"Was soll das, Hanna?", mein Bruder kam in großen Schritten auf mich zu. Sammy schien so, als wüsste er nicht, was er tun sollte,"Bist du von allen guten Geistern verlassen worden?", man merkte ihm an, dass er total sauer war, jedoch versuchte er ziemlich cool zu bleiben.
"I - Ich wol -lte doch n-nur ein bisschen fei - ern", ich lallte nur so vor mich hin und versuchte so klar und deutlich wie möglich zu reden.
"Erst möchte ich von dir wissen warum du mich angelogen hast.. Mom und Dad wussten überhaupt nichts von deinem kleinen Trip", die Wut stieg ihm schon förmlich ins Gesicht.
"B-ben? Ich glaube sie ist gerade nicht ansprechbar.. Ich würde vorschlagen, dass wir sie nach Hause bringen und sie erstmal ihren Rausch ausschlafen kann, damit wir.. ehm, ich meine du eine vernünftige Unterhaltung mit ihr führen kannst", urplötzlich erschien Sammy hinter Ben. Er antwortete mit einem scheuen Lächeln und nahm meine Hand.
Wir wollten gerade loslaufen, als der Typ von eben meine Hand ergriff und versuchte mich an ihn zu zerren,"Lass sie los, du Schwein", als wenn sich die Stimmung von Sammy schlagartig änderte, nahm er einen weiteren Schritt in meine Richtung,"Die K - kleine und ich hatten noch 'ne Verabre - edung", der gerade noch so nette Junge erschien mir auf einmal wie ein völlig anderer. Obwohl ich ihn nur für wenige Stunden kannte, fühlte ich mich recht sicher in seiner Nähe, und keine paar Sekunden später verwandelte sich dieser ach so coole Typ in einen beängstigenden Fremden.
Ohne zu Zögern holte Sammy auch schon aus und verpasste dem Unbekannten einen Kinnhaken. Dieser torkelte einige Meter nach hinten, bis er schließlich auf dem Boden landete. Sein Rausch muss ihm wohl den Rest gegeben haben, denn er lag einfach nur noch da ohne sich zu bewegen.
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Ein Brummen riss mich aus meinem 'Schlaf'. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Mein Zimmer sah genauso aus wie immer. Die Gardinen zu und unaufgeräumt.. Jedoch wusste ich, dass irgendetwas anders war.
Ich war dabei die Treppenstufen hinunter zu laufen, als Mom und Dad bereits am Esstisch saßen. Beide mit einem verspannten Ausdruck in ihren Gesichtern und verschränkten Armen.
"Komm bitte her, junge Dame", forderte mein Vater mich auf. Ohne irgendwie zu widersprechen, rannte ich förmlich zu ihm rüber und nahm einen Platz neben ihm ein.
"Was ist denn los?", ich tat so, als hätte ich nicht gewusst um was es ging.
Dabei wusste ich, dass es um gestern ging und ich wusste bereits, dass meine Eltern mir die wahrscheinlich durchschaubarsten Dinge vorhalten würden.
"Tu nicht so, als würdest du nicht wissen um was es geht. Ich finde es nicht gerade so toll, dass du ohne Erlaubnis einfach eine Party besuchst und mit irgendwelchen Typen rum"-
"-Schatz..Lass mich das machen", unterbrichte mein Vater meine Mom,"Das kennen wir garnicht von dir, Hanna.. Du bist nicht so wie alle anderen Mädchen.. also du warst es jedenfalls nicht, aber nachdem wir von gestern Nacht erfahren haben, musste ich wirklich darüber nachdenken, ob DU meine Tochter bist.. so verhält sie sich normalerweise nicht.
Wir sind sehr enttäuscht von dir", mein Vater konnte seine Gefühle sogar mit seinen Haltungen ausdrücken. Seine Augen waren ziemlich klein und man konnte ihm anmerken, dass er sehr nervös war. Denn normalerweise redet er nie so mit mir, obwohl er noch ziemlich ruhig ist, dafür, dass ich mich so benommen habe.
"Und was wollt ihr jetzt von mir hören? Es tut mir Leid, okay? Ich wollte einfach mal das Haus verlassen ohne an jemanden gebunden zu sein. Ich meine.. Ist Lena meine einzige Freundin? Darf ich denn keine neuen Leute kennenlernen?", irgendwie haben meine Eltern mich gerade in diesem Moment total aufgeregt. Warum können sie nicht verstehen, dass ich versuche ein normaler Teenager zu sein, der einfach mal aus seinem Alltag entfliehen will.
"Nicht in diesem Ton, Hanna. Also, ich will einfach, dass du verstehst, was du falsch getan hast.. Ich weiß, dass du noch nicht begreifen kannst, wie sehr sich Eltern um ihre Kinder sorgen", meine Mom versuchte auch ihren Beitrag zu leisten,"Aufjedenfall wirst du eine Woche Hausarrest haben.. Und du kannst froh sein, dass wir so erbamend sind, da du eigentlich eine größere Strafe verdient hättest.. Da du aber Sommerferien hast, würde ich dir dringend empfehlen, dass du dich die nächsten Tage etwas zurückhältst ..
Geh jetzt auf dein Zimmer, bitte", ich konnte die Enttäuschung immer mehr in den Augen meiner Eltern sehen. Sie war ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben ..Irgendwie tat es mir auch leid und ich fand, dass mein Verhalten schon irgendwie falsch war, aber zugeben, werde ich das mit Sicherheit nicht.
Auf dem Weg in mein Zimmer ertönte die Stimme meines Bruders. Ich ging der Stimme nach und steuerte direkt auf das Zimmer zu..
"Wenn du mir auch eine Standpauke halten willst, dann lass das mal", ich versuchte so reif und erwachsen wie möglich zu klingen, da mich sowieso schon jeder wie ein Kleinkind behandelt.
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich es total ätzend fand, dass du mich angelogen hast, obwohl wir uns eigentlich nie anlügen", mein Bruder ist eigentlich immer total lässig und locker, aber jetzt wo er gerade mit mir redet, scheint er ziemlich 'angepisst' zu sein.
"Ohman..Ich wollte eben einmal meinen Spaß haben, was ist so falsch daran?", ich konnte nicht mal in seine Augen schauen.. So sehr habe ich mich geschämt.
"Sogar Sammy fand es scheiße, was du abgezogen hast.. Eigentlich muss ich dir gestehen, dass wir vorgehabt haben dich sogar mitzunehmen gestern Nacht.. Naja, aufjedenfall hab ich keinen Bock darauf, dass du anfängst Stress zu machen und anfängst dich genauso zu benehmen wie diese spätpubertierenden Kiddies",obwohl er ziemlich ernst klang, kam er auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. So überrascht und erleichtert wie ich war, kamen mir die Tränen. Ich hatte noch nie solch eine starke Verbindung meinem Bruder gegenüber gefühlt.
"Danke, Ben", ich wusste nicht ob ich noch dankbarer hätte sein können. Dass er mir verziehen hatte, war schon das Mindeste, aber jetzt weiß ich, dass es noch eine Person gibt bei der ich mich entschuldigen muss.
Vielleicht gehe ich seinem Gebot von gestern doch noch nach und statte ihm einen kleinen Besuch ab. Ich meine, wenn er schon fragt, sollte ich ihm diesen Wunsch doch nicht ausschlagen.
Also, auf geht's!
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Ich hoffe, dieses Kapitel hat euch gefallen. ♥
Ich würde mich über ein Feedback und eure Stimme freuen,
- mixedfeels⭐
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Unattainable Love.
Novela JuvenilEin 16-jähriges Teenager-Mädchen unter Verrückten ? Hanna hat es in ihrem Leben nicht leicht. Während sie versucht zu Hause zu überleben und den ganzen Sommer mit ihrer Familie zu verbringen, hat sie gleichzeitig mit Gefühlen zu kämpfen, die sie eig...