Nachdem ich die verbesserte Nachricht abgeschickt hatte, war ich sehr zufrieden mit mir. Meinen Tag hatte ich recht sinnvoll vebracht, indem ich nicht wie sonst wie so ein nasser Sack auf meinem Bett gelegen war.
Ich musste zugeben, dass ich mein Bett über alles liebte und es mir jeden morgen schwer fiel mich aufzurappeln und es zu verlassen.
Aber 'Bewegung' schadete ja nicht.
Nach meiner Putzaktion und meinem Nachrichtenstau, hatte ich mich entschlossen ein entspanntes Bad zu nehmen. Da ich in letzter Zeit sehr oft angespannt und aufgeregt war, war es mal wieder Zeit für eine Abwechslung. Schließlich musste Gefühlsstress auch irgendwie verarbeitet werden, den man hinter sich hatte.
Meiner Meinung nach setzten sich alle negativen Gefühle auf den Muskeln ab. Jedenfalls bei mir, denn wenn ich mal richtig mit mir selbst zu kämpfen hatte, in meinem Kopf nur Chaos herrschte und mein Herz wie verrückt schlug, fühlte ich mich total fertig und motivationslos und wenn man zwischendrin mal nichts tat, verletzte das ja niemanden.
Irgendwann musste jeder mal zur Ruhe kommen, sonst wurde man ja vor lauter Gefühlen verrückt.
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Ein heißes Bad bei Kerzenlicht später..
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Frisch gebadet und voller Elan verließ ich das Badezimmer. Auf dem Weg zu meinem Kleiderschrank stolperte ich fast über meine Bettkante. Ich fluchte etwas ziemlich Undeutliches und war gerade dabei die Türen meines riesigen Schrankes zu öffnen.
Erst jetzt wo ich mir meinen Himmel aus Kleider bestehend genau unter die Lupe nahm, fiel mir auf wie viele Klamotten ich doch besaß. Unmengen von Tshirts, Sweatshirts, Pullovern, Jeans, Shorts, Röcken und irgendwelchem "extravaganten" Scheiß wie Blusen und dem ganzen Kram. Sowas trug ich hauptsächlich sowieso nur an bestimmten Anlässen wie an Hochzeiten oder an Geburtstagen.
Da ich heute aber sowieso nichts mehr vorhatte und meine To Do- Liste von heute abgehakt hatte, entschied ich mich für ein schlichtes weißes Top und einer hellblauen Pyjamahose, die mir in diesem Moment äußerst bequem erschien.
Fertig angezogen stapfte ich wieder in mein Badezimmer, löste das Handtuch von meinem Kopf und begann meine Haare zu föhnen.
Währenddessen betrachtete ich mich etwas näher im Spiegel. Wieder fiel mir auf, wie sehr ich mich in solch kurzer Zeit verändert hatte. Nicht nur mein äußeres Ich hatte sich einen Make Over durchzogen, meine Persönlichkeit erschien mir viel selbstbewusster, fröhlicher und total entspannt.
"Hanna?", fast komplett gedankenverloren schaffte ich es trotzdem den Föhn auszuschalten und auf die Stimme zu hören.
"Bin hier drinnen", gab ich lachend zurück, da ich wusste es konnte nur einer sein, der mich suchen würde.
"Na, Schwesterherz. Alles gut?", ebenfalls lächelnd öffnete mein lieber Bruder die Tür meines Badezimmers und kam in großen Schritten auf mich zu. Er wuschelte mir einmal komplett die Haare durch, obwohl ich sie doch gerade erst gekämmt hatte.
"He!", sagte ich protestierend und drehte mich mit dem Gesicht zu meinem einzigartigen Bruder.
In vieler Hinsicht fiel mir erst jetzt auf wie froh ich doch war ihn zu haben. Er war einfach der Beste. Unersetzlich und total niedlich. Egal wann ich Ben brauchte .. Er war immer sofort zur Stelle, bot mir seine Hilfe an und kümmerte sich um mich, wenn ich einen schlechten Tag hatte oder mal wieder Zickenkrieg zwischen mir und Lena stattfand.
"Hast du heute noch was vor?", er grinste mich aufgeregt an und sah so aus, als wäre er kurz davor gewesen vor Aufregung in die Luft zu fliegen.
"Keinerlei Pläne. Niente", auch schon total angesteckt von seiner Aufregung und all der guten Laune, vertiefte ich meinen Blick noch mehr mit seinem. Keine Ahnung weshalb, aber irgendwie dachte ich für einen kurzen Moment, dass ich vielleicht fähig war ihn durchschauen zu können, wenn ich nur tief genug dreinschaute.
"Dann hast du offiziell jetzt was vor", wie aus dem Nichts machte er sich bereits auf den Weg zu meiner Zimmertür.
"He, warte doch ! Was hast du vor? Soll ich was Bestimmtes anziehen?", gespielt genervt packte ich ihn leicht am Oberarm, um ihn aufzuhalten.
"Zieh dich einfach an. Den Rest erfährst du auf der Fahrt", mit einem letzten Zwinkern ließ er mich mit weiteren Fragen zurück. Ohne mit der Wimper zu zucken stand ich erst einmal für wenige Sekunden einfach nur noch da.
Starrte Löcher in die Luft und bewegte keinen Muskel.
'Los, beweg dich, du Huhn und schlaf nicht ein !'
Das habe ich gerade noch gebraucht. Meine innere Stimme.
Jedes Mal, wenn ich sie am "Dringendsten" brauchte, fing sie an mir den Schädel vollzumüllen und hörte garnicht mehr damit auf.
'Bist du taub? Beweg deinen verdammten Hintern und zieh dir was Ordentliches an! Geschminkt bist du ja auch noch nicht..und schau dir erstmal deine Haare an, oh gott - oh gott !'
Schluss damit ! Handeln !
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Nach einem ziemlich heftigen Streit zwischen mir und meinem "Zweiten Ich" bekam ich langsam Kopfschmerzen, schaffte es dennoch irgendwie mich fertig zu machen und ruhig zu bleiben.
"Und, Bruderherz? Willst du mir jetzt vielleicht verraten wo wir hinfahren?", nachdem Ben mich regelrecht aus dem Haus gedrängt hat und wir mittlerweile in seinem Auto saßen, wurde ich mit der Zeit nervös.
Erst dieses Rumgeschubse (was ich garnicht ausstehen konnte, da ich es bevorzugte, wenn man direkt auf den Punkt kam und sagte was Sache war) und dann noch diese Totenstille.Schrecklich.
"Hab Geduld", sein triumphierender und gleichzeitig belustigter Unterton war kaum zu überhören, dennoch konnte ich mir einen weiteren Kommentar zu seinem mysteriösen Getue verkneifen.
Männer, dachte ich.
Die immer mit ihrem : ich sags dir, wenn wir dort sind. Sowas kannte man ja nur aus Liebesfilmen und Romanen.. Grrr, der Gedanke daran war abscheulich.Vielleicht hat er das von mir und Sammy rausgefunden, hat ihn bereits tot geschlagen und im Wald vergraben und ich bin vielleicht die Nächste ?!
'Bist du jetzt völlig übergeschnappt oder war dein Badewasser zu heiß?'
Hallo innere Stimme👋
Jaja, natürlich weiß ich Ben würde mir niemals eine Haarsträhne krümmen oder in irgendeiner Weise die Hand an mich anlegen, aber irgendwie hatte ich doch ein mulmiges Gefühl in meiner Magengrube.Hatte es vielleicht doch was mit Sammy zu tun ?
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Hey ihr Lieben 😊
Danke fürs Lesen bis hierher.
Ich musste hier einfach aufhören, tut mir leid 😁 Ich dachte so könnte man die Spannung etwas pushen und für das nächste Kapitel einspannen 😊Auch wenn es nicht viele von euch gibt, die das hier lesen..
..Ich bin so dankbar für jeden einzelnen Leser 💞
Immer wieder macht mein Herz Sprünge vor Aufregung und ich würde am liebsten lauthals losschreien vor Dankbarkeit, aber mal im Ernst 😇
Ihr seid die Besten ! Wenn wir die 400 geknackt haben, könnten wir doch irgendein Special machen .. Überlegt euch doch irgendwas 😈
Nen schönen Abend bzw schöne Nacht euch, ihr Süßen 😙
- mixedfeels⭐
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Unattainable Love.
Teen FictionEin 16-jähriges Teenager-Mädchen unter Verrückten ? Hanna hat es in ihrem Leben nicht leicht. Während sie versucht zu Hause zu überleben und den ganzen Sommer mit ihrer Familie zu verbringen, hat sie gleichzeitig mit Gefühlen zu kämpfen, die sie eig...