PoV - James Bond
"Kommen Sie?", Gaia lehnt am Türrahmen.
Ich sehe von ihr zu der Toten und wieder zurück: "Und was...?"
"Darum kümmert sich ein Bekannter", meint sie, während sie schon in ihre schwarzen Lackschuhe schlüpft.
"Was wollen Sie eigentlich in der Villa holen?", ich schließe die Knöpfe meiner dunkelblauen Weste, überprüfe die Waffe in meinem Schulterholster.
"Die Liste."
"Sie haben von Anfang an gewusst, wo Ihr Vater die Liste versteckt hat...", ungläubig sehe ich die junge Italienerin, die mich durch ihre langen, geschwungenen Wimpern hindurch mustert und sich unschuldig auf die Unterlippe beißt, an, "Warum...?"
"Hätte ich Ihnen gesagt, wo die Festplatte mit den Mitgliedern ist, dann hätte ich meinen Wert für Sie verloren", Gaia öffnet die Zimmertüre, scheint kurz zu überlegen, sagt aber nichts, "Kommen Sie?"
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Die Luft ist unsäglich heiß und kleine Schweißperlen glänzen auf meiner Stirn, als ich die Auffahrt zu dem Anwesen neben Gaia nach oben laufe; ich schiebe die Ärmel meines blütenweißen Hemds nach oben.
Der Kies knirscht unter unseren Schritten und im trockenen Gras zirpen bereits jetzt die Grillen."Wissen Sie, was ich mich frage...", ich drehe mich zu der Brünetten, "...wäre es nicht viel einfacher gewesen, einfach Sie zu entführen?"
"Oberhauser hofft, dass ich einknicke und wieder zu Spectre überlaufe...wahrscheinlich bin ich ihm auf Ihrer Seite zu gefährlich", Gaia kickt einen der Kiesel vor sich her, "Außerdem ist meine Mutter das leichtere Opfer."
"Sie würde ich mir auch nicht freiwillig antun", meine ich frech, vergrabe meine Hände in meinen Hosentaschen.
"Charmant wie immer, Bond."
Ich folge der jungen Frau durch den weitläufigen, perfekt angelegten Garten. Der Rasen ist gelblich verfärbt und vertrocknet, steht so im starken Gegensatz zu den dunkelgrünen Zypressen und den weiß blühenden Rosensträuchern.
Die Sonnenstrahlen lassen das türkisblaue Wasser des Swimmingpools wie Billanten funkeln."Vorsicht", Gaias schlanke Finger schließen sich erstaunlich fest um meinen Oberarm, zieht mich in den Schatten der Bäume zurück, "Wir werden schon erwartet..."
"Woher weiß Di Bellagio, dass wir hier auftauchen?"
"Keine Ahnung, aber dass mein Vater die Festplatte im Haus versteckt hat, muss meine Mutter auch gewusst haben", sie wirft einen vorsichtigen Blick in Richtung der Veranda, "Und Cassiopeia hat bestimmt auch gezwitschert."
"Was weiß sie noch?"
Wenn Di Bellagio bereits weiß, wo Sciarra die Liste deponiert hat, was hat Lucia ihm vor ihrer wichtigsten Information noch verraten?
"Keine Ahnung...mein Vater hat nie über die Arbeit gesprochen, aber sie hat sicher Dinge aufgeschnappt", Gaia sieht mich ernst an, "Selbst wenn ich es wüsste, dann ist mir das egal. Ich will sie finden, bevor sie Di Bellagio alles, was sie weiß verrät und sie nutzlos für ihn wird."
"Vielleicht sind wir schon zu spät", antworte ich, hoffe dabei insgeheim, dass wir Lucia noch rechtzeitig retten können.
"Und jetzt holen wir uns diese Festplatte", und bevor ich irgendetwas tun, oder sie zurückhalten kann, verlässt Gaia die schützende Deckung.
Dieses Mädchen macht mich wahnsinnig.
Der warme Sommerwind zieht an ihrem kinnlangen, dunkelbraunen Haar und an dem leichten, dunkelroten Stoff ihrer ärmellosen Bluse, als sie hoch erhobenen Hauptes über den Rasen läuft.
Und scheinbar hat sie vor, sich jetzt einfach ohne Gegenwehr niederschießen zu lassen.
Was ich dabei natürlich nicht sehe, ist die Waffe, die sie direkt am Körper trägt.Ich beobachte, wie sie langsam die Treppenstufen zur Veranda, nach oben steigt. Sie wechselt einige Worte mit den beiden und ihr helles Lachen fliegt zu mir herüber.
Dann sinken die beiden auf den Holzboden und Gaia dreht sich zu mir um, deutet mir, zu ihr zu kommen.
Vor ihren Schuhspitzen hat sich bereits eine tiefrote Blutlache gebildet, als ich sie erreiche.
Ihr Blick hängt an den beiden Männern und sie beißt sich auf die Unterlippe.
"Das war dumm.""Aber Hallo", ich packe sie an der Schulter, ziehe sie zurück, "Hat die Frau nicht gereicht?!"
"Er wird es an meiner Mutter auslassen", sie sieht mich an, "Er wird es an ihr auslassen und mich mit ihr erpressen."
"Das fällt Ihnen reichlich früh ein. Wir holen diese Liste und dann kümmern wir uns um sie."
"Das werden Sie nicht tun. Wenn er weiß, dass wir die Festplatte haben, hat meine Mutter keinen Wert mehr für ihn und er wird sie beseitigen", in ihren Augen blitzt es gefährlich, "Niemand darf erfahren, dass wir die Liste haben."
"Und dann?"
"Tauschen wir meine Mutter frei."
"Sind Sie wahnsinnig?! Der MI6 braucht diese Liste."
"Ich brauche meine Mutter."
Ohne weiteren Kommentar steigt sie über die beiden Toten hinweg, huscht durch die angelehnte Terrassentür.
Sie hat etwas Katzenhaftes, als sie durch das Wohnzimmer schleicht.Ich folge ihr, gebe ihr mit gezogener Waffe Rückendeckung.
"Was haben Sie vor?", zische ich, drücke mich neben ihr an die Wand und werfe einen kurzen Blick in den Flur."Keine Ahnung...", Gaia lädt ihre Waffe erneut, legt den Kopf in den Nacken, "Aber Sie können davon ausgehen, dass Leandro nicht nur zwei seiner Leute hier abgestellt hat."
"Wo ist die Festplatte?"
"Das sage ich Ihnen nicht."
Im nächsten Moment löst sie sich aus der Deckung und tritt in den Flur.
"Wir sehen uns später. Es wird nicht lange dauern.""Hey!", ich will sie festhalten, aber sie tritt mir grob ins Schienbein und ich stolpere zurück.
"Die Pikdame...bist du endlich zur Besinnung gekommen?", die dunkle Stimme eines Mannes.
Hay, ich werde die Uploads auf jeden zweiten Tag reduzieren. Unter "Zeitdruck" hab ich immer das Gefühl, die Kapitel werden richtiger crap.
~M
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The Eternal City - g1nsterkatze - 007- James Bond
Fiksi PenggemarSie ist die Tochter eines Terroristen. Die Tochter genau jenes Terroristen, den James Bond, 007, vor fast einem Jahr am Tag der Toten in Mexico City eliminiert hat. Sie hasst 007 und doch haben sie ein gemeinsames Ziel. [Q x OC; James Bond x Lucia...