Letzte Nacht habe ich mir wortwörtlich den Kopf darüber zerbrochen, was als Nächstes in meinem Leben passieren würde. Also damit meine ich was die Zukunft bringen wird.
Werde ich weiterhin so viel Pech haben wie jetzt? Ist es denn möglich für jemanden wie mich jemals glücklich zu werden? - Um ehrlich zu sein, gerate ich mittlerweile ins Zweifeln, was das betrifft. Immer wieder kommt irgendwas Neues dazu, das mir das Leben zur Hölle macht. Um genau zu sein, rede ich von den nächsten 5 Wochen, in denen ich auf mich alleine gestellt sein werde.
Niemand wird sich in mich hineinversetzen können oder nur den Hauch einer Ahnung davon haben, was in mir vorgeht. Die ganzen Gefühle, der Stress, Kummer..
Vor allem steigt in mir nur so die Wut auf, wenn ich daran denke, dass nicht mal meine beste Freundin sich für mich interessiert.. Nach meinem Anruf gestern, habe ich darauf gewartet, dass sie mir endlich zurückruft, jedoch ist das nie passiert. Nicht mal eine Nachricht konnte sie mir zukommen lassen, geschweige denn Bescheid geben, dass ich ihr total egal bin.
Genau wie sie mir versprochen hatte, dass sie sich alle 2-3 Tage telefonisch bei mir melden wird.. Na von wegen.. Kein einziges Mal habe ich nach ihrer Abreise mit ihr geredet oder gesimst. Natürlich bin ich so schlau, dass ich nicht nachgeben werde und ihr ab sofort jeden Tag anrufe, damit sie ja weiß, dass ich ohne sie so gut wie garnicht klarkomme.. aber niemals werde ich ihr diesen Triumph geben..
Um mal auf den Punkt zu kommen: Ich fühle mich beschissen, genervt...
Das ist wahrscheinlich jeder schon von mir gewohnt, da ich über nichts anderes mehr als meinen Gefühlszustand rede. Ich kann ja aber auch nichts dafür, wenn mich jeder im Stich lässt, oder?
"Hanna, dein Handy klingelt! Kannst du mal runterkommen und dafür sorgen, dass es endlich aufhört", die Stimme meiner Schwester ist so durchdringend und nervtötend, dass ich es beinahe schaffe vor Schreck vom Bett zu fallen.
Stöhnend erhebe ich mich von meinem Bett, was ich schon seit Tagen nicht mehr getan habe und marschiere die Stufen nach unten. Ich sehe mich um und versuche das kleine Monster zu finden, das eben noch nach mir gerufen hat. Wundert euch nicht, ich nenne sie immer so.
Weder von meinem Handy noch von meiner Schwester ist etwas zu hören. Womöglich hat sie sich einfach wieder einen Scherz erlaubt und mich reingelegt. Ich will mich gerade umdrehen, als ich auf einmal ein Flüstern zu hören bekomme und versuche der Stimme zu folgen.
"Hanna ist nur noch am Essen. Dauernd löffelt sie eimerweise Eis und nicht mal ich bekomme was davon ab..Total fies, oder?", ich biege gerade um die Ecke, als ich meine Schwester hinter der Theke sitzen, entdecke. Ich reiße meine Augen auf, als ich realisiere, dass sie mein Handy in der Hand hält.
"Sag mal spinnst du? Gib mir mein HANDY, du Giftzwerg", ich kann es kaum fassen, dass sie einfach so an mein Handy gegangen ist. Dieses Monster kennt einfach keine Grenzen.
Schreiend beginnt sie in die Richtung unseres Wohnzimmers zu rennen, während ich versuche sie so schnell wie möglich einzuholen. Für so einen kleinen Zwerg hat sie ein ziemlich schnelles Tempo drauf,"Halt gefälligst an", meine Stimme wird immer lauter.
"Fang mich doch, fang mich doch", für sie scheint es eins ihrer öden Kinderspiele zu sein, jedoch finde ich, dass das eine ziemlich ernste Situation ist. Es könnte ja jemand Wichtiges sein, mit dem sie ja gesprochen hat, oder? Wohl nicht Sammy..
Bevor ich ihren Arm packen kann, hat sie sich schon wieder frei gekämpft. Meine Geduld ist am Ende und ich kann nicht anders als schwerere Geschütze aufzugreifen,"BLEIB SOFORT STEHEN, ODER DEINE PUPPEN SIND DRAN. ICH WERDE JEDER EINZELNEN DEN KOPF ABREIßEN, WENN ICH MEIN HANDY NICHT IN DEN NÄCHSTEN 10 SEKUNDEN IN DEN HÄNDEN HALTE".
Nur das Gemecker und Gekreische ist zu hören, als sie mir schon innerhalb weniger Sekunden das Handy in die Hände drückt und weinend in ihr Zimmer rennt. Tut mir leid, aber das musste sein. Sonst hätte das ja ewig gedauert.
Ich gehe sofort an den Hörer,"Hallo, ist da wer? Tut mir leid wegen der kleinen Störung. Es gab einen Problemfall", ich muss mir irgendwie das Lachen verkneifen, keine Ahnung weshalb.
"HANNA BANANA! Vermisst du mich schon? Ich habe gehört du teilst nicht gerne", das Lächeln verschwindet als ich ihre Stimme zu hören bekomme.
"Oh, du bist es", mein Ton ist ziemlich selbstgefällig und gemein, doch das ist mir egal. Sie soll spüren, was ich die letzten Tage gefühlt habe.
"Das nenn' ich Begeisterung", Enttäuschung ist aus ihrer Stimme herauszuhören, aber wieder einmal interessiert mich das nicht. Normalerweise reagiere ich nicht gleich so zickig und verletzt, aber wenn alles auf eine Person trifft, kommt eben alles hoch, was man runtergeschluckt hat.
"Es ist, weil ich erst jetzt anrufe oder? Man Hanna.. Du weißt doch, dass der Empfang hier unten echt beschissen ist .. Bist du deswegen ernsthaft beleidigt?"
"Ist das dein Ernst? Mich hat es einfach nur genervt, dass du nicht mal im Stande dazu warst, mir 'ne SMS oder so zu schicken. Ich sehe doch, wie du dauernd irgendwelche Bilder von dir postest.. und wirklich inaktiv warst du auf deinen sozialen Netzwerken nicht.. Ich kam mir einfach nur blöd vor"
"Nimm das nicht alles so schwer. Ich gebe zu, dass ich dich etwas vernachlässigt habe, aber ich hatte wirklich keine Zeit dir anzurufen.. Hier unten ist alles so aufregend und ich hab' sogar..", sie zögert einen Moment,".. jemanden kennengelernt. Er heißt Francesco und er ist unheimlich heiß", voller Euphorie wird ihre Stimme ganz piepsig.
"Kannst du mir nicht mal eine Sekunde widmen?.. Du verstehst garnicht, wie sehr ich dich vermisse.. und dass ich auch total leide, scheint dir auch nicht klar zu sein"
"Gönnst du mir mein Glück denn nicht?"
"Natürlich gönne ich dir all das Glück dieser Welt, aber du hast nicht mal nachgefragt, was bei mir los war und warum ich mich so scheiße fühle. Es kann nun mal nicht jeder so viel Glück mit den Typen haben wie du. Niemand kann so toll aussehen wie du, niemand kann das", ich stöhne laut auf und lege meine Hand auf die Stirn.
"Hanna? Was ist los?", auf einmal kann ich die Besorgnis in ihrer Stimme hören, weshalb ich mich auch etwas freue. Endlich schenkt sie mir ihre Aufmerksamkeit.
"Sammy ist los, verdammt..", wie aus dem Nichts kullern mir die Tränen auch schon die Wangen hinunter.
"Sammy? Dieser Sammy? Oh mein Gott, du musst mir alles erzählen", ich kann ihre Luftsprünge bis hierher hören,"Warte, was ist passiert? Ich will alle Details", sie scheint auf einmal ziemlich ernst zu sein.
"Es hat alles vor ein paar Tagen angefangen .. ", ich beginne meine Leidensstory zu erzählen und muss zwischendurch sogar mal lachen, als meine beste Freundin versucht mich aufzumuntern. Nach unserem langen Gespräch bin ich total erleichtert und dankbar dafür, dass sie mir ihre Zeit geschenkt hat. Sie kann mich zwar nicht in den Arm nehmen und mir genauso den Mut zusprechen, wie sie es sonst immer macht, jedoch war ich noch nie so glücklich wie jetzt.
"Und? Was ist mit deinem Urlaubsflirt? Wer ist dieser unbekannte, gutaussehende Francesco?", um sie auch mal zu Wort kommen zu lassen, höre ich mir für die nächsten 2 Stunden an, wie toll Francescos Muskeln sind und wie süß er ist, wenn er lächelt.
Sowas tun beste Freundinnen eben füreinander.
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Dieses Kapitel wurde etwas länger, weshalb ich auch sehr gespannt auf eure Meinungen bin. Dieses Mal ging es mehr um Hanna und Lena, da ich ein klitzekleines bisschen weniger über Sammy reden wollte, weil ich ja nicht will, dass ihr euch langweilt.
Im nächsten wird Sammy auch wieder auftauchen, das verspreche ich euch!:)
Oh und ihr habt bestimmt schon gemerkt, dass ich manchmal ziemlich hochdeutsch und im nächsten Moment ziemlich umgangssprachlich schreibe, aber weil ich eigentlich auch so rede, habe ich auch so geschrieben .. Ich hoffe es stört euch nicht ♡
Hinterlasst mir doch mal einen Kommi und eure Stimme, würde mir nämlich echt viel bedeuten♥♥
Küsschen,
- mixedfeels⭐
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Unattainable Love.
Teen FictionEin 16-jähriges Teenager-Mädchen unter Verrückten ? Hanna hat es in ihrem Leben nicht leicht. Während sie versucht zu Hause zu überleben und den ganzen Sommer mit ihrer Familie zu verbringen, hat sie gleichzeitig mit Gefühlen zu kämpfen, die sie eig...