Verlauf

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Hilf mir bitte.. Bitte irgend jemand..
Ich halte das nicht länger aus..
Bitte. Helft mir. Ich zerbreche. Ich kann nicht. Bitte... Ic-Ich habe schon Selbstmordgedanken bitte, oh, bitte ich flehe euch an.. Ist denn da wirklich keiner?
Meine Hülle bricht bald.
Bitte hilf mir.

Die Sonne scheint auf meine bleiche Haut und ein dennoch kalter Wind streift durch meine erwärmte Seele.
Kleine Wolken blicken zu mir herunter um mich auf ihren Weg durch die Welt zu begrüßen und meine Füße schweben ständig durch die Luft.
Wärme überflutet mich und die Musik ist wie sanfte Federn auf dem Gummiboden, auf dem mein Körper tut was er für richtig hält.
Die gleiche Emotion spiegelt sich in jedem Gesicht wieder und selbst wenn keiner den anderen so versteht wie wir es tun, es funktioniert. Es kann niemand wegnehmen, was wir in uns haben. Die Freiheit vereinigt uns und die Sonne schmelzt uns zusammen.
Meine Augen beobachten, wie die Sonne ihre letzten goldenen Strahlen auf uns Gott verdammte Engel der Welt strahlt und alles in einem wärmenden orange hüllt.
Voll Freude, voll Musik, voll Sonne, meine Mundwinkel heben und senken sich, meine Laune steigert sich, meine Gefühle vervierfachen sich, die Liebe verfestigt sich und nach all dieser langen Zeit, nach all diesen Monaten, meine Beine bewegen sich, meine Arme schwingen mit, meine Seele füllt sich mit Freiheit, meine Seele formt mich ein und ich... Atme.

Es sind die Personen, die nie wissen was wirklich hinter den Türen passiert, wenn sie mich einsperren.
Das erste mal in diesem Jahr habe ich mich nicht in den Schlaf geweint und gewünscht, dass meine Dämonen mich doch endlich ersticken.
Doch kaum finde ich das Leben in voller Fülle und lasse mich von ihrer Blüte hineinziehen, so werde ich wieder weggesperrt. Dunkel, allein, selbstmordgefährdet.
Wieso tut ihr mir das an?
Wart nicht ihr die, die gesagt haben ich solle mehr aus meinem Leben machen?
Soll ich etwa für immer Tabletten schlucken, Tropfen für Tropfen in mich reinfließen lassen nur damit ich wieder die Hälfte des Tages verschlafe um mich dann um 4 Uhr morgens in den Schlaf zu weinen um dann voller Hass und Selbstmordgedanken dem so grau erscheinden Tag entgegen zu treten?
Ist es das, was ihr wollt?
Ich hatte das Leben in mir..
Und jetzt füllt es sich alles wieder mit der klebrigen Dunkelheit.

Ich habe es getan, ohne deine Übereinstimmung.
Ja, und es war das beste was ich je getan habe. Noch nie habe ich mich so lebendig, so frei, so fröhlig gefühlt.
Meinetwegen verbanne mich in die schweigende Ecke deines Gehirnes aber es wird nicht meine ewig währenden Erinnerungen auslöschen. Es wird diesen Tag nie auslöschen können und wenn ich wollen würde, dann würde ich es wieder und wieder und wieder tun.
Ich bin jetzt das kleine schwarze Schaf. Aber irgendwie mag ich diesen Ruf.. Es gibt mir Freiheiten. Ich werde nicht in die Reihe zurückkehren und nach deiner Pfeife tanzen.
Ich werde leben. Und ich werde es genießen.
Jeden einzelnen so Gott verdammten Moment, bis die Lungen die Luft auskotzen und absterben.

Weg. Die Leere schwingt in uns allen wie ein ungewünschter Gast.
Die Freiheit kam und ging mit ihnen und der Alltag schlägt auf uns wieder ein und macht uns zu dem was alle sehen wollen.
Doch es ist nicht was wir wollen.
Wird verstanden uns zwar nicht aber es hat funktioniert.
Der letzte Tag war wie ein Tag im Himmel und ich werde nichts als pure Freude empfinden, selbst wenn ihr mich verbannt, weil ich eure Erwartungen brach.
Es war das beste was mir je passiert ist.
Sie brachten die Sonne über das Tal voll Grau und hinterlassen eine Spur aus Freiheit. Das werde ich mir von niemanden je nehmen lassen.

UngehörtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt