Pov - Gaia Sciarra
Durch eines der Fenster im Treppenhaus habe ich einen guten Blick auf Bond
Er lehnt nach wie vor an der Fahrertür des Sportwagens und raucht entspannt seine Zigarette.Ich habe nicht vor, das Haus wieder durch die Eingangstür zu verlassen.
Einfach nur, um Bond zu ärgern. Auch wenn ich mir sicher bin, dass er sich nicht lange von mir täuschen lassen wird.Ich reiße mich von dem Anblick los, laufe über den Flur und husche durch die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern.
Genau das gleiche, wie in meinem Zimmer.Verlassen, als würde der Ort nur darauf warten, dass die beiden jeden Moment durch die Tür kommen und alles wieder so ist wie immer.
Ich ziehe die verblichenen, hellgelben Vorhänge zur Seite und öffne das Fenster.
Ein perfekter Blick auf den einst ordentlichen Rosengarten.
Jetzt ranken die Rosen wild an der Hauswand empor, bilden eine zweite Fassade aus Dornen und wunderschönen Blüten in allen Schattierungen der Farben rot und gelb.Gino liebt diese Rosen.
Ich steige auf den Stuhl, der unter dem geöffneten Fenster steht und von dort aus auf das Fensterbrett, rutsche bis zur äußersten Kante nach vorne.
Lasse mich dann auf die Überdachung der Veranda gleiten und schleiche möglichst leise zu der Seite, an der die Regenrinne montiert ist, um mich daran nach unten zu hangeln.Das gelbe, vertrocknete Gras raschelt leise, als ich zu dem windschiefen, einst weiß lackierten Holzzaun laufe.
Ich bleibe einen Moment stehen, sehe auf die große Wiese, auf der Wildblumen in verschiedenen Farben, die immer wieder von kleinen Insekten und Schmetterlingen angeflogen werden, blühen.
Dann kommt der dunkelgrüne Wald, mit seinen meterhochen Pinien und dem kleinen Bachlauf.Ich kann mich nicht erinnern, diese Grenze jemals ohne meinen Vater oder Gino überquert zu haben...geschweige denn ganz alleine.
Schon mit Gino waren meine Eltern nie besonders glücklich darüber.
Wenn sie nicht gut genug aufpassten, stiegen wir über den Zaun und schlichen über die Wiese, manchmal sogar ein Stückchen in den Wald hinein. Nie soweit, dass wir die Lichtung nicht mehr sehen konnten.
Ich steige über den Zaun.
Ein kurzer Blick zurück zum Haus, dann fange ich an, zu rennen.Die kniehohen Grashalme streifen meine Beine, rascheln laut und die Schmetterlinge flattern aufgeregt durch die Luft.
Bis zum Wald sind es nur etwa hundert Meter und ich brauche nur etwa eine Minute bis ich am Waldrand stehe.
Angestrengt lasse ich den Kopf in den Nacken fallen und atme einige Male tief ein und aus, bevor ich mich auf den Boden lege und mich über die trockenen Piniennadeln und unter dem Zaun hindurch schiebe.
Es ist ein wunderschöner Sommertag und die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.
Die Zeit scheint nur so zu fliegen.Als es Abend wird, verlasse ich meinen Platz am Bach und hebe meine Schuhe auf, laufe im Schein der untergehenden Sonne zurück zum Haus.
Auch dieses Mal wähle ich den Weg über die Regenrinne.
Die dornigen Rosen hinterlassen tiefe, dunkelrote Kratzer, aus denen fast sofort Blut quillt, auf meinen Schienbeinen.Es ist mir egal.
Es ist nichts, gegen die Mengen an Blut, die heute Abend noch fließen werden.Damit bin ich mir ganz sicher: nur einer von uns wird den nächsten Morgen noch erleben.
Leandro oder ich."Ich wollte gerade anfangen Sie zu vermissen...", Bond steht wie aus dem Nichts hinter mir. Die Arme vor der Brust verschränkt, die nächste Zigarette locker zwischen die Finger geklemmt. "Und dann habe ich mich daran erinnert, wie unausstehlich Sie sein können."
"Wir sind uns einfach zu ähnlich. Nehme ich an", ich lasse mich elegant vom Fensterbrett rutschen, bleibe direkt vor ihm stehen.
"Glauben Sie, Bellagio wird Sie wirklich einfach so tauschen lassen?"
"Meistens steht er zu seinem Wort", ich zwinge mich zu einem kurzen Lächeln, "Und falls nicht...Sie haben eine Kopie der Daten. Auf mich werden Sie verzichten können."
"Sie haben Recht. Jeder ist für den MI6 ersetzbar."
Der nächste Teil ist schon ein Part vom Finale :D
Lasst mir gerne euer Feedback da
~M
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The Eternal City - g1nsterkatze - 007- James Bond
FanfictionSie ist die Tochter eines Terroristen. Die Tochter genau jenes Terroristen, den James Bond, 007, vor fast einem Jahr am Tag der Toten in Mexico City eliminiert hat. Sie hasst 007 und doch haben sie ein gemeinsames Ziel. [Q x OC; James Bond x Lucia...