, aber umso besser für mich, nicht wahr?

„Jetzt rück schon raus mit der Sprache! Was kann ich tun? Spann mich doch nicht auf die Folter", quängelte er.
Triumphierend ballte ich meine Hände zu Fäusten zusammen.

Ein triumphierendes Lächeln enthuschte mir.

„Wann verlasst ihr noch einmal das Projekt?"

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