Teil 9

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Wie gebannt starrte ich auf den Bildschirm, obwohl ich eigentlich am liebsten gar nichts davon gesehen hätte, doch es fiel mir schon schwer, auch nur zu blinzeln, so sehr war ich auf das fokussiert, was sich dort abspielte, mein Körper sagte mir, ich sollte es beobachten, um bereit zu sein, falls etwas passieren würde und ich mich wehren müsste.

"Hey, alles ok bei dir?", fragte Tim mich leicht besorgt, weswegen ich zusammen zuckte, mein Kopf reflexartig zu ihm schnellte und ich ihn mit geweiteten Augen verängstigt anschaute.

Vorsichtig näherte er sich mir, nahm mich in seinen Arm und zog mich mit sich, so dass wir zusammen auf der Couch lagen und er mir zwischendurch immer wieder beruhigende Sachen ins Ohr hauchte und mich beruhigte, so gut es ging.

Er strich mir mit seiner Hand sanft über meinen Arm und hielt mich fest umschlungen, so dass ich mich an seinem anderen Arm festhalten konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Film dann auch endlich zu Ende und ich lag noch immer zitternd und mit Tränen in meinen Augen in Tims Armen.

"Ich wusste ja, dass du Angst hattest, aber dass es so schlimm ist, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht...", entschuldigte er sich besorgt bei mir. "Ich hätte auf dich hören sollen..."

"I-I-Ist schon o-ok, Tim...", meinte ich mit gebrochener Stimme.

"Sicher? Das hört sich nicht gerade danach an...", meinte er. "Aber du brauchst dir keine Sorgen machen, Stegi, ich bin hier und beschütz' dich, ok?"

Langsam nickte ich.

Eine Weile blieben wir noch so liegen, bis ich schließlich zusammen mit ihm aufstand, um die restlichen Sachen aufzuräumen und uns fertig für's Bett zu machen, um schlafen zu gehen.

Als wir dann allerdings im Bett waren, war mir Arsch-kalt und die Angst war noch lange nicht weg.

"Tim...?", fragte ich unsicher und überlegte noch, wie ich fragen sollte, dass es nicht allzu peinlich sein würde, doch er schien bereits zu wissen, was ich wollte und hob seinen Arm samt seiner Decke mit einem: "Komm schon her, Stegi." hoch und lächelte mich warm an.

Erleichtert rutschte ich zu ihm, er legte seinen Arm und einen Teil seiner Decke um mich und ich kuschelte mich näher an ihn heran.

"Danke... Gute Nacht, Timmy...", lächelte ich zufrieden grummelnd.

"Kein Problem, gute Nacht, mein kleiner Stegosaurus, schlaf gut.", kam es zurück und schon bin ich eingeschlafen.

"Hey! Stegi! Wach auf!", hörte ich jemanden rufen und schon saß ich senkrecht und schweißgebadet im Bett, woraufhin ich in eine Umarmung gezogen wurde und verzweifelt versuchte, zu entkommen.

"Sssshhhhh... Alles ok, ich bin da, ich pass' auf dich auf, Stegi.", flüsterte Tim beruhigend und hielt mich noch fester in seinen starken Armen, als ich schließlich aufgab und mich stattdessen an ihn krallte. "Alles ist gut, du hast nur geträumt, ich bin ja da..."

Er schaukelte ein wenig hin und her, so wie man es bei einem kleinen Kind oder einem Baby macht, streichelte meinen Rücken auf und ab und seine andere Hand lag in meinen Haaren vergraben, welche meinen Kopf beschützend und liebevoll an die Stelle zwischen Halsbeuge und Schlüsselbein drückte.

Ich heulte mich einfach an seiner Brust aus und zitterte wie verrückt, dabei wusste ich gar nicht mehr, was ich überhaupt geträumt hatte.

Nach einiger Zeit schaffte ich es endlich, mich zu beruhigen, so dass er mich fragen konnte, was los war, doch ich wusste es nicht mehr und er bohrte auch nicht weiter nach oder so, sondern nahm mich einfach weiter in seinen Arm und kraulte mir meinen Kopf.

"Keine Sorge, ich bin ja da...", flüsterte er wieder in mein Ohr und je länger wir so da saßen, desto mehr beruhigte ich mich auch.

"Geht's?", fragte er nur leise besorgt und ich nickte lediglich, als er mir meine Tränen aus meinem Gesicht wischte.

Mein Schlafanzug klebte an meinem Körper und die Haut unter dem Verband juckte unerträglich.

"Trinken?", bot er an, doch ich schüttelte meinen Kopf und bat mit brüchiger, durch Tränen erstickter Stimme: "Bleib hier...!"

Nachdem weitere Zeit vergangen war, legte er sich wieder hin, ließ mich allerdings nicht los und zog seine Decke über uns, ohne irgendwas zu sagen.

Aus Erschöpfung schlief ich irgendwann doch noch einmal ein.

I just want your heart ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt