Mein Stiefel versank mit einem widerlichem, schmatzendem Geräusch im Schlamm.
Es war noch kalt, als ich mich entschloss wegzulaufen.
Alles um mich herum reckte sich entweder nach mir, als wolle es mich verschlingen, oder wandte sich ab, als ob das, was ich geworden war, sie anwidern würde.
Ich weiß selbst nicht mehr, was ich war.
Irgendwann riss ich meine Augen vom Boden los und begegnete dem Blick einer dünnen Gestalt.
Plötzlich verstummte jedes einzelne Geräusch.
Es existierte nur das Reh und ich.
Es starrte mich an.
In meine Augen.
Sah durch mich durch.
Sah in mich hinein.
Und auf irgendeine Weise schien es sogar das Monster in mir zu beobachten.
Ich wollte mich nicht regen. Weder der Dämon in mir, noch meine Hülle.
Wir wollten beide nicht die so zerbrechliche Schönheit zerstören.
Es wäre weg.
Und in mir würde alles im Schwarz verloren gehen und meine Gedanken würden wieder Feuer fangen.
Ich weiß nichts mehr.
Das zerbrechliche Reh war auch schon wieder geflohen.
Wie alles andere auch.
Und in mir, fing die Hölle wieder Feuer...

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Ungehört
PoetryDie Gedankengänge eines Einzelnen werden Schwarz auf Weiß in die Öffentlichkeit geschoben... In der Hoffnung, dass es in den Tiefen jemanden erreicht. In der Hoffnung, dass die Wörter nicht für immer nur im Kopf eines Einzelnen herumflattern.