Kapitel 7

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Ein knarrendes Geräusch ertönte in meinen Gedanken.

Ich wälzte mich auf die andere Seite, da ich davon ausgegangen bin, dass ich das nur geträumt hatte.

Dann schlug ich meine Augen auf, da dieses Knarren nicht aufhörte.

Natoll, jetzt war ich wach.

Ich öffnete meine Augen und drehte mich auf den Rücken.

Mein Fenster stand sperrangel weit offen, und prallte gegen meine Zimmerwand.

Ich musste wohl vergessen haben es zu schließen als ich ins Bett gegangen war.

Langsam schlurfte ich zum Fenster.

Ich atmete die frische Brise ein und beugte mich aus dem Fenster, als ich plötzlich etwas in unserem Garten sah.

Zuerst dachte ich, ich bildete mir das nur ein, doch der Schatten bewegte sich langsam von einer Stellen zur anderen.

Ich hielt die Luft an und beobachtete still, was da ablief.

Die Gestalt huschte über unsere Wiese und wurde dann eins mit der Kiefer, die sich leicht im Wind hin und her schwingen ließ.

Ich beugte mich ein bisschen weiter aus dem Fenster, um den schwarzen Schatten wieder zu finden, doch es war stockdunkel draußen.

Wieso funktionierten unsere Straßenlaternen eigentlich nie?

Auf einmal konnte man ein kleines glühendes Aufleuchten sehen, dann zischte es.

Da rauchte jemand in unserem Garten!

Ich kam wieder mehr ins Zimmer rein.

Dann drehte ich mich um und schaute auf einmal in zwei schwarze Augen.

,,Oh gott Zayn, musst du mich so erschrecken!''

Keifte ich meinen Bruder an, der mir grade einen halben Herzkasper verpasst hatte.

,,Was machst du da?''

Fragte er total verschlafen.

,,Nichts, ich wollte nur mal kurz durchlüften.''

Antwortete ich und er gab sich mit meiner Antwort zu frieden.

Dann ging Zayn wieder aus meinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ich hörte es draußen kurz rascheln, drehte mich um und sah die schwarze Gestalt davon huschen.

Ach, das war bestimmt nur irgendein Penner oder so.

Redete ich mir selber ein und schloss das Fenster.

Dann ging ich zurück in mein Bett und versuchte zu schlafen, doch dies gelang mir nicht so wirklich.

Die ganze Zeit drehte ich mich von einer Seite auf die andere, wurde aber trotzdem das Gefühl nicht los, das immer noch jemand in unserem Garten war.

Ich stand erneut auf und ging auf den Flur, um mich zu vergewissern, dass wirklich alle am Schlafen waren.

Es war leise, also ging ich mucksmäuschenstill die Treppe runter, zur Haustür.

Vom Regal schnappte ich mir Taschen und ging mit dieser bewaffnet zur Haustür.

Ich drehte zweimal den Schlüssel im Schloss um und öffnete dann leise die Tür.

Langsam tapste ich ins Dunkle und leuchtete mit der Taschenlampe unseren Garten ab.

,,Hallo? Ist da jemand?''

Flüsterte ich und hoffte mir würde keiner Antworten.

Ich schloss leise die Haustür hinter mir und traute mich noch ein paar Schritte weiter.

,,Haaaallooo?''

Flüsterte ich weiter.

Doch hier war niemand.

Ich drehte mich um und wollte grade zur Haustür zurück gehen, als hinter mir etwas raschelte.

Blitzschnell drehte ich mich um und ließ vor Schreck die Taschenlampe auf den gepflasterten Boden fallen.

Sie ging natürlich sofort aus.

Jetzt stand ich total in der Finsternis.

Ich bückte mich und wollte die Taschenlampe aufsammeln, als ich plötzlich eine große schwarze Gestalt auf mich zukommen sah.

Mein Herz fing an zu rasen und ich atmete schnell.

Ich stand auf und wollte so schnell es geht zur Haustür zurück rennen, doch ich hatte solche Angst, ich war wie in Trance.

Die Gestalt kam immer näher und langsam nahm sie Umrisse eines Kapuzenpullovers an.

,,Amy?''

Erkannte ich nun eine Stimme aus der schwarzen Gestalt.

Ahhhhhh der Kapuzenpulli kennt meinen Namen!

Ich stand auf und nun erkannte ich die blonden Haare der schwarzen Gestalt.

,,Niall? Was machst du denn hier?''

Fragte ich und ging langsam rückwärts zur Haustür.

Niall blieb stehen und legte sein Kopf leicht zur Seite.

,,Wohnst du etwa hier?''

Fragte er mit rauchiger Stimme.

,,Nein, ich sitz nur so zum Spaß hier in Fremden Gärten auf'm Boden rum, was machst du hier?''

Entgegnete ich perplex.

Blondie steckte schnell etwas in seine Hosentasche, ich konnte es nicht erkennen.

Dann kam er auf mich zu, wenn ich mich nicht täuschte hatte er wieder dieses seltsame Grinsen im Gesicht.

Ich bekam Panik und war froh als ich die Türklinke an meinem Arm spürte.

Hektisch suchte ich den Schlüssel, bis ich ihn in meiner Hosentasche fand.

Ich drehte mich um und wollte aufschließen doch Niall packte mich am arm und drehte mich um, sodass ich ihm in seine Augen schauen musste.

Er schien zu bemerken, wie panisch ich grade war, denn er lockerte sein Griff ein wenig und sein unheimliches Grinsen verschwand.

Vorsichtig strich er mit seiner Hand über meinen Arm und ich bekam eine Gänsehaut.

Es hatte eine ungeheure beruhigende Wirkung auf mich und ich entspannte mich ein wenig.

,,Du solltest um die Uhrzeit nicht auf Nachtwanderungsideen kommen. Ich hätte sonst wer sein können.''

Sagte Niall und sah mir dabei fest in die Augen.

Sie glänzten so wundervoll im Dunkeln und ich verlor mich darin.

Dann strich er mir nochmal mit seiner Hand über meinen Arm und ließ mich los.

Ein Zettel flatterte aus seinem Ärmel, doch er schien es nicht zu bemerken.

Niall drehte sich um und verschwand wieder als dunkle Gestalt, genauso schnell wie er gekommen war.

,,Und du solltest dich nicht um diese Zeit in Fremden Gärten aufhalten. Wir hätten sonst was für bissige Hunde haben können!''

Flüsterte ich ihm noch hinter her, bin aber nicht davon ausgegangen, dass er es gehört hatte.

Dann schloss ich die Tür auf, und lehnte mich an die Innenseite, nachdem ich wieder abgeschlossen hatte.

Was war denn jetzt grade passiert?

Mein Brustkorb hob und senkte sich immer noch ziemlich schnell.

In meinem Bauch kribbelte es, ebenso wie die Stelle an meinem Arm die er grade berührt hatte.

Ich hatte das Gefühl gleich vor lauter Glücksgefühlen loszuquieken, als mir plötzlich der Zettel einfiel, den Niall verloren hatte.

Mein Glücksgefühl im Bauch änderte sich zu einem krampfhaftem zusammenzuziehen meines Magens.

Meine Atmung wurde wieder schneller und ich drehte mich panisch nach allen Seiten um, da ich Angst hatte gleich würde mir eine gruselige Gestalt den Kopf abreißen.

Schnell schloss ich erneut die Tür auf, suchte den Zettel, bis ich ihn auf dem Boden liegen sah, schloss die Tür und tappe so schnell es ging in mein Zimmer zurück und kuschelte mich unter die Bettdecke.

Ich schaltete das Licht an und las leise vor mich hin, was auf dem Zettel stand.

Mit ihren großen gelben Augen,
den Glanz geschenkt vom Bruder Mond.
Wollten Sie mein Herz mir rauben,
die Wesen die von Gott belohnt.

Aug in Aug mit sanften Pfoten,
nahmen Sie mich mit in Ihre Welt.
Die tiefe Nacht die mir geboten,
aus dieser Sicht wie Tag erhellt.

Was hatte das wohl zu bedeuten?

Am Ende des Gedichtes, stand ein Name in kitzliger Schrift, doch er war zur Hälfte abgerissen.

Ein kräftiges Gähnen entwich mir und ich legte den Zettel zu dem restlichen Krimskrams auf meinem Schreibtisch.

Dann machte ich die Lampe wieder aus und schlief mit einem etwas beunruhigenden Gefühl ein.

Strikeout (Niall Horan) *NOT EDITED*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt