Kapitel 4.

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Gelangweilt starrte ich aus dem Autofenster und musterte den Wald, der an uns vorbeizog. Überall waren Bäume, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Vermutlich würde ich sie auch Nie wieder sehen, da wir hier bestimmt nicht mehr lang fahren würden.

Ein bisschen waren die Bäume wie Menschen, welche man in Massen auf der Straße sah, aber nie bewusst wahrnahm oder ihnen ein zweites Mal begegnete.

Ok ich gebe es zu , meine Gedanken waren in den vergangenen 5 Stunden echt gruselig geworden und ich war froh das nur ich sie mitbekam.
Während der Autofahrt hatte ich bereits über so vieles nachgedacht, was hauptsächlich mit meinem Racheplan und unseren plötzlichen Aufbruch zutuen hatte, was blieb mir da noch groß übrig als mich durch Bäume zählen abzulenken?

"Mommie wie lange fahren wir schon?"

Amilia sah mich mit zusammengekniffenen Augen , roten Schlafbäckchen und ihren zerzausten braunen Locken an.
Sie hatte bis eben geschlafen , während ihre Schwester seit zwei Stunden munter vor sich hinplapperte.
Das ihr dabei keiner zuhörte störte sie wenig.

"Lange mein Schatz und wenn ich mich nicht täusche wird es noch eine Weile dauern."

Ich sah wieder aus dem Fenster. Wir waren mitten im Gebirge auf einer kleinen Bergstraße. Man hatte einen fantastischen Ausblick. Das beunruhigende war jedoch, dass ich nichts von einer Stadt oder ähnlichem erkennen konnte und ich hatte diese lange Fahrerei langsam echt satt!

"Ich muss mal Pipi"

maulte nun auch noch Liv. Na toll.

Mum und Maira hatten während der Fahrt bisher nichts gesagt. Wenn ich versuchte mit Ihnen zu reden oder ihnen auch nur eine Frage stellte, war es als würde ich gegen eine Wand sprechen.

"Wir machen gleich eine Pause"

Wie jetzt?! Mich ignorieren aber meine Kinder nicht?! Pfff...

Wenige Minuten später hielten wir tatsächlich in einem kleine Dorf an, welches genau auf der anderen Seite des Berges lag . Es war komplett verlassen, einige  Häuser waren ab-oder angebrannt. Die meisten waren jedoch einfach nur stark zerfallen.

"Was ist denn hier passiert?"

Eigentlich war das eine rhetorische Frage. Umso erstaunter war ich als mir Mum tatsächlich antwortete.

"Vor langer Zeit, da gab es noch nicht einmal unser heutiges Systhem, gab es an der Westküste Demestas ein so gewaltiges Erdbeben ,dass viele Menschen starben. Die restlichen zogen sich in die Berge zurück und gründeten kleine Dörfer wie diese. Doch viele waren sich über die Gefahren hier nicht bewusst oder waren einfach nicht fürs überleben bestimmt"

Ich zuckte bei Mums Worten zusammen. Wie kann man denn bitte nicht fürs überleben bestimmt sein?!

"Die meisten waren die Technik gewohnt. So gut wie keiner konnte mehr jagen. Wie auch wenn man nur in einen Supermarkt gehen musste um sich sein Essen zu holen? Dieses Dorf hier ist vermutlich eines von denen die im Großbrand zerstört und fluchtartig verlassen wurden .Gut für uns! "

Ich sah Mum entsetzt an. Seit wann war sie so kaltherzig?! Enttäuscht folgte ich ihr zu einem der Häuser oder eher gesagt Hütten. Die Zwillinge waren bei Maira , vermutlich um eine Toilette oder Ähnliches zu suchen.

"Dieses Haus scheint mir noch in Ordnung zu sein. Wenn wir hier Betten finden sollten übernachten wir hier. Ansonsten müssen wir wohl weiterziehen ,obwohl ich echt eine Pause gebrauchen könnte."

Mum seufzte und stieß die schmutzige Holztür auf.
Die Hütte war in 4 Zimmer aufgeteilt. In dem ersten Zimmer stand ein großer abgesägter Baumstamm, der vermutlich als Tisch gedient hatte. Ringsherum waren kürzere Baumstümpfe wie Hocker hingestellt.

Im Raum Nummer zwei lag eigentlich nur jede Menge Heu. Vermutlich hatte die Familie Tiere besessen... Was wenn sie diese Schlachten mussten um sich zu ernähren?
Schnell schob ich den ekelhaften Gedanken zur Seite.

Die letzen beiden Zimmer waren Schlafzimmer. Es gab keine richtigen Betten ,aber Tierfelle und Heusäcke die als welche dienten. Ehrlich gesagt fand ich es merkwürdig hier zu sein. Es war wie eine Zeitreise in die sehr frühe Vergangenheit. Und eklig war es auch. Ich hatte nicht besonders Lust auf der Haut und den Haaren eines lange toten Tieres zu schlafen. Aber meine Liebe Mutter hatte gesprochen und da gab es keine Widerrede!

Ich hoffte einfach das diese Nacht in diesem Geisterdorf schnell vergehen würde und wir morgen früh Richtung-ich hab keine Ahnung wohin- aufbrechen könnten.

Ein sehr kurzes Kapitel ich weiß :/ , mal schauen ob heute noch eins kommt. In den nächsten Kapiteln wird auf jeden Fall ziemlich viel aufgeklärt und die Geschichte bekommt endlich eine Struktur;)
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis jetzt trotzdem.
Über Feedback (es kann ruhig auch negativ sein) freue ich mich immer ;)
Liebe Grüße eurer Hoffnungslicht :))

Demestas-Es liegt allein an dir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt