19.Kapitel

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Der hübsche Vogel machte eine kleine Kopfbewegung ,so als würde er sich vor der jungen Dame verbeugen wollen und flog mit lieblichem Rufe davon.  Radagast hatte Ethuiliel eigentlich die Vogelsprache beigebracht ,doch dieser Vogel hatte so schnell und von solch einem Wohlklang gesprochen ,das Ethuiliel garnicht mitkam.
Sie sah sich den weißen ,goldverzierten Umschlag genauer an und erkannte ein kleines Wappen. Sie kannte diesen Wappen jedoch nicht und strich leicht mit ihrer Fingerspitze drüber. Eigentlich hätte jeder andere sofort den Brief geöffnet ,doch Ethuiliel war nicht so hastig und ehr elegant. Sie öffnete langsam den Brief und erkannte eine goldene Schrift die auf einer harten Pergament Rolle geschrieben wurde. 
Vom König unter Eiche und Buche, für Frau Ethuiliel.

Ihr Herz blieb für ein kurzen und verwirrten Moment stehen. Warum hatte der König ein Brief für sie geschrieben ?Er wollte bestimmt nur erwähnen ,das sie und Gandalf etwas vergessen hätten bei Ihnen ,vielleicht Gandalf's Stab den sie wirklich nicht mehr bei Gandalf gesehen  hatte seit sie Aufgebrochen waren.
Sie öffnete das leicht zerknitterte Blatt und sah eine goldene Schrift ,geschrieben von einer dicken Spule.

Von Thranduil Sohn Oropher, König des Grünwaldes an Fürstin Ethuiliel aus Rhosgobel

An meinem Fenster sah ich hinaus auf meinen Garten,wo leuchtende Blumen blühen und Bäume in voller Größe wachsen. Jeder Teil des Gartens anders schön ,doch blickte ich auf einen freien Wiesengrund und erblickte gelbe Blümchen ,die zart dennoch so schön wie ein klarer Sonnenschein wuchsen.
Es erinnerte mich an euch ,alles schöne ob Sterne oder Blauer Himmel ,ob das liebliche Stimmlein  der Vögel oder plätschern eines silbernen Baches. Alles gleicht eurer Anmut eurer strahlenden Schönheit.
Ich wünschte ihr währet hier ,bei mir.

Ethuiliel verstand die Welt nicht mehr. Ihr Herz fledderte auf. Ihr Gesicht begann zu leuchten ,als wäre sie die Sonne selbst Warum schreibt der König so etwas wunderschönes,sie verstand es nicht nicht. Liebte er sie etwa ,wie sie ihn liebte? Sie laß die goldenen Zeilen nochmal langsam durch ,alles in ihrem Kopf fassend ,das Herz zum Ruhen bringend.
Sie musste Lächeln. Dann freudig grinsend lachend und presste den Zettel fest an ihre Brust ,das ihr Herz Schlag noch kräftiger Schlug.  Dann jedoch erschrocken über ihre eigene Tat ,laß sie schnell nochmal den Umschlag durch ob es wirklich vom König war.  ,,Thranduil,Sohn Orophers König vom Grünwald"
Sie laß den Umschlag noch ungefähr hundertmal durch,seltsam für sie doch schön für ihr Herz.
Nicht beachtend ,dass sie eigentlich noch den Herrn Cirdan begrüßen wollte. Der Satz am Ende ,ich wünschte ihr wäret bei mir ,brachte sie ganz durcheinander.
Warum schrieb der König so etwas. Wie könnte er jemanden lieben ,den er nicht mal ein Jahr lang kannte. War es Liebe auf den ersten Blick? Ethuiliel war so glücklich,nämlich sie hatte sich verliebt in den König des Grünwalds.
Doch dann begann ihr Herz einen Knoten zu bekommen einen festen . Sie war nicht bei ihm ,sie war weit weg hier im Tal von Elrond. Und er liebte sie und sie ihn und beide waren weit entfernt von einander ,wie die Sonne von dem Mond.
,,Herrin Ethuiliel ,Herr Cirdan möchte sie sehen"
Erschrocken über den Diener der hinter ihr stand.,,Ja...ich ....bitte wer?"
,,Herr Cirdan von den grauen Anfurten möchte euch kennenlernen !" ,die Stimme des Dieners wurde lauter und wirkte etwas gereizt, er musste schließlich noch zu seinem Fürsten zurück. 
Ethuiliel entschuldigte sich und folgte dem Diener hinauf . In der Hand hielt sie fest den Umschlag. Sie gingen unter einer Art Tunnel und kamen wieder ins schöne freie. Dort vorne auf einer Treppe aus Marmor stand Mithrandir vor ihm , ein silberhaariger Mann. Auch Herr Elrond stand in der Nähe ,neben ihn der goldblonde Glorfindel.
Dann blickte Mithrandir zu ihr und musste über ihre Kindlichkeit nur den Kopf schütteln. Warum war sie nicht mit ihm gekommen ,aber darüber hatte er ja garnicht nachgedacht als er sich auf Cirdan aufmachte.
Dann drehte sich der silberhaarige großgewachsene Mann um und Ethuiliel blickte in ein altes Gesicht hinein ,das so freundlich wirkte wie ein warmer Frühlingstag ,zugleich jedoch von einer solchen härte ,wie die peitschenden Wellen des Meeres. Seine Meergrauen Augen blickten lächelnd ,voller Freundlichkeit und Herzensgüte zu ihr. Weisheit krönte diesen Mann ,dass wusste Ethuiliel ,als Mithrandir ihr von ihm erzählte. Uralt ,zugleich jedoch kräftig ,wie der graue Zauberer selbst. ,,Erfreulich solch ein glückliches Fürstin- Mädchen zu sehen "
Cirdan setzte die Hand vor die Brust. ,,Jetzt verstehe ich warum du uns noch nie von diesem Frühlingsglück erzählt hast" Cirdan sah Ethuiliel wie ein junges Mädchen an ,fast noch wie ein Kind. Aber wie anders sollte er den sonst schauen? Er war nämlich der Älteste aller Ältesten hier Lebenden.
,,Mein Name ist Ethuiliel, ich bin eine Freundin von Mithrandir und komme aus dem Grünwald"
Sie lächelte und fügte noch fröhlich hinzu,, Ein Stern scheint auf die Stunde unserer Begegnung, weiser Herr !"
Cirdan lachte ,das sein Gesicht jünger wirken ließ.,,Ein anderer Name wäre ungeeignet...doch was sehe ich da ?"
Er blickte tiefer in ihre Augen und blickte sie verwundert an. ,,Deine Heimat ist in deinen Augen der Wald selbst , doch dein Herz gehört vor aller Augen der See"
Ethuiliel blickte auf den Boden. Er sah in ihren Augen das weite Meer ? Wie kann das sein ? Sie hatte das Meer noch nie gesehen. Es war doch stürmisch und kalt, nicht so ruhig und schön wie der Wald"
Cirdan laß ihre Gedanken ,doch er lächelte nur und Mitleid stieg ihm hoch. Wie könnte man das Meer so fremd sehen und nicht als Freund wahrnehmen ,als Heimat-------sie ist zu lange bei diesem Zauberer geblieben.
Elrond schritt zu Cirdan und ging mit ihm die Treppen hinauf ,da die Glocke läutete und es Zeit wurde Abend zu essen.
Mithrandir und Ethuiliel blieben noch unten. Mithrandir erblickte den Brief.,,Wa steht dort drinnen ,Ethuiliel?"
Sie antwortete nicht und auch den Zettel wollte sie ihm nicht geben. Doch kein Kind war sie mehr und wenn auch zurückhaltend überreichte sie schließlich dann doch den Brief, unter den strengen Blick des Zauberers. Er laß den Breif durch und machte große Augen. Dann hob er die buschigen Brauen und räusperte sich. Ethuiliel wurde auf der Stelle rot.
Sie redeten auf dem Weg zum Abendessen nicht mehr davon. Das Abendessen ,glich jedoch ehr einen kleinem Fest, als Begrüßung für Cirdan von den Anfurten. Dieser saß zur rechten von Elrond und Gandalf zur rechten. Vor ihnen  saß der glorreiche Glorfindel und daneben die  edlen Söhne Elrohir und Elladan von Elrond , sowie andere Edle vom Hausvolk. Ethuiliel setzte sich zur rechten Seite von Frau Arwen, doch die Herrin Galadriel war nirgends zu sehen.
Als alle Anwesenden saßen und begannen zu essen und zu lachen. Im Hintergrund spielten Musikanten eine wundervolle Melodie und viele Lerchen gesellten sich zu ihnen.

The King of the ForestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt