Demestas-Es liegt allein an dir

Kapitel 5

"Wow"

Beeindruckt starrte ich auf das weite Meer , welches sich vor uns erstreckte.
Es war einfach ... unglaublich!
Wie lange war es her, dass ich zuletzt an einem Strand war? Ganze zwei oder 3 Leben?
Ich hatte meistens , genau wie in diesem Leben, viel zu weit im Innenland gelebt.

"Urlaub" durfte man nur in Gegenden machen die höchstens 3 Stunden Autofahrt vom Heimatort entfernt waren, sonst wäre ich vermutlich viel früher hergekommen.

"Du wirst es noch oft genug sehen. Aber komm wir müssen weiter"

Mum hatte das Auto irgendwo zwischen Gestrüpp geparkt und eine grüne Decke drüber geworfen. Meiner Meinung nach erkannte man es genauso gut wie vorher ,aber meine schlaue Mutter wusste es ja besser und war überzeugt, dass es eine wichtige Tarnmaßnahme war.

Nun nahm sie meinen, bis eben auf der Straße stehenden, Koffer und steuerte auf die Dünen zu.
Ich schnappte mir die Koffer der Zwillinge und folgte meiner Mutter.
Doch bereits nach wenigen Metern im Sand musste ich feststellen,dass es ziemlich schwer war zwei Koffer gleichzeitig durch diesen zu ziehen.
Maira nahm mir schließlich einen ab.

Nach ungefähr fünfzehn Minuten Fußmarsch blieb Mum abrupt stehen.

"Wieso um Himmelswillen bleibst du aus dem nichts vor mir stehen?!"

Fauchte ich sie wütend an. Die ganze Hitze schien meine Nerven noch zusätzlich zu strapazieren.

"Ich wäre fast in dich reingerannt!"

Die Zwillinge kümmerten sich nicht um meinen kleinen Ausraster. Sie freuten sich sogar eher über die Pause und fingen an Sandburgen zu bauen.

"Willkommen in deinem neuen zuhause!"

Mum sah mich triumphierend an. Ich dagegen starrte entgeistert auf die große Sandflächen vor mir.

"Aha... Was war daran nochmal witzig?"

Meine Mutter ignorierte diesen Satz gekonnt und bückte sich . Zuerst dachte ich sie würde sich verbeugen wollen oder so ,stattdessen schob sie mit ihren Händen einen Teil des Sandes vor ihren Füßen beiseite.
Letztendlich kam eine kleine Falltür zum Vorschein, die sie aufklappte.

Ehe ich etwas sagen konnte schmiss meine Mutter meinen Koffer einfach in das Loch, welches sich hinter der Falltür befand. Zumindest dachte ich es wäre eins. Sie nahm mir und meiner kleinen Schwester die Koffer der Zwillinge ab und schmiss nun auch diese hinterher.

"Ich hoffe da war nichts zerbrechliches drin. Falls doch müsste es jetzt kaputt sein"

Maira sah mich entschuldigend an.

"Ich werde Vorgehen. Dann kommen die Zwillinge , Emyla und du "

Sagte meine Mutter an meine Schwester gewannt. Anschließend drehte sie mir den Rücken zu und stieg in "das Loch". Ich trat ein Stück näher heran und erkannte , dass es sich vielmehr um einen ausgebauten schmalen Schacht handelte, an dem eine Leiter in die Tiefe führte.

"Wie ist es überhaupt möglich am Meer einen so tiefen Schacht zu bauen? Der Wasserspiegel müsste doch ,auch wenn wir schon etwas vom Meer entfernt sind, ziemlich hoch sein?"

Maira zuckte nur mit den Schultern und rief dann meine Töchter zu sich.

"Liv du gehst zuerst. Halte dich bitte gut an der Leiter fest! Deine Oma wartet unten auf dich"

Meine kleine nickte kurz zur Bestätigung und setzte dann zögernd einen ihrer kleinen Füße auf die erste Sprosse . Dabei hielt sie sich am Rand fest.

Wir warteten ungefähr zwei Minuten ehe wir Amilia hinunter schickten.
Schließlich war ich an der Reihe.

Ich hatte mir den Schacht ehrlich gesagt tiefer vorgestellt, da man von oben nicht bis auf den Boden sehen konnte. Der Grund war jedoch einfach nur, dass es hier unten kein Licht gab.
Zumindest nicht bis wir Maira die Treppe runterkommen hörten.

"Das Licht dürfen wir erst anmachen wenn die Falltür wieder zu ist. Reine Vorsichtsmaßnahme."

Klärte Mum mich auf, die vermutlich meinen verwirrten Blick deuten konnte.

Ich musterte meine Umgebung.
Wir befanden uns am Ende eines langen Ganges. Links und rechts gingen mehrere Türen ab, die alle aus Eisen oder ähnlichem bestehen mussten. Zumindest sahen sie aus wie die bei mir Zuhause.

Ein Stich durchfuhr mein Herz als ich an mein geliebtes Haus dachte.
Schnell versuchte ich mich wieder auf mein Umfeld zu konzentrieren .
Heimweh war das letzte was ich jetzt gebrauchen könnte.

"Wir befinden uns am Eingang F , Trakt C. "

Als ob mir das weiterhelfen würde...
Ich riss mich zusammen keine abfälligen Bemerkungen zu machen und griff stattdessen nach den Händen meiner Kinder.
Erst jetzt viel mir auf ,dass unsere Koffer gar nicht mehr hier waren.

"Die wurden schon auf eure Zimmer gebracht"

Erschrocken zuckte ich zusammen. Konnte meine Mutter jetzt etwa schon Gedanken lesen?

Ohne ein Wort zu sagen setzte diese sich in Bewegung und steuerte auf das Ende des Ganges zu. Wohlwissend ,dass wir ihr folgen würden.
Ok, was sollten wir sonst tuen?

Der Gang mündete in einem riesigen ...ja was war das eigentlich?
Für mich hatte es Ähnlichkeiten mit einem Donut. Zumindest von der Form.

Die Wände des riesigen Raumes waren Rund und in der Mitte war ein bestimmt 15m Durchmesser großes Loch. Am Rand von diesem war ein Zaun aus Glas angebracht.

Ohne zu zögern Schritt ich auf diesen zu. Mein atmen stockte als ich nach unten blickte.

"Wie weit geht es denn hier bitte runter?

"Es sind insgesamt 6 Stockwerke. Wir sind im 5.  Es gibt tatsächlich noch eins über uns. Von außen sieht es jedoch aus als wäre es ein Hügel. "

Meine Mutter gesellte sich zu mir.

"Das was du hier siehst ist Trakt C.
Diesen Teil nennen wir Galerie. Wir haben noch 2 weitere in den jewals anderen Trakten A und B. Die Türen die wir hier im Halbkreis auf jeder Etage angeordnet haben führen zu den Wohnungen. Bis auf die beiden die dir schräg gegenüberliegen. Die Linke ist der Fahrstuhl und die Rechte führt zum Treppenhaus."

Entgeistert sah ich meine Mutter an.
Würde ich nicht das kalte Glas des Geländers berühren , wäre ich mir sicher das ich Träumen würde.

Wie könnte man so etwas so nah an der Küste bauen? Was sollte das hier alles? Wieso brachte meine Mutter mich hierher ?
Wer waren die Leute die gestern auf mich geschossen hatten?  Und vor allem : Hatte das hier etwas mit meiner Rache zutuen?!

Ja ich weiß ich hatte Antworten versprochen. Die kommen auch noch ... Nur nicht in diesem Kapitel ;p
Wundert euch bitte nicht falls irgendwo könnte statt konnte steht oder zückte statt zuckte. Das verdanke ich meiner lieben Autokorrektur :/
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis jetzt :)
Über Feedback jeglicher Art freue ich mich natürlich immer!
Euer Hoffnungslicht;)