Stellt euch mal vor, ihr wacht auf und Pan steht direkt über euch und hat euch allen Anschein nach, beim schlafen beobachtet. Wie fühlt ihr euch? Unbehaglich? Das ist kein Ausdruck für meine Gefühle momentan. Verwirrt schaute ich ihn aus Schlitzaugen an. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe aber es war definitiv nicht genug. Dazu kommt, dass der Waldboden nicht gerade bequem ist. Aber ein Mädchen hat ja nichts besseres verdient. Er kniete sich vor mich mit einem Bein hin und stützte sich mit den Armen darauf ab. ,,Du hättest mich auch einfach wecken können", jammerte ich. ,,Hab ich ja", gab er ganz einfach zurück. ,,Du bist wach oder?" Misstrauisch schaute ich ihn an. Mich würde wirklich interessieren wie mächtig er wirklich war. Jedenfalls musste er eine große Konzentration in den Zauber von gerade gelegt haben wenn er mich damit geweckt hatte. Niemand schafft das sonst. Aber das war Peter Pan. Er war einfach nicht normal. Seine Macht war ihm schlicht zu Kopf gestiegen.
,,Na schön", seufzte ich. ,,Was willst du? Und ich hoffe es ist wichtig", knurrte ich bedrohlich. Er strahlte diese böse Aura aus. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Egal was für eine Maske er aufsetzte, er sah einfach immer böse aus. Aber auch verdammt gut. Das konnte ich einfach nicht leugnen. Ich verbannte diesen absurden Gedanken wieder und widmete mich Pan vor mir. ,,Das mit Henry braucht mehr Zeit", sagte er. Aber wieder so, als würde es zum Plan gehören. Als würde er alles genau planen. Alles lief bereits nach seiner Nase. Da war ich mir sicher. Mir Diehl unsere erste Begegnung ein. Er hatte mich als Bauer bezeichnet. Erst jetzt bemerkte ich was er damit gemeint hatte. Das alles war für ihn bloß ein krankes Spiel. Und er war der Spielmacher der die einzelnen Figuren hin und her schob. Er spielte mit uns. Mit allen. Aber etwas Sorgen machte ich mir schon. Ein Bauer erledigte die Drecksarbeit am Anfang und wurde später dann einfach geopfert.
,,Und was schlägst du vor?", fragte ich und versuchte meine Unsicherheit zu überspielen. Er ließ es nicht anmerken aber ich wusste genau, dass er sich diese Reaktion schon lange erhofft hatte. Warum auch immer. Vielleicht war ich dann einfach gefügiger. ,,Wir brauchen mehr Zeit." ,,Ich dachte die Zeit steht auf Neverland still", unterbrach ich ihn. Ich hoffte ihn aus der Fassung gebracht zu haben aber denkste. ,,Der Alterungsprozess. Außerdem stimmt die Zeit nicht mit der euren überein." Ich nickte nur. Was sollte ich sonst tun? ,,Ich will das du Henry's Familie etwas beschäftigst. Du gibst ihn diese Karte hier." Er zog leicht an seinem Kragen und holte ein Stück Pergament aus seiner Innentasche und reichte es mir vorsichtig. ,,Pan da ist nix drauf", verdrehte ich die Augen, als ich es mir angeschaut hatte. Er nickte. ,,Noch nicht. Gib es der Retterin und sag ihr, dass es ihr den Weg zu Henry zeigen wird sobald sie akzeptiert wer sie ist." Verwirrt starrte ich ihn an. ,,So bald sie akzeptiert wer sie ist?", fragte ich ungläubig. ,,Was ist sie denn?" Er lächelte leicht, drehte sich um und lief Weg. ,,Warte. Wie soll ich sie finden?" Pan schien aufgefallen zu sein, dass ich keine magischen Fähigkeiten besaß die sie wie ein magisches Navi finden konnten. Genauso wenig war ich eins mit der Insel, so wie Pan. Er drehte nur seinen Kopf leicht zu mir und lächelte. ,,Du wirst sie finden." Dann war er weg. Der spinnt dich völlig. Wie soll ich denn bitte ein paar Personen auf einer riesigen Insel finden? Das ist doch völlig unmöglich. Was denkt der sich eigentlich immer dabei? Aber ich schätzte, dass ich damit auch wieder zum Spiel gehörte. Und damit in seiner vollen Gewallt stand.
Missmutig schlug ich einen Ast zur Seite. Natürlich schnellte er zurück und traf mich mitten im Gesicht. War ja auch klar. Das schlimmste war, dass Pan das garantiert auf irgendeine verdrehte Art und Weise mitbekommen hatte. Keine Ahnung wie lange ich jetzt schon lief aber in meiner Welt bestimmt ein paar Stunden. Meine Füße schmerzten. Meine Finger brannten wie Feuer, weil ich die ganze Zeit die Äste und Büsche zur Seite schieben musste. Warum hatte so ein Dschungel auch keinen Trampelpfad? Wenigstens den hätte Pan mir ja herbei beschwören können. Ok irgendwas muss Pan sich ja bei dem ganzen Mist gedacht haben. Vielleicht wusste er ja von meiner Magie und war jetzt der Meinung sie heraufbeschwören zu müssen. Eventuell dachte er ja, dass ich ihm so noch nützlich sein könnte. Das würde bedeuten, dass ich hier bleiben dürfte. Entschlossen spannte ich meine Muskeln an und konzentrierte mich auf die Insel. Auf Emma und meine Aufgabe. Eine lange Zeit passierte nichts doch dann setzte ich wie von selbst einen Fuß nach vorne. Ich hatte es wirklich geschafft. Mein Körper führte mich durch das Gestrüpp. Bishop zu einer Lichtung. Kurz davor verblasste der Zauber und verschwand. Ich ließ meinen Blick über die Lichtung schweifen. Eine Frau und ein Mann schliefen etwas abseits von allen. Ich war etwas verwirrt als ich den Möchtegern Piraten ebenfalls auf dem Boden fand. Selbst Regina war hier. Emma selbst hielt zu meinem Glück wache. Es würde ein leichtes werden sie auszutricksen. Sie war momentan so zerbrechlich. Ihren Sohn gerade gefunden und schon wieder verloren. Armes Ding. Mit meinen neu entfachten Kräften ließ ich eine Art Geschrei im Wind entstehen. Emma war sofort hellwach und sprang auf. Leider zückte sie ein Schwert und lief damit auf mich zu. Na schön Aurelia, du schaffst das. ,,Hörst du das auch?", fragte ich sie als sie mir den Rücken zugekehrt hatte. Ich versuchte die gleiche Anfälligkeit an den Tag zu legen wie Pan. Die gleiche Bosheit. Sie hatte anscheinend angebissen. ,,Wer bist du?", fragte sie mit gezücktem Schwert. ,,Ein verlorenes Mädchen", gab ich mit höfischem Grinsen zurück. Sie sprang vor und drückte mir das Schwert an die Kehle. Ich war jetzt zwischen der tödlichen Schneide und einem Baum eingeklemmt. Flüchten war nicht mehr. Dennoch verhielt ich mich genau wie Pan bei mir. ,,Aber, aber", tadelte ich. Ich musste sie irgendwie auf die Palme bringen. ,,Ich kann dir helfen Henry zu finden." Sofort ließ sie mich los. Ich zückte das Pergament und reichte es ihr. ,,Du wirst ihn finden wenn du akzeptierst wer du wirklich bist." Ok, jetzt lief garantiert etwas falsch. Abermals begaben wir uns in die alte Position. Nur diese Mal, sah sie noch wütender aus als vorher. ,,Wenn du mir nicht sofort sagst wo Henry ist töte ich dich auf der Stelle." ,,Das würde ich lassen Emma." Das war Pan eindeutig. Schwungvoll drehte sie sich zu ihm um. Er lehnte ganz entspannt an einem Baum. ,,Und wer bist du?", fragte sie misstrauisch. ,,Gehörst du auch zu diesem Pan?" Pan grinste böse. ,,Oh nicht ganz. Ich bin Peter Pan." Jetzt hatte er die Schneide an der Kehle. Aber wie ich das von ihm so kannte, teleportierte er sich einen Meter weiter und Emma's Klinge traf den Baum. Er schlenderte gelassen zu mir rüber, packte mich an der Hüfte und verschwand im nächsten Moment. Das Gefühl sich zu teleportieren kitzelte etwas. War aber dennoch angenehm. Vor allem wenn Pan derjenige war, der mich hindurch begleitete.
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FanfictionEine schreckliche Mutter. Das ist es, was sie auf die Straßen von Storybrooke geführt hat. Abgehauen von zu Hause und nun eine obdachlose Diebin. Doch sie weiß ganz genau, dass sie nicht ewig so weiter machen kann. Deshalb ergreift sie ihre Chance a...