'Krank'

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Mein Wecker klingelte und ich schaltete ihn schnell aus. Ich hatte diese Nacht so unruhig geschlafen und war nicht wirklich erholt. Ich habe mir die ganze Zeit gedanken über diesen Tag gemacht und wie Lexa mit mir umgehen wird. Ich drehte mich wieder um und schloss die Augen. Nach einiger Zeit spürte ich ein Rütteln an meiner Schulter und öffnete meine Augen um Raven zu sehen. "Hey Clarke, du musst dich langsam fertig machen sonst kommst du zu spät.." sagte sie und lächelte traurig. "Mir gehts heute nicht so gut.. Ich bleib zuhause." sagte ich und schloss meine Augen wieder. "Ist es wegen gestern?" fragte sie nach. Raven wusste genau warum es mir 'schlecht' ging und warum ich nicht zur Schule will.. ist ja klar, da sie alles weiß. Ich zuckte die Schultern und hörte wie Raven sich von meinem Bett entfernte. "Ich melde dich in der Schule ab. Gute Besserung?" sagte sie leicht fragend am Ende und verließ den Raum.

Ich atmete erleichtert aus, als die Tür ins Schloss fiel und ich alleine war. Heute ist Freitag und soweit ich weiß fährt um 15 Uhr mein Zug nachhause. Der Gedanke an Mum brachte mich zum Lächeln und ich glaube es war gut für die paar Tage nicht hier zu sein. Ich ging ins Bad und machte meine übliche Morgenroutine und danach packte ich ein paar Sachen für das Wochenende ein. Plötzlich brummte mein Handy und ich nahm es in die Hand. Nachricht von Raven. 'Hey, ich wollte dir nur sagen, dass Lexa ebenfalls nicht in der Schule ist.' Ich schluckte und legte das Handy wieder weg. Was sollte es mich kümmern? Wahrscheinlich ist sie irgendwo unterwegs mit Costia und schwänzt die Schule... Mein Handy vibrierte wieder. Nachricht von Raven 'Costia ist hier' als wüsste sie genau was meine Gedanken sind. Es ließ mich einen Moment besser fühlen, zu wissen, dass Lexa nicht mit Costia unterwegs ist doch dann klopfte es an der Tür.

Ich öffnete sie einen Spalt und sah Bellamy. "Hey, Prinzessin... alles inordnung?" fragte er. Ich öffnete die Tür nun weiter und lächelte gespielt. "Ja... war nur Morgendliche Übelkeit oder so." sagte ich und er nickte. "Gut das es dir besser geht?" fragte er nach. Ich nickte ebenfalls und er lächelte leicht. Er sah den Rucksack auf meinem Bett und schaute mich nun ernst an. "Wohin?" fragte er. "Ich fahre über das Wochenende zu meiner Mum." sagte ich nun grinsend, weil ich endlich diesem ganzen Zickenkrieg hier entfliehen konnte. "Echt? Ich fahr auch über das Wochenede mit Octavia nachhause. Meine Mum hat Geburtstag." sagte er begeistert. "Fahrt ihr mit dem Zug?" fragte ich und er nickte. "15 Uhr." sagte er und sah mich hoffnungsvoll an. "Das ist ja lustig, ich auch." lachte ich auf und er lachte ebenfalls leicht. "Dann sehen wir uns spätestens am Bahnhof? Ich muss zurück zum Unterricht... die Pause ist gleich vorbei." sagte er und ich nickte ihm zu. Wir nahmen uns zur Verabschiedung kurz in den Arm und dann ging er den Gang runter richtung Treppe. Ich stand noch eine Weile im Türrahm, bis er um die Ecke verschwunden war. Was für ein Zufall... aber dann hätte ich wenigstens O und Bell auf der Fahrt und würde mich nicht langweilen. "Fahren alle nachhause oder wie?" hörte ich plötzlich hinter neben mir und drehte meinen Kopf um 180° nach links. Dort stand Lexa im Pyjama im Türrahmen und schaute mich ernst mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich war geschockt sie zu sehen, da ich ihr eigentlich aus dem Weg gehen wollte und nun steht sie wenige Meter neben mir. Ich spürte wie ich immer nervöser wurde. Soll ich normal antworten? Oder soll ich sauer sein wegen gestern? Wir sahen uns einen Moment an und dann hohlte ich tief Luft. "Bis jetzt nur O, Bell und ich." sagte ich und sah sie weiter an. Sie brach den Blickkontakt und schaute auf dem Flur rum und nickte leicht, dann schaute sie mich wieder an. Es war komisch, also beschloss ich wieder ins Zimmer zu gehen, ich drehte mich um und wollte gerade rein gehen da hörte ich ihre Stimme wieder. "Warum bist du nicht in der Schule? Wohl kaum die Morgendliche Übelkeit." fragte sie nach. Hat sie uns belauscht? Lexa kann gut höhren, wenns drauf an kommt, aber ernsthaft? Ich ging einen Schritt zurück und sah sie mit gerunzelter Stirn an. "1. Warum belauscht du uns und 2. wollte ich dich heute einfach nicht sehen, ok? Also entschuldige mich, ich gehe jetzt in mein Zimmer." sagte ich nun genervt, da es mich ankotzt wie sie sich aufspielt. Von wegen ernst bleiben und keine Emotionen zeigen. Ich bin sauer, wegen gestern und der Tatsache, dass sie uns belauscht hat. Sie sah mich eine Weile ganz stumpf an und zuckte dann die Schultern. "Euch zu belauschen muss ich nicht, ihr wart nicht zu überhören da alle in der Schule sind und es hier ziemlich ruhig ist." sagte sie und ging gar nicht darauf ein, dass ich sie nicht sehen wollte. "Schön." sagte ich und rollte die Augen. "Schön?" fragte sie nun nach. "Ja, schön Lexa! Ist sonst noch was?" fragte ich nun sauer. "Ich frage mich warum du so mies drauf bist, es ist doch nichts passiert." sagte sie mit gerunzelter Stirn. Ich lachte sakastisch auf und lehnte mich leicht gegen den Türrahmen. "Jap, es ist nichts passiert." sagte ich und wandte mich zu ihr. "Und du? Du scheinst auch nicht gerade krank zu sein." sagte ich und sah sie an. Sie schüttelte den Kopf und ich wartete auf eine Antwort. "Raven sagte mir, dass du 'krank' bist und dann bin ich auch zuhause geblieben." sagte sie und sofort tat es mir innerlich leid, dass ich gerade so mies war. Aber sie hat mich gestern echt fertig gemacht... nicht verbal... aber auf eine Art und Weise schon. Lexa hatte nun einen traurigen Ausdruck auf ihren Gesicht. Ich sah zum Boden und sammelte mich. "Ich muss jetzt auch weiter packen..." sagte ich und wollte ebenfalls nicht auf ihre Aussage eingehen. "Clarke.." sagte Lexa doch ich unterbrach sie. "Stop. Ich brauch dieses Wochenende sehr dringend Lexa... einfach mal Abstand zu haben. Es ist nichts mit meinen Gefühlen dir gegen über passiert, falls du das denkst... aber ich bin enttäuscht und verletzt und keine Ahnung was noch alles." sagte ich und schaute langsam zu ihr hoch. Sie schaute nun verletzt und stand dort mit offenem Mund. Schließlich schloss sie den Mund und nickte leicht. "Können wir das denn nicht vorher klären?" fragte sie leise nach. Sie machte eine kleine Schmolllippe, was sie immer unbewusst tat, wenn sie etwas wollte und ich lächelte innerlich leicht auf. "Du kannst eben mit rein kommen." sagte ich und ehe ich das gesagt hatte, stand sie schon neben mir.

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