Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich aufwache ist es noch trüber draußen als vorher. Ich stehe auf, gehe die Treppe hinunter und beschließe noch ein Glas Wasser zu trinken, bevor ich endgültig dem Schlaf verfalle.
Ich komme gerade in der Küche an, niemand scheint da zu sein. Wie gewöhnlich nehme ich mir ein Glas aus dem Wandschrank und fülle es kurzerhand mit etwas Wasser auf.
In dem Moment als ich mich umdrehen will, erscheint Ben plötzlich vor mir. Vor Schreck lasse ich sogar das Glas fallen und muss gleichzeitig loslachen.
"Sag mal, in letzter Zeit bist du ziemlich schreckhaft, nicht wahr?", Ben prustet laut los und hilft mir die Scherben aufzusammeln.
"Liegt wohl an dir", gebe ich ihm zurück und strecke ihm wie ein kleines Kind meine Zunge raus. Er scheint es nicht zu bemerken, denn er äußert keinen Kommentar.
"Oh, du weißt ja, dass Sam morgen vorbeikommt, oder? Wir wollten mal wieder raus aus dem Haus und mal wieder richtig feiern gehen. Würdest du also bitte nicht so anhänglich wie sonst sein? Das wäre mega cool von dir, Schwesterherz", er zwinkert mir zu und verschwindet darauf wieder in seinem Zimmer.
Als ich mich auf den Weg in mein Zimmer mache, denke ich mir nichts bei Bens Bemerkung, doch gerade als ich die Tür schließen möchte, fällt mir auf, dass morgen bereits Freitag ist und Sammy und ich uns eigentlich zum "planen" treffen wollten.
Ich kann nicht begreifen, dass Sammy mich aus heiterem Himmel versetzen würde? Es war doch seine Idee, dass ich schnell rüberkomme und wir uns austauschen.
Voller Wut und Schmerz greife ich erneut mein Handy und tippe eine schnelle Nachricht :
An: Sammy
Danke, dass du mir Bescheid gegeben hast über euren kleinen Ausflug.
Hat sich ja dann wohl geklärt, oder nicht?
- Hanna
Nachdem ich auf 'senden' gedrückt habe, bereue ich, dass ich die Nachricht jemals abgeschickt habe. Es klingt total kindisch und unverständlich, vor allem schickt man sowas keinem 19-jährigen Jungen.
Die Tränen kommen hoch und ich kann meine Gefühle einfach nicht verbergen. Eigentlich habe ich kein Recht weder sauer noch enttäuscht zu sein, da Sammy ja nicht mal was von meinen Gefühlen weiß und er das gute Recht dazu hat, etwas mit seinem besten Freund zu unternehmen.
Ich hätte bestimmt auch abgesagt, wenn Lena mich gefragt hätte, ob wir uns einen Film ansehen wollen oder einfach abhängen..
..oder?
***
Ich öffne meine Augen, als das Sonnenlicht gerade nur so durch meine Gardinen scheint. Es ist bestimmt schon sehr spät, denn die Sonne ist nicht mehr ganz zu sehen, obwohl ich von meinem Zimmer aus den besten Ausblick auf den Himmel habe.
Ermüdet steige ich aus meinem Bett und reibe mir langsam die Augen. Ich fühle mich total beschissen.. Kein Wunder nachdem ich mich gestern förmlich in den Schlaf "geheult" habe.
Es fällt mir sehr schwer mich aufzurappeln, denn als ich aufstehe, spüre ich nur den kalten Boden unter meinen Füßen. Schnell schlüpfe ich in meine Pantoffeln und gehe daraufhin runter ins Wohnzimmer.
Angekommen, setze ich mich wie üblich an unseren Esstisch und warte darauf, dass meine Mutter mir ihre hausgemachten Pfannkuchen serviert.
Ohne lange drüber nachzudenken, erscheint schon ein riesiger Teller voller Pfannkuchen direkt vor meiner Nase.
Ich esse ziemlich schnell, denn nach einigen Minuten ist der Teller leer und weder Pfannkuchen noch Krümel davon sind zu sehen.
Als ich aufstehe und mich bei meiner Mutter bedanke, entscheide ich schnell unter die Dusche zu hüpfen um erneut auf andere Gedanken zu kommen.
***
Ich komme gerade aus der Dusche als es anfängt laut und ununterbrochen zu klingeln.
"Machst du mal bitte auf, Hanna? Muss noch schnell unter die Dusche", schreit Ben aus seinem Zimmer als ich meinen Kopf durch die Tür stecke.
Genervt komme ich an der Tür an und denke mir nichts dabei, als mich die blauen, kristallklaren Augen von Sammy anstarren.
Ein Stich fährt mir durch die Brust und ich erinnere mich daran, dass er mich "versetzt" hat. Mit einem unbedeutenden Lächeln bitte ich ihn herein und versuche so schnell wie möglich zu verschwinden.
"Warte, Hanna!", Sam packt mich am Arm und lässt mich kurz darauf wieder los, als er bemerkt, was er gerade getan hat.
"Was ist denn? Beeil dich bitte, ich muss noch Hausaufgaben machen", ich bin ein schlechter Lügner, denn er runzelt nur kurz die Stirn als er beginnt zu reden.
"Ähm.. Eigentlich wollte ich mich entschuldigen", er fängt an sich im Nacken zu kratzen,"Dafür, dass ich dich versetzt habe ... Du weißt schon", er scheint ziemlich nervös zu sein.
"Ist schon in Ordnung, hatte sowieso kurzfristig was anderes vor", meine Antwort scheint ihn zu treffen, denn sein Gesichtsausdruck wird auf einmal ganz anders, nicht mehr nervös, sondern ..
Ich kann es nicht ganz erkennen, aber ist das ..
Eifersucht ?
____
Ich hoffe das 4. Kapitel hat euch gefallen :)
Hinterlässt mir doch eure Stimme und einen Kommentar mit eurer Meinung, würde mir viel bedeuten!❤
- mixedfeels⭐
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Unattainable Love.
Teen FictionEin 16-jähriges Teenager-Mädchen unter Verrückten ? Hanna hat es in ihrem Leben nicht leicht. Während sie versucht zu Hause zu überleben und den ganzen Sommer mit ihrer Familie zu verbringen, hat sie gleichzeitig mit Gefühlen zu kämpfen, die sie eig...