Chapter IV: Das Duett

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Miku hatte beschlossen, erst einmal zu kochen, auch wenn der Inhalt des Kühlschranks dem eines leeren Kartons glich. Trotz großer Mühen hatte sie das Notwendigste beisammen und fing an, etwas Essbares zusammen zu basteln.
Miku hatte Len dazu genötigt, Lauch zu waschen und anschließend zu schneiden. Er wehrte sich sehr dagegen, doch schließlich konnte Miku's Wille (oder besser gesagt ihre Faust) siegen.
Danach füllte sie Reis in einen Reiskocher und schaltete diesrn an. Zehn Minuten später war er fertig und konnte serviert werden. Miku bereitete noch etwas Fleisch und Gemüse zu, ehe die beiden essen konnten.
Es war zehn vor sieben, als das Essen dampfend und beit zum Verspeisen auf dem Tisch (der zusammen mit den zwei Stühlen den Tag über wegen Platzmangels in der Besenkammer verbrachte) stand. "Das sieht lecker aus!", sagte Len begeistert und setzte sich hin.
Miku legte ihm Besteck hin und sagte: "Wenn man dafür überhaupt danken kann..."
"Warum?"
"Ich hatte so wenig zum Kochen da, dass es förmlich unmöglich war, etwas zuzubereiten."
Len starrte auf den Teller. "Ist das etwa kein Essen?"
"Es ist lediglich Reis mit einem Stück Hähnchenfleisch und einem Mix aus einer geschnittenen Karotte und einem kleinen Lauch!"
"... Das man offensichtlich essen kann. "
Miku sah ihn grimmig an."... Ja." "Also nimm mein Kompliment an!"
"Tu ich ja..." Sie schaute ihn lächelnd an. "Danke!"
Len wurde rot und schaute runter, um sein Gesicht zu verbergen. Er kannte Miku schon so lange, warum wurde er außgerechnet heute rot? Warum wurde er überhaupt rot?! Lag es an - Nein! Wenn er jetzt weiter darüber nachdachte, würde es nur schlimmer werden!
"Len? Alles in Ordnung?", fragte Miku besorgt. Verdammt, schau mich nicht so an!, dachte er mit hämmernden Herz.
"Äh? Ja, natürlich... Mir war gerade nur..."
"Schwindelig? Hab ich auch gerade gehabt."
Len atmete auf. Sie hatte keinen Verdacht! Was zur Hölle war auch eben mit ihm losgewesen?
"Dann bin ich wenigstens nicht der einzige!", sagte er verlegen lächelnd und nahm das Besteck in die Hand.
Seitdem ist nichts schlimmes mehr geschehen. Sie hatten schweigend aufgegessen und beschlossen anschließend, ihre Hausaufgaben zu erledigen.
Irgendwann hielt Len die Stille nicht mehr aus.
"Soll ich ein bisschen Musik anmachen?", fragte er sie ind brach das Schweigen.
Miku schaute auf und sagte: "Ja, gern!"
Er stand auf und lief zur Anlage, die Neben dem Fernseher stand.
"Und was?"
"Ist egal! "
Er legte eine CD ein und drückte auf PLAY.
Langsam spielte eine Gitarre an und wurde immer schneller.
"Hey!", rief Miku "Das Lied kenne ich!" Len sah sie erstaunt an.
"Das ist Akatsuki Arrivals, einer meiner Lieblingssongs!"
"Cool! Ich mag dieses Lied auch sehr!"
Die Sängerin fing mit dem Singen an, und ein erzãhlender Ton erklang.
Len setzte sich hin und wollte anfangen mit dem Vokabel-Abschreiben, als Miku anfing, leise mitzusingen.
Sie sah ihn an und sang ein bisschen lauter.
"... Two race to the peak..."
Sie singt wirklich schön, dachte Len, verwarf den Gedanken aber schnell wieder.
"... They need no words, sidelong glances are enough..."
Er wusste den nächsten Satz. Sollte er mitsingen? Len machte einfach. "This motivation we give each other..."
Miku sah ihn begeistert an nickte ihm zu, dass er weitersingen sollte.
"Even if we were close enough to touch we would never take each others hand...
We simply acknowledged one another... 'Because no one can take your place!'"
Miku strahlte, denn sie wusste, dass sie nun zu zweit singen würden.
Sie sangen: "Together we run, we know, we envy, each pursing the other. Side by side we laugh. What, that's all youv'e got?" Sie standen auf und begannen, ein bisschen zu tanzen. Zusammen.
"'No limits,' you said. But remember how at first we looked on each other as enemies? It's funny how honest we can be."
Miku streckte ihre Hand aus und sang: "Do you remember?"
Len: "Oh, I remember" und ergriff ihre Hand.
"Those days I walked with you."
Die Musik spielte weiter, aber beide hörten auf zu singen. Sie schauten sich nur in die Augen, beide außer Atem. Dann grinste Len sie verspielt an und ließ sie mit einer Umdrehung weitertanzen.
Sie tanzten zu der Musik und sangen bei den Duett-Phasen gemeinsam bis zum Ende.
Die Musik endete, und das nächste begann.
Len schaute Miku noch immer in die Augen. Sie erwiderte den Blick. Sie wusste nicht, was das bedeutete. War es nur ein freundschaftlicher Tanz? Ein normales Duett unter Freunden? Denn so fühlte es sich nicht an!
Ihr Herz hüpfte auf und ab. Sie sah auf ihre Hände hinab. Sie hielten noch immer die Hand des anderen. Normalerweise hätte Len jetzt die Hand zurückgezogen.
Er drückte ihre Hand ein bisschen und glitt aus ihrem Griff. Dann wandt er sich ab und packte seine Schulsachen zusammen.
"Ich habe keinen Nerv mehr für die Hausaufgaben.", sagte Len.
"Ich auch nicht.", murmelte sie benommen. WAS zur Hölle war das eben?
Plötzlich donnerte es. Erschrocken sahen beide zum Fenster. Es gewitterte! Sie hatten das Gewitter nicht bemerkt! Nicht einmal den Regen! Halt! Wenn es regnete, dann...
"Ich glaube, du solltest hier übernachten.", schloss Len aus der Situation.
"Ja, das ist zu nass für's nachhause gehen."
"Ich denke, Rin hat nichts dagegen, wenn du ihr Bett ausborgst."
"Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß! ", meinte Miku, und Len begann zu kichern.
Auch Miku packte nun ihre Sachen zusammen und stopfte sie in ihre Tasche in Rin & Len's Zimmer. Als sie zzrückkam, hatte Len den Fernseher angeschaltet.
Es lief ein Film namens "Schloss im Himmel". Der Anime handelte - wie der Titel bereits sagte - um ein Schloss, das im Himmer schwebte, und um ein Mädchen mit einem mystischen Stein, das vom Himmel direkt in die Arme eines Jungen schwebte.
Miku war von dieser Szene dermaßen begeistert gewesen. Sie fand diese Stelle (die erst am Anfang des Filmes war) sehr schön und romantisch.
Verträumt hatte sie sich den Film zuende angeschaut und hat bei jeder andeutungsvollen Szene ein Awww ausgestoßen.
Len saß nur daneben, in sich hineingesunken und wartete sehnsüchtig auf das Ende des Films. Er mochte Animes zwar sehr, und diesen eigentlich auch, aber er war total müde. Außerdem war es unangenehm, neben Miku zu sitzen nach den heutigen Ereignissen.
Als der Abspann anlief, schaltete Len den Fernseher aus. Miku stöhnte zwar empört auf, doch gleich danach musste sie so sehr gähnen, dass sie ihre Müdigkeit nicht mehr verbergen konnte.
Sie erhoben sich und gingen sich umziehen (Miku ins Badezimmer, Len ins Schlafzimmer).
Miku putzte sich die Zähne und machte sich fertig. Fünf Minuten später war sie fertig und wollte ins Schlafzimmer, verschwand aber wieder im Flur beim Anblick von Len, der sich das T-Shirt über den Kopf zog. Nur in Boxershorts.
Miku kauerte neben der Tür und warte, bis er fertig war. Len brauchte aber sehr lange. So lange, dass er, als er um die Ecke bog und fasst über sie gestolpert wäre, eine schlafende Miku vorfand.
Sollte er sie wecken? Er streckte die Hand azs, um sie wach zu stupsen, doch er ließ es sein.
Len nahm seine gesamte Kraft zusammen, schlang seine Arme um sie und hob Miku hoch.
Nun kauerte sie wenigstens nicht mehr, sondern lag in seinen Armen. Und sie war überraschend leicht für ein um zwei Jahre älteres Mädchen.
Bloß nicht aufwecken!, sagte er im Inneren zu sich.
Vorsichtig trug er sie zu Rin's Bett. Doch das war komplett mit ihren Tops bedeckt, die seine Schwester zur Hölle nochmal nicht weggeräumt hatte.
Ihm blieb keine andere Wahl. Er drehte sich um und legte Miku stattdessen in sein Bett.
Len schaute kritisch zum Wohnzimmer aufs Sofa. Es war klein. Es war kalt. Es war verdammt unbequem. Trotzdem musste er heute da schlafen. Len sah förmlich die Tage vor sich, die er mit Rückenschmerzen verbringen musste.
"... Len..." Er zuckte zusammen und fuhr herum. Miku war im Halbschlaf und schaute ihn mit verschlafenen Augen an. Sie hatte seine Hand ergriffen und hielt ihn fest.
"Komm ins Bett.", murmelte sie leise. Begriff sie überhaupt, was sie da gerade verlangte?!
Len gähnte und sah sie leicht lächelnd an.
Was soll's?, dachte er sich schließlich, Es bedeutet ja nichts.
Len verdrängte den Gedanken und legte sich neben ihr unter die Decke. Miku kuschelte sich an seinen Rücken. Er war zu müde, um rot an zu laufen. Er drückte ihre Hand (die ihn noch immer nicht losgelassen hatte) und schlief gemeinsam mit ihr ein.

Unerwartet - A LenKu-Fanfic [LenxMiku] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt