PoV - Gaia Sciarra
Mein Kopf fällt gegen die angenehm kühle Fensterscheibe des angemieteten Sportwagens.
Ich habe so schlecht geschlafen, wie schon lange nicht mehr.Dabei gibt es nichts, wovor ich mich wirklich fürchten müsste.
Der eigene Tod...das wäre wohl das Schlimmste. Aber nichts, was ich selbst wirklich miterleben würde.Also absolut kein Grund zur Aufregung.
Vor dem Fenster fliegt die Landschaft wie ein Film an mir vorbei.
Dunkelgrüne Pinien und Zypressen, weiß und pink blühender Oleander entlang der Straße. Vertrocknete Wiesen auf denen vereinzelt Pferde und Schafe stehen.Die Zeit fliegt dahin, rinnt mir wie Sand durch die Finger.
Aber ich werde nicht nervöser, sondern immer ruhiger. Beängstigend ruhig.Bond parkt direkt auf den Hof, ich öffne die Beifahrertür und springe in das hohe, trockene Gras. An der verwitterten Holzfassade des Wohnhauses ranken die Spalierrosen, die gerade in voller Blüte stehen, wild nach oben. Alles noch so, wie ich es in Erinnerung habe.
"Wirklich zauberhaft", Bond legt den Kopf in den Nacken und sieht in den wolkenlosen, strahlend blauen Himmel, "Wann waren Sie zum letzten Mal hier?"
"Muss letzten Sommer gewesen sein", ich mache einige Schritte auf die Haustür zu, lasse meine Finger durch die trockenen Grashalme streifen, "Früher war ich oft mit meinen Eltern hier. Wir hatten sogar Pferde."
"Und jetzt?"
"Jetzt?", ich drehe mich zu Bond, der gerade dabei ist, sich eine Zigarette anzustecken, um, "Es gehört...einem Freund. Aber er hat keine Zeit hierfür."
"Eigentlich meinte ich, was Sie jetzt vorhaben."
"Warten. Etwas anderes bleibt mir wohl nicht übrig."
"Nicht jeder hätte den Mut, das zu tun", die Asche von seiner Zigarette rieselt zu Boden. Als er aufsieht, treffen sich unsere Blicke.
Seine eisblauen Augen sind kühl und berechnend. Die Art, wie er mich ansieht, erinnert ich entfernt an meinen Vater und ich zwinge mich dazu, meinen Blick schnell wieder abzuwenden.
"Für meine Mutter. Nicht, weil ich das will", mit diesen Worten und einem knappen Nicken drehe ich mich um und laufe die letzten Meter zur Haustür.
Die Tür quietscht leise in den Angeln, als ich sie aufdrücke.Ich sehe das Spinnennetz am Türrahmen zu spät, streife es im Vorbeigehen mit einer Hand.
Die dunkelbraune Spinne krabbelt orientierungslos über meinen Arm. Ihre kleinen Beinchen kribbeln auf meiner Haut und ich zögere einen Moment, bevor ich sie mit zwei Fingern wegschnippe.
Ekelhaft.
Ich wische meine Hände an meiner Hose ab.
Einige der Fensterscheiben sind zerbrochen und die Scherben liegen überall auf dem Boden verteilt; im goldenen Schein der Sonnenstrahlen tanzen unzählige, kleine Staubpartikel durch die Luft und ich bleibe einen Moment stehen, drehe mich langsam um meine eigene Achse.
Durch die übrigen, verdreckten Fenster fällt nur wenig Licht und ich schleiche vorsichtig durch den Eingangsbereich. Die breite, geschwungene Holztreppe, die in den ersten Stock führt. Ich steige langsam Stufe für Stufe nach oben.
Dann über den Gang und in mein altes Zimmer.
Es sieht aus, als wäre ich vor fünf Minuten erst gegangen. Als hätte ich vorgehabt, gleich wieder zu kommen und das Buch, das aufgeschlagen auf dem Bett liegt, zu Ende zu lesen.
Nur kurz weg; schnell in die Küche, um ein Glas Orangensaft zu holen oder eine Zigarre mit meinem Vater zu rauchen.Als wäre die Zeit nur für mich stehen geblieben.
Ich bleibe vor dem golden gerahmten Wandspiegel stehen, mustere kritisch mein Spiegelbild.
Dunkelblaue Chinoshorts, in denen ich einen breiten, hellbraunen Gürtel aus mehreren geflochtenen Lederriemen trage und in deren Bund ich mein weinrotes Poloshirt gesteckt habe.
Es erinnert mich an die Kleidung, die meine Mutter hier immer getragen hat. Fernab von der Geschäftswelt meines Vaters.Wo sie sich keine Mühe geben müssen, eine Fassade aufrecht zu erhalten.
Na, was hat Gaia wohl vor und geht alles am Ende gut aus? :) Schreibt mir mal eure Vermutungen in die Kommentare. Feedback ist wie immer auch gerne gesehen. ~M
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The Eternal City - g1nsterkatze - 007- James Bond
FanficSie ist die Tochter eines Terroristen. Die Tochter genau jenes Terroristen, den James Bond, 007, vor fast einem Jahr am Tag der Toten in Mexico City eliminiert hat. Sie hasst 007 und doch haben sie ein gemeinsames Ziel. [Q x OC; James Bond x Lucia...