(13) leichtfertigkeit

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,,Ich versteh ihn einfach nicht." Ich genauso wenig, stimmte ich Henry in Gedanken zu. Der kleine war jetzt total traumatisierte. Ok, vielleicht übertrieb ich etwas aber wirklich. Das mit dem Pfeil hätte echt nicht sein müssen. ,,Was hat das gebracht, dass ich auf Felix schießen sollte?" Seine Augen weiteten sich panisch. ,,Glaubst du, wenn ich wirklich geschossen hätte..." ,,Stopp! Denk nicht darüber nach. Ich bin sicher, dass Pan das verhindert hätte." Er schaute mich skeptisch an. ,,Sicher?" Ich nickte obwohl ich wirklich nicht wusste wie Pan reagiert hätte. Allerdings glaubte ich das Pan geplant hatte, dass Henry auf ihn schoss. Was wollte er damit bloß erreichen? Das der kleine ihn hasste? Super, da ist er auf dem besten Weg würde ich sagen. ,,Na wenn du meinst", sagte er immer noch etwas skeptisch und richtete sich auf um den Jungs beim Tanzen zuzugucken. Unser Gespräch war damit wohl beendet. Auch ich schaute jetzt zum Lagerfeuer, dass alles in einem wunderschönen rot-Ton tauchte. Allerdings galt mein Blick eher Pan. Er selbst saß mit seiner Flöte in der Hand auf einem Baumstumpf in der Mitte des Kreises. Und es störte mich ein wenig dass er Henry mit seinen stechend, grünen Augen beobachtete und nicht mich. Doch dann schwenkten sie auf mich. Jetzt hätte er bemerkt das ich ihn angestarrt hatte. Ganz toll. Kurz schaute ich zu Henry rüber. Er verspannte sich ein klein wenig. Erst war ich etwas verwirrt doch dann sah ich Pan der auf uns zu kam. Auch ich spannte alle meine Muskeln an. Keine Ahnung wieso. Aber ich vermutete das er vermutlich sowieso mit Henry sprechen wollte. Nur mit ihm, deshalb stand ich auf, wurde aber sofort wieder von seiner Hand auf meiner Schulter zurückgedrückt. Verwirrt starrte ich ihn an während er sich neben Henry setzte. Jetzt war ich aber gespannt. ,,Weißt du was das besondere an dieser Insel ist?", fragte er ihn. Henry schüttelte nur den Kopf. ,,Niemand  kann dir was verbieten. Man kann tun was man will." ,,Und verletzten die sich nie?", fragte er besorgt. ,,Doch, dauernd. Einmal haben vier Jungs Finger gefehlt. War ihn egal. Preis des Spieles." ,,Man deine Leichtfertigkeit will ich haben", warf ich sarkastisch dazwischen. Pan lächelte mich grinsend an. ,,Ich gehöre nicht hier her", sagte Henry wieder. ,,Doch das tust du. Wirklich. Wir alle haben schon auf dich gewartet, da warst du noch nicht mal geboren." ,,Das glaube ich dir nicht." ,,Solltest du aber. Hier bei uns regiert die Fantasie, der Glaube. Aber deine Welt glaubt nicht mehr. Die Magie stirbt und du musst sie retten Henry." ,,In meiner Welt meinst du?" Pan richtete sich auf. ,,In jeder Welt. Du musst sie zurückbringen. Dass ist deine Bestimmung.die Magie zurückbringen du musst der Retter sein." ,,Meine Mom ist die Retterin. Emma." Pan lachte trocken. ,,Sie hat einen Fluch gebrochen, ja." Henry chatten ihn verwirrt an. ,,Oh ich weiß mehr als du denkst", grinste Pan. ,,Aber was ist wenn sie nicht durch des brechen des Fluchs die Retterin wurde? Was, wenn sie es durch deine Geburt wurde? Denk doch mal nach. Du stammst ab von etwas sehr hellen und vom dunkeln. Glaubst du es war Zufall, dass der Nachfahre des Dunklen deine Mutter kennen gelernt hat? Deine Existenz hat einen Grund. Ich helfe dir ihn zu finden." ,,Also, denkst du ich wäre der Retter der Magie?", fragte Henry, leider immer noch nicht so ganz überzeugt. ,,Das denke ich nicht. Das glaube ich." Pan griff einmal hinter sich, zückte ein kleines Stück Papier aus seiner Tasche und reichte es Henry.
,,Hier. Dieses Pergament habe ich schon sehr lange. Da warst du noch nichtmal ein Gedanke. Sie es dir an. Dann weißt du warum du der Held sein musst auf den die Magie gewartet hat." Pan schaute mich kurz an, stand auf und ging. Er konnte eindeutig besser reden als ich. Ich war schon gespannt wie ein Tier, was wohl darauf zu sehen war aber Henry schmiss es hinter sich in den Dreck. ,,Ich glaube dir nicht." Am liebsten hätte ich ihm eine Übergezogen. Warum machte er es nur so schwer? Auf Pan's Reaktion war ich jetzt gespannt. Pan lächelte nur. ,,Du erinnerst mich an deinen Vater", sagte er sanft. Sekunde, Vater? Henry musste wohl das gleiche denken, denn er sah ziemlich schockiert aus. Ich musste aber zugeben, dass der Schachzug von Pan Henry's Vater zu erwähnen vielleicht garnicht so schlecht war. Ob sich Henry nur der Frage tiefer widmete und sich Gedanken darüber macht ob er ihm vertraut hatte war die Frage. War sein Vater Pan's Verbündeter oder sein Feind? Und jetzt hoffte ich das Henry seinem geistigen Alter entsprach und nicht tiefgründiger darüber nachdachte.
Doch leider entsprach seiner Miene etwas anderes. ,,Henry?", fragte ich vorsichtig. ,,Alles ok?" Nervös knabberte er an seiner Unterlippe. Und wie er diesen Zettel lesen wollte. Also beugte ich mich etwas nach hinten und hob ihn auf. Seine Augen weitete sich geradezu als ich mit dem Pergament vor seiner Nase rum wedelte. ,,Sicher das du es nicht lesen willst?" Er kniff die Augen zusammen und sah aus als ob er mit sich selbst hadern wollte. Dann öffnete er die wieder ganz entspannt, schaute zu den Jungen und dankte lächelnd ab. Mist.

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