Mit zitternden Händen und einem mulmigen Gefühl im Magen stehe ich vor der Tür, des einen Jungen, den ich so sehr mag. In letzter Minute habe ich mich vorhin doch noch entschieden all meinen Mut zusammen zu fassen um noch 'ne Runde mit ihm zu quatschen.
Fest entschlossen, drücke ich die Türklingel. Es dauert zwar einen Moment, bevor jemand die Tür öffnet, aber nach weniger Zeit erscheint auch schon der wie immer lächelnde Sammy vor mir.
"Hey, Hanna", er begrüßt mich und scheint auch ziemlich gut drauf zu sein, jedoch kann ich seine Anspannung in seinem Gesichtsausdruck erkennen,"Ich dachte mir, dass wir uns doch noch wegen der Party unterhalten können.. Da ich sowieso Zeit hatte und in der Nähe war, hab' ich mir gedacht warum ich dich nicht besuchen sollte", ich versuche ein Lächeln zu erzwingen, aber irgendwie scheint es nicht so richtig bei ihm anzukommen.
"Klar, komm doch rein", ich gehe seiner Bitte nach und steuere direkt auf das Wohnzimmer zu. Da ich schon einige Male hier war, als ich meinen Bruder begleitet habe, kann ich mich noch einigermaßen an die Umrisse des Hauses erinnern.
"Setz dich doch. Möchtest du was zu trinken?", ich brauche ziemlich lange um ihm eine simple Antwort zu geben, aber nachdem ich aus meiner Starre erwacht bin, antworte ich ihm so normal wie möglich. Ganz alleine ohne Ben hier zu sein, macht mich irgendwie nervös,"Ein Glas Wasser, bitte", ich schenke ihm ein weiteres Lächeln und neige den Kopf etwas zur Seite.
Sammy verlässt kurz daraufhin das Wohnzimmer und verschwindet in der Küche. Ich versuche mir einen Überblick zu verschaffen und sehe mich um. Das Haus ist ziemlich groß und richtig modern eingeräumt. Ein riesiger Flachbildschirm hängt an der Wand, die Couch hat einfach mal Platz für mindestens 10 Leute und die Fenster ersetzen fast eine komplette Wand, wodurch das ganze Zimmer auch ziemlich hell und groß erscheint.
Mir gefällt es hier und irgendwie beginne ich, mich wohler zu fühlen. Ich versuche zu vergessen, was gestern Abend passiert ist und lehne mich noch etwas zurück.
"Hier bin ich wieder", ohne zu Bemerken taucht Sammy wie aus dem Nichts auf und setzt sich neben mich. Er stellt das Glas Wasser ab und schaut mir direkt in die Augen.
Es ist, als würde ich mich in seinen Augen verlieren, denn nach einigen Sekunden kann ich nicht mehr aufhören meinen Blick von ihm abzuwenden, weshalb ich ihn einfach nur anstarre.
"Alles in Ordnung?", ich erschrecke etwas als er seine Hand auf meine Schulter legt, jedoch fange ich mich sofort wieder.
"Du weißt doch, dass ich mich normalerweise nicht so verhalte, wie ich es gestern getan habe, oder?", ich seufze innerlich auf und spiele mit meinen Händen herum. Die Nervösität ist zurück.
"Ich verurteile dich nicht, Hanna.. Du weißt, dass ich dich gut leiden kann und ich es deshalb auch verstehe, wenn du mal auf wild machst. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich mag dich noch genauso sehr wie vorher", lachend erwidere ich seine Antwort und beruhige mich dadurch etwas.
"Da bin ich aber froh", durch seine indirekten Schmeicheleien spüre ich wie meine Wangen rot werden. Ich hoffe, dass die Röte nicht zu sehr zu erkennen ist. Um das Thema so schnell wie möglich zu wechseln, beginne ich darüber zu sprechen, weshalb ich eigentlich hier bin,"Also, hast du denn schon irgendwelche Ideen für die Party?", fragend schaue ich ihn an und nehme mir einen Stift zur Hand.
"Leider muss ich dich enttäuschen.. Mein Kopf ist viel zu überfordert um irgendwelche Partys zu planen, hast du denn 'nen Vorschlag?".
"Oh, ehm.. Wie wäre es mit einer Kostümparty oder sowas?", nach meiner Aussage schlage ich mir mental auf die Stirn. Ich bereue was ich gesagt habe, denn ich glaube kaum, dass jemand in solch einem Alter eine Kostümparty feiern will. Ich meine, das ist doch etwas für Kinder.
Falls ich es noch nicht ewähnt habe... Wenn ich nervös bin, sage ich des Öfteren irgendwelche Dinge, die total kindisch, bekloppt oder einfach nur richtig bescheuert sind.
"Klingt doch super", durch Sammys Zuspruch atme ich erleichtert auf.
"Findest du? Also, wenn es eine Überraschungsparty werden sollte, könnten wir die Party doch hier... schmeißen, oder? Wäre nur mal so ein Vorschlag", ich öffne meinen Stift und beginne mir ein paar Notizen zu machen.
"Klar, ich müsste das noch mit meinen Eltern abchecken und dann würde das auch glatt gehen. Wegen der Versorgung und so müssen wir uns halt nochmal treffen ... Natürlich nur, wenn's bei dir passt", er zwinkert mir zu und lehnt sich nach hinten.
"Ich weiß auch schon als was ich mich verkleiden werde", ich breche in Gelächter aus und klopfe Sammy leicht auf die Schulter,"Als Rotkäppchen oder sowas", vor Lachen halte ich mich förmlich an ihm fest und schaue ihm direkt in die Augen.
"Rot steht dir bestimmt richtig super", wie aus dem Nichts beugt er sich langsam zu mir rüber und drückt seine Lippen auf meine. Schockiert reiße ich meine Augen auf und wirke zuerst ziemlich angespannt, jedoch fange ich mich schon nach einigen Sekunden.
Als wäre ich auf einmal ein anderer Mensch vergrabe ich meine Hände in seinen Haaren und verschmelze unter dem Kuss. Seine Lippen sind so warm und weich, als er sie immer stärker gegen meine presst und mir somit das Gefühl vermittelt, als wäre ich die Einzige für ihn.
Mein Körper beginnt zu kribbeln und die Gänsehaut breitet sich überall aus. Ich scheine einen ganz guten Job zu machen, denn es scheint ihm zu gefallen, obwohl das mein erster Kuss ist. Vorher habe ich noch nie jemanden so leidenschaftlich wie jetzt geküsst.
Also mal abgesehen von diesem gruseligen Typen auf der Party, aber meiner Meinung nach zählt das nicht als Kuss, da ich mich nicht mal daran erinnern konnte, geschweige denn einen klaren Kopf hatte als es passiert ist.
Einerseits fühlt sich alles so falsch an, da ich hiermit meinen Bruder hintergehe und ihn eigentlich schon wieder anlüge, aber andererseits war ich noch nie glücklicher. Jedoch ist der scheinbar unzerstörbare Moment in der nächsten Sekunde vorbei.
Sammy weicht etwas zurück und schaut mich total schuldig an. Sein Lächeln von vorher, hat sich zu einem nachdenklichen, unwohlen Gesichtsausdruck verändert.
"Was habe ich getan?", er vergräbt seinen Kopf in seinen Händen,"D - das war ein Fehler", mit diesen Worten werde ich aus meinem Traum gerissen und realisiere was eben passiert ist.
"I- ich sollte besser gehen", mit einem Satz stehe ich auf und laufe schnurstracks auf die Tür zu. Ich verliere die Kontrolle über mich selbst, denn urplötzlich steigen die Tränen in mir auf und ich beginne vor Wut nur so zu kochen.
Verletzt und gleichzeitig total verwirrt verlasse ich sein Haus. Als ich das Haus nicht mehr hinter mir erkennen kann, breche ich in Tränen aus.
Ich spüre wie die Maskara, die ich mir vorher sicherheitshalber noch aufgetragen habe, an meinen Wangen herabläuft.
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Ich hoffe euch hat mein neues Kapitel gefallen :)))
Die anderen haben insgesamt bereits 80+ Reads erreicht und ihr habt keine Ahnung wie viel mir das bedeutet! Bleibt doch weiter dran und macht euch gefasst auf ein paar neue Kapitel ♥
Freuen würde ich mich auch über ein Feedback von euch, da ich ja schließlich wissen muss, ob euch zum Beispiel mein Schreibstil gefällt oder ob er totaler Mist ist und ihr euch irgendwelche Veränderungen wünscht :D♥♥
Lasst es mich wissen,
- mixedfeels⭐
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Unattainable Love.
Teen FictionEin 16-jähriges Teenager-Mädchen unter Verrückten ? Hanna hat es in ihrem Leben nicht leicht. Während sie versucht zu Hause zu überleben und den ganzen Sommer mit ihrer Familie zu verbringen, hat sie gleichzeitig mit Gefühlen zu kämpfen, die sie eig...