Ein knacken weckte mich. Ganz toll. Wahrscheinlich einfach nur ein Vogel. Genervt drehte ich mich wieder um. Doch schon wieder dieses Geräusch. Und dann ein ,,Psst!" Jetzt würde ich doch hellhörig. Ich schaute in die Richtung aus der es kam. Nichts außer Dunkelheit und ineinander verworrenen Ästen. ,,Psst." Ich kniff die Augen zusammen um etwas zu erkennen. Da war einfach nichts. Doch. Eine fuchtelnde Hand hinter einem Baum. Den Rest des Körpers konnte ich aufgrund der Nacht - die hier immer herrschte - nicht sehen. Ich bezweifelte das die Verlorenen Jungs etwas von mir wollten. Pan wäre normal zu mir gekommen oder hätte mich mittels Magie geweckt. Das müsste einfach eine Falle sein. Trotzdem stand ich auf und versuchte so leise wie nur irgend möglich über den trockenen Boden zu schleichen. Und das war im Dschungel echt nicht einfach. Vor allem weil ich so ein Trampel war. Aber ich schaffte es unbemerkt zu der Stelle. Keiner da. Mein Herz raste vor Aufregung. Suchend schaute ich mich um. Aber alles was ich fand war entweder grün oder schwarz.
Ich spürte eine Hand die sich auf meine Schulte legte. Beinahe hätte ich laut aufgeschrien aber daraus wurde nur ein herzhaftes quicken, als ich Henry vor mir erkannte. ,,Meine Fresse", keuchte ich. ,,Was machst du denn hier?" ,,Ich wollte mich entschuldigen", fing er kleinlaut an. ,,Ich wollte dich nicht anschreien. Für deine Familie kannst du schließlich nichts. Ich verstehe dich auch warum du nicht zurück willst. Du musst mich jetzt sicherlich hassen." Ich spürte eine gewisse Wärme sich in mir ausbreiten. Er war so süß. ,,Henry. Ich hasse dich doch nicht. Das könnte ich garnicht. Aber so ist das nunmal unter Freuden. Die streiten sich schon mal. Aber vertragen sich auch immer wieder. Hm?" Er lächelte glücklich und umarmte mich. Ein kleines bisschen fühlte ich mich schlecht, weil ich die Gutmütigkeit dieses kleinen Jungen einfach schamlos ausnutzte. Aber ich brauchte Pan nunmal. Er musste mir vertrauen. ,,Und wieso klärst du das mit mir mitten zwischen Bäumen? Das hätten wir auch im Lager machen können." Doch er schüttelte bestimmt den Kopf. ,,Nein ich wollte dich noch um etwas bitten." Nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum. ,,Schieß los." Er schluckte einmal und schaute traurig zu Boden. Gerade noch so fröhlich und jetzt. ,,Wenn du etwas von meiner Familie hörst..." ,,Na klar", unterbrach ich ihn sofort. Er brauchte nicht weiter zu reden. Sein Anliegen war klar. ,,Ich sag dir bescheid wenn ich was weiß. Versprochen." Zufrieden strahlte er mich an um dann im nächsten Moment glücklich mir um den Hals zu fallen. Etwas überrumpelt stand ich erst einfach bloß da nahm ihn dann aber vorsichtig in meine Arme und drückte ihn etwas. Dann sprang er regelrecht zurück. Und ich starrte ihn einfach nur hinterher. Ich wusste ja selbst nicht wie ich mich gerade fühlte. Wütend, weil ich so eine blöde Kuh war? Traurig, weil ich ihn ausnutzte? Glücklich, weil er mir vertraute?
,,Er vertraut dir langsam, das ist gut." Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich Pan's heißen Atem im Nacken spürte. ,,Meine Güte, kannst du das nicht mal lassen?", fragte ich aufgelöst. ,,Ich werd noch wahnsinnig." Er lachte trocken und lief an mir vorbei wobei er leicht meinen Arm streifte. Ein kleiner Schauer lief mir den Rücken hinunter.
,,Pan?" Fragend drehte er sich zu mir um. ,,Ich will den echten Plan. Du hast mir nicht alles erzählt. Du bekommst meine weitere Hilfe nur wenn du mir alles erzählst." Es war einfach bloß töricht ihn in einen Deal zwingen zu wollen. Erpressen lassen würde er sich garantiert nicht. Ich sah mich schon Tod. ,,Ist fair." Erstaunt weiteten sich meine Augen. ,,Echt jetzt?", fragte ich sicherheitshalber nochmal nach. Er nickte zur Bestätigung. ,,Komm mit."Wir machten an einer Klippe halt. Vor mir erstreckte sich das in der Nacht glitzernde, blaue Meer. ,,Wow", brachte ich erstaunt hervor. In mitten des blauen Riesen's prangte eine riesige Insel in Form eines Toten Kopfes. ,,Was ist das?" Mein Blick konzentrierte sich auf die hell leuchtenden Augen, als ob in der Höhle Licht brennen würde. Gespenstisch wenn nicht sogar gruselig. ,,Ich zeig's dir." Mein Herz setzte einen Schlag aus als er mich bei der Hand nahm und von der Klippe sprang. Angst durchströmte meinen Körper wie ein Netzt aus Spinngeweben. Es zog sich in innerhalb von einer Sekunde einen Weg über meinen, vor Panik, zitternden Körper. Ich wusste ja das er mein Tod sein würde aber das er sich selbst dafür opferte, hätte ich nicht gedacht. Das ihm mein Tod so wichtig war.
Der Wind pfiff mir durch die Haare, die wild in mein Gesicht peitschten doch im selben Augenblick wurden wir von einer Art sog erfasst und ich wurde vorwärts gedrückt. Pan's Hand spürte ich nicht mehr. Da war nur Luft. Kalte Luft die durch meine Finger schlängelte. Vorsichtig öffnete ich die Augen und erstarrte. Ich flog. Geradeaus. Einfach durch die Luft. Mein Kopf schwenkte zu Pan hinüber, der von einem grünem Glanz umwogen wurde. Als ich an mir herab schaute erkannte ich die gleiche grüne Substanz.
,,Wie...?" ,,Feenglanz", unterbrach er mich. ,,Das lässt dich fliegen." ,,Ist ja der Wahnsinn." Ich war völlig schwerelos. Und viel zu schnell ging es zu Ende. Kaum hatten wir festen Boden unter den Füßen verblasste das Grün und war schließlich ganz verschwunden. In der Höhle brannten Fackeln, die alles hell erleuchteten.
Meine Aufmerksamkeit galt jetzt Pan, der schnellen Schrittes auf eine riesige Sanduhr zulief. Etwas goldenes, glitzerndes floss anstelle von Sand hindurch. Doch sie war beinahe am Ende angelangt. ,,Das ist meine Magie", fing er an. ,,Aber die ist beinahe am Ende", stellte ich fest. ,,Genau deshalb brauche ich Henry's Herz. Ist diese Uhr erstmal zu Ende ist er mit mir auch vorbei." Ein schwerer Kloß bildete sich in mir. Das Pan dem Tod so nah war, machte mich mehr als traurig. Es erschütterte mich beinahe. Ich wollte nicht das er starb. Warum wusste ich selbst nicht so genau. Das mir mal was an diesem Psychopaten liegen würde hätte ich mir nie träumen lassen.
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FanfictionEine schreckliche Mutter. Das ist es, was sie auf die Straßen von Storybrooke geführt hat. Abgehauen von zu Hause und nun eine obdachlose Diebin. Doch sie weiß ganz genau, dass sie nicht ewig so weiter machen kann. Deshalb ergreift sie ihre Chance a...