Arabischer Diamant

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"Zühelya ich lieb..", ich spuckte ihm ins Gesicht. Dann rannte ich weg. Obwohl ich damit gerechnet hatte das er hinterherrannte, blieb er stehen was ich fest stellte als ich die Bahn betrat. Er stand da und schaute mir hinterher.

Als ich zu Hause ankam war es bereits dunkel, ich bin noch draußen rumgelaufen um mich zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bekommen. Ich lief einfach rum, eine Uhr hatte ich nicht und mein Handyakku war leer. Immer wieder kamen mir die Tränen, war es jetzt aus? Nach so kurzer Zeit? Verdammt. Ich hatte ihn zu schnell an mich rangelassen. Was ist bloß aus mir geworden? In Frankfurt fand ich Jungs eklig, als gute Freunde und Beschützer waren sie gut, aber anders? Niemals. Kaum bin ich in Stuttgart werde ich dreckig, benutzt.

Ich öffnete die Haustür und zog meine Schuhe aus, es brannte kein Licht mehr. Ein Blick auf die Wohnzimmer Uhr sagte mir das es bereits 21 Uhr war und erst dann fiel mir ein das Mama ja in Frankfurt war. Wie gerne wäre ich jetzt auch in Frankfurt, bei meinen Freunden oder bei meiner Verwandtschaft Mütterlicherseits. Ich vermisste sie alle schrecklich. Ich ging in mein Zimmer, schminkte mir das Mascara von den Wimpern, zog eine Jogginghose und einen lässigen Hoodie an und entschloss mich bei Ali zu klopfen. Er war ein guter Mann und ein bisschen reden würde mir im Moment nicht schaden. Also ging ich hoch und klopfte. Erst öffnete keiner, aber gerade als ich gehen wollte, machte ein Junge die Tür auf. Ich schätzte ihn auf 14, das war wahrscheinlich Als jüngerer Bruder Serhat. "Hallo du schöne.", sagte er und grinste über beide Ohren. "Serhat sik tir.(Ich glaube sowas wie Verpiss dich? Korrigiert mich ruhig haha)", Ali kam an die Tür und drückte Serhat weg. "Oho Ali deine Frau?", rief Serhat von hinten. Ali drehte sich um und rief "Sus (Sei leise/Ruhe) du Manyak (Idiot)!"-"Oglum (Sohn) Rede so nicht mit deinem kleinem Bruder", hörte ich eine Frau sagen, bestimmt seine Mutter. Jetzt war der Moment wo ich mich nicht halten konnte und anfing zu lachen. "He lach nicht.. Oder doch, klingt schön.", sagte er grinsend. "Anne (Mama) ich geh kurz vor die Tür, guck das Serhat nicht rausgeht, Zühelya ist da.", ich wurde rot. Was denkt die Mutter jetzt bloß? Dann kam er raus und schloss die Tür hinter sich. "Hayde (komm) ich zeig dir was.", sagte er und nickte hoch zur Treppe. Dann liefen wir hoch und kamen auf dem geraden Hausdach raus. Er setzte sich auf den Kiesboden und ich setzte mich neben ihn. "Schön hier oder?", fragte er mich. Ich spürte seinen Blick auf mir aber ich schaute mir einfach die Stadt von oben an. "Richtig schön", sagte ich jetzt und sah ihn an und lächelte. Dann saßen wir so erstmal 10min., betrachteten die Stadt und waren leise, bis ich mir blöd vorkam und etwas sagte. "Danke..", murmelte ich. "Wofür?", fragte er. "Na wegen Gestern.", sagte ich. "Hmm, ja normal. Wofür sind Nachbarn da?", sagte er und grinste mich an. "Was ist eigentlich passiert? Du warst so traurig..", er schaute wieder zur Stadt. "Kleiner Streit mit meinem Mann.", gab ich lächeln von mir und kämpfte wieder gegen die Tränen an. Nicht jetzt Zühelya, nicht schon wieder heulen. "Ich hab doch gesagt das du nicht Lächeln musst wenn du nicht willst.", sagte er und schaute mich gespielt böse mit zusammengezogen Augenbrauen an. "Seit ihr verheiratet oder wieso Mann?", fragte er jetzt. "Ach nein, eigentlich ist er nur mein Freund..", mein Hals zog sich zusammen und ich spürte eine Träne über meine Wange laufen. "He kleines, nicht weinen. Ich wollte das nicht.. Ach komm her.", er zog mich an sich ran und umarmte mich. Ich wollte ihn wegdrücken, aber diese Umarmung tat so gut. Als ich mich wieder beruhigt hatte fragte er mich ob ich es ihm erzählen will und ich tat es. Ich erzählte ihm alles, vom ersten Tag an als er mir im Laden hinterher pfiff bis zu dem Tag Heute als ich ihm ins Gesicht spuckte.
"Du hast ihm einfach ins Gesicht gespuckt?", er sah mich mit großen Augen an und ich nickte. "Zühelya warum machst du das mit? Er tut dir weh, dieser Bastard erhebt seine schmutzigen Hände gegen dich! Warum weinst du ihm hinterher? Vallah kleines, er ist es nicht Wert. Ich verstehe das er deine erste große liebe, wahre liebe, Feuerwerk dies das ist aber kein Mann ist im Recht sowas einer Frau anzutun.", ich ließ ihn aussprechen aber schüttelte dann den Kopf. "Er ist alles was ich habe. Wer will mich denn noch wenn nicht er? Ich hab nichts mehr, nichtmal mehr meinen Stolz..", sagte ich leise. "Merk dir eins, Jungfrau heißt nicht gleich gut und keine Jungfrau nicht gleich schlecht. Du bist so ein liebes und gutes Mädchen, so ehrlich, wunderschön. Tu dir das nicht an, bitte.", er nahm mich wieder in den Arm und ich fing an zu weinen. Warum war dieser Mann so gut zu mir? Ich war doch nichts und niemand.