Den Zettel hatte ich behalten aber nicht drauf geschaut. Ich wollte garnicht wissen, was Pan sich da ausgedacht hatte. Womöglich ein einfacher Text oder aber eine Prophezeiung. Ein Bild vielleicht? Ein Gedicht oder Brief? Ich war überfordert. Trotz meiner Neugier tat ich es nicht. Aus Gründen, die ich selbst noch garnicht kannte. Naja, ich wusste das ich Angst hatte. Nur wo vor nicht. War es einfach die Erkenntnis, dass ich wusste, dass das ein Trick sein könnte? Eine Art Zauber? Wenn Henry sich dieses Stück Wahrheit ansehen würde, wäre es doch Pan's Art ihn zu verfluchen oder? Oder war es möglich, dass ich Angst vor seinen generellen Taten hatte? Er war neunmal unberechenbar. Unberechenbar und verdammt böse. Die Frage ist nur, wie ist er so geworden? Irgendwas wahres müsste doch an den Geschichten dran sein. Er konnte dich nicht schon immer so gewesen sein! Das konnte und wollte ich nicht glauben! Aber vielleicht war das nur die Frucht meines beschissenen Herzens, dass sich ausgerechnet in ihn verlieben musste. Warum ausgerechnet in einen magischen Psycho der mich nur zu seinem bösen Zweck, einen kleinen Jungen zu selbstsüchtigen Zwecken zu nutzten, benutzte? Die bösen starben in den Märchen immer. Was für eine Chance hatte ich da schon? Ich eine halbe Hexe, die gerade mal ein mickriges Feuer entfachen und Menschen auf einer Insel finden konnte. Neben bei, Pan wusste offensichtlich mehr über meine Magie als ich selbst. Er hatte mir gesagt, ich werde Emma finden. Einen Ortungszauber hatte ich schließlich noch nie angewandt. Wann hatte ich das in Storybrooke schon gebrauchen können? Welchen von meinen erfundenen Freunden hätte ich denn bitte suchen sollen? Ich wollte nicht mehr zurück! Nie mehr! Und abgesehen von meiner unerklärlichen verknalltheit, bräuchte ich dafür Pan. Den Herren Neverland's. Ohne ging neunmal nicht. Die Insel würde sterben, eingehen und verrotten. Die Magie wäre verloren und schlussendlich, hätten wir eine stinknormale, kahle Insel. Das konnte ich nicht zulassen. Gut wenn Pan hier nicht leben und ich nicht bleiben wollen würde, dann wäre es mit schnurz egal. Jetzt ist halt nur die Frage: wie schaffe ich es Pan zu überzeugen, mich hier zu behalten, sobald meine Aufgabe erledigt ist?
Verlorenes Mädchen. Das hörte sich verdammt gut an. Ich bekomme immer was ich will!
,,Hast du inzwischen was von meiner Familie gehört?", fragte Henry erwartungsvoll. ,,Nein, tut mir leid kleiner. Ich tu was ich kann." Er wendete sich schnaubend von mir ab. ,,Als ob!" Geschockt schaute ich ihn an. ,,Wie meinst du das? Natürlich suche ich sie! Ich lausche überall, ob Pan oder die anderen etwas über sie sagen. Ich möchte dir helfen Henry. Wirklich, ich bin für dich da." Seine Hundeaugen formten sich riesengroß, als er sich hoffnungsvoll zu mir wendet. ,,Versprochen?" Ich nickte bekräftigend. ,,Versprochen!", beteuerte ich nochmals. Henry zeigte ein warmes Lächeln. ,,Na komm, du solltest etwas schlafen, findest du nicht?" In diesem Moment musste er herzhaft Gähnen. Ein siegessicheres Lächeln umspielte meine Lippen. ,,Du bist noch nicht an Neverland gewöhnt." ,,Wie meinst du das?", fragte er müde, doch die Neugierde hielt ich wach und ließ ihn an meinen Lippen kleben. ,,Die Zeit steht hier still. Du alterst nicht. Genauso ist es mit deinem Schlafrhythmus. Dein Körper muss sich erst an diese Umstellung gewöhnen. Aber irgendwann misst du dich nicht mehr ausruhen. Ich merke es jetzt schon. Ich muss nicht mehr viel schlafen. Aber du und deshalb legst du dich jetzt hin!" Henry gähnte nochmal, legte sich hin und schlummerte darauf bald selig vor sich hin.
,,Wir müssen uns also nicht mehr ausruhen ja?", fragte Felix neben mir belustigt. Ich verdrehte nur die Augen. ,,Ich hab doch keine Ahnung was auf dieser kranken Insel normal ist und was nicht. Ich weiß nur, dass ich euch noch kein einziges Mal hab schlafen sehen. Könnte aber auch daran liegen, dass ich zu viel Träume. Aber was zählt ist, dass ich Henry das erzähle um sein Vertrauen zu bekommen. Nichts weiter. Und du hast keine Ahnung was ich ihm alles erzählen würde um vorwärts zu kommen."
Felix schaute mich eher belustigt an, sagte aber nichts. Stockfisch, grinste ich innerlich. Eigentlich war Hook ganz liebevoll von Pan so getauft worden. Naja in dem Märchen. Diesen Pan Stockfisch hören zu sagen, wäre mehr als lustig. ,,Du willst hier bleiben oder?", fragte er unerwartet. Leicht ertappt schaute ich ihn unschuldig an. ,,Aber egal was ich mache, ich muss eh wieder zurück sobald Henry diese scheiß Flöte hört", seufzte ich. ,,Ja da hast du wohl recht." Er beugte mich misstrauisch. Ich wusste worauf er hinaus wollte. ,,Felix, du wirst an mir keinen Verrat finden. Ich werde Pan mit alles in meiner Macht stehende helfen. Darauf kannst du dich verlassen. Nur weil ich auf Neverland bleiben möchte, heißt das nicht das ich Henry manipuliere um für mich Zeit rauszuschlagen." ,,Ich hab auch keine Wahl. Ich muss dir vertrauen." Da mochte er recht haben. ,,Ich bin nicht der Feind, nur weil ich ein Mädchen bin, Felix. Alles was ich wollte, war von zuhause weg. Das habe ich geschafft. Ich muss nur noch hier bleiben. Auch wenn sich das als äußerst schwierig erweisen könnte." Felix machte Anstalten zu gehen. Ich hatte wohl genug gesagt. Dich dann drehte er sich nochmal mit dem Kopf zu mir um. Er schien zu überlegen ob er noch was sagen sollte. ,,Deine Mutter ist nicht das Problem weshalb du hier bleiben willst oder?" Etwas zu schnell antwortete ich ihm: ,,Doch natürlich! Wie kommst du auf so einen Mist? Ich hasse sie! Ich will nie von ihm weg! Also, ich meine zu ihr hin und damit von ihm weg. Pan meine ich." Er lächelte siegessicher. ,,Ich weiß zwar nicht so viel über Mädchen. Vor allem nicht wenn ihr Herz sich eigenständig macht. Aber ich erkenne einen Lügner auf hundert Metern." Er drehte sich um und lief auf ein paar Jungen zu, die Messer in den Boden warfen. Schwer schluckend starrte ich ihm hinterher. Nahm er mir jetzt übel das ich gelogen hatte? Ich konnte ihm doch schlecht sagen das ich was für Pan empfand. Aber ich schätzte das brauchte ich garnicht mehr.
Mich beunruhigte nur die ruhige Stimme mit der er sprach. Fast schon rauchig. Auf jeden Fall bedrohlich.
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Right Moment✔️
FanfictionEine schreckliche Mutter. Das ist es, was sie auf die Straßen von Storybrooke geführt hat. Abgehauen von zu Hause und nun eine obdachlose Diebin. Doch sie weiß ganz genau, dass sie nicht ewig so weiter machen kann. Deshalb ergreift sie ihre Chance a...