Kapitel 11

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"Kann es losgehen?"

Jasper sah uns 4 nacheinander an. Es hatten tatsächlich alle zugestimmt mitzukommen. Nur Miranda blieb in unserem Trakt. Kein Wunder. Sie war ja auch sowas wie die Cheffin hier.

Nachdem ich mich heute früh in einer Herzzerreißenden Szene von Liv und Amilia verabschiedet hatte, mich danach mit Kenzie über meine Rucksackfarbe stritt und Theresa mir erzählte, dass ihre große Schwester in Trakt A wohnen würde, standen wir nun alle vor einer Dicken Eisentür gegenüber der Aula.

Sie wäre mir vermutlich nie aufgefallen, da sie die selbe graue Farbe, wie die Wände links und rechts von ihr, hatte.

Um die Tür aufzubekommen brauchte man 4 verschiedene Schlüssel.
Matt erklärte mir später, dass dies eine wichtige Sicherheitsmaßnahme war. Sollte diese Tür nämlich einmal von Feinden entdeckt werden, wäre sie keine Gefahr für die anderen Trakte mehr. Denn eine Tür die man (angeblich) nicht eintreten konnte und die Schlösser zu kompliziert aufgebaut waren um sie zu knacken, konnte die Geheimnisse hinter sich sicher bewahren. In diesem Fall waren das zwei Gänge, die ziemlich nah an die anderen Trakte heranreichten. Zwar lag zwischen Ihnen immer noch zwei Tage Fußweg, aber die Richtung könnte so einiges Vorhersagen.

Als Jasper die Tür endlich aufstieß erblickte ich zuerst eine Treppe, die noch weiter nach unten führte.
Immer mit der Frage im Hinterkopf, wie man sowas bauen könnte, ohne die Regierung aufmerksam zu machen, schritt ich sie hinab.

Es gab, wie bereits erwähnt, zwei Gänge die schräg voneinander Wegführten. Wir nahmen den linken.

Alles weitere war zunächst ziemlich unspektakulär. Fünf Leute , die schweigend nebeneinander liefen.

Nach 5 Stunden wusste ich dann endlich warum uns keine Nahrung, sondern nur Trinken in unseren Rucksäcken mitgegeben wurde.

Mitten im Gang war auf einmal eine Abzweigung, welche nach ganzen 5 m schon wieder in einer Sackgasse endete. Es gab einen Tisch mit Essen und zusätzlichem Trinken und ,wie auch immer man das von den Anschlüssen hinbekommen hatte, ein Toilettenhäuschen.

Irgendwie musste ich bei dem Anblick schmunzeln. Es sah einfach zu komisch aus, wie die anderen ihre Taschen auf den Bänken abstellten und begannen über das Essen herzufallen.
Es wäre vielleicht normal gewesen, wenn wir zahlreiche Meter über unseren Köpfen auf einer schönen Wiese gesessen hätten, aber hier?!

"Claudius schafft es immer wieder alles gute in diesen Korb reinzuquetschen."

Jasper deutete auf einen Picknickkorb und zog wenige Sekunden später eine Auflaufform heraus.

"Ist das Lasagne?!"

Theresa starrte ungläubig auf die Mahlzeit in Jaspers Händen.
Für sie schien das ganze genauso komisch zu sein wie für mich. Die anderen drei dagegen taten so als wäre es das normalste auf der Welt, Lasagne an einem Picknicktisch, neben einem Toilettenhäuschen, mindestens 60 m unter dem Boden zu essen.

"Wer hat das denn bitte alles hergebracht?"

Meldete ich mich nun auch endlich zu Wort.

"Wie schon gesagt Claudius. Er wohnt genau über uns in einer Hütte. Er mag Menschen nicht sonderlich. Irgendwie sind seine Tiere seine einzigen richtigen Freunde. Dennoch gehört er zu den Rebellen und hilft uns indem er bei Einsätzen wie diesen unsere Leute ernährt. Sonst noch fragen Madame?!"

Kenzie sah mich genervt an. Ich verstand sie inzwischen eindeutig nicht mehr. Ich hatte doch eben wirklich nichts falsches gemacht oder gesagt!

Demestas-Es liegt allein an dir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt