Teil 12

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"Wooooaaaaahhh...!", strahlte ich erstaunt, als ich die vielen Lichter erblickte.

Überall waren Menschen, Paare, Familien und Freunde unterwegs, amüsierten sich, lachten, kuschelten, redeten, als wäre es ein Buch, die Stände waren wunderschön zurecht gemacht, Schnee lag auf dem Boden und kleine Eiskristalle segelten hinunter, die das Licht reflektierten und dadurch glitzerten.

Begeistert ließ ich meinen Blick weiter schweifen, bis ich bei Tim ankam und ihm grinsend in seine Augen schaute.

Er selbst musste schmunzeln, allerdings wohl eher wegen meinem Verhalten.

"Jetz' steh doch nich' nur so da! Komm! Wir schau'n uns den Weihnachtsmarkt an!", forderte ich, packte seine Hand und zog ihn hinter mir her.

Bei jedem Stand blieb ich stehen, beäugte jedes einzelne Teil, das dort zu sehen war, sogar die Gewürze und Duftkerzen und das ganze Zeug, zog mir und Tim an einem Stand Mützen auf, kauften jedoch keine, da wir bereits welche hatten, nur eben nicht auf, ich roch Waffeln, Kinderpunsch und Glühwein und auch, wenn ich schon unzählige Male auf Weihnachtsmärkten war, ist dieser hier der schönste von allen gewesen.

Es gab nichts besonderes an dem Weihnachtsmarkt oder so, aber für mich war er es, wahrscheinlich lag es daran, dass ich zusammen mit Tim hier entlang schlenderte, aber alles war so, als wäre es magisch und ich verhielt mich, als wäre ich zum ersten Mal auf einem dieser Märkte.

"Ist dir nicht kalt oder so?", grinste Tim mich an, doch ich schüttelte nur hastig den Kopf, mir war alles andere als kalt, woraufhin er lachte und mir einfach weiter amüsiert schauend folgte.

Nachdem wir etwa drei viertel des Marktes hinter uns gelassen hatten, wurde mir doch kalt, weswegen ich Halt machte und mich umdrehte.

"Tiiiiimmmm?", fing ich an, woraufhin er vor mir stehen blieb und wir uns in unsere Augen schauten. "Können wir 'ne Pause machen, Waffeln essen und 'nen Punsch trinken oder so? Mir is' kalt..."

"Klar.", grinste er und unterdrückte sich das Lachen.

Wir gingen zu einem der Stände, er holte uns Waffeln mit Puderzucker und ich stellte mich schon mal in einen der überdachten Stände.

Sofort strömte mir die Wärme der Getränke und der süße Geruch des Punsches und des Kakaos, sowie ein Hauch des Alkohols entgegen.

Die Kälte war sofort verschwunden und für einen Moment genoss ich den Moment, bevor ich mir schnell einen Platz an einem der wenigen noch unbesetzten Tische schnappte und darauf wartete, dass mein Freund bald auftauchte.

'Mein Freund'...

Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn jemals so nennen dürfte... 'Meins'...

So träumte ich vor mich hin, bis mir plötzlich eine Hand vor meinem Gesicht herum fuchtelte und ich verwirrt aufsah.

"Na? Schön geträumt?", grinste er verschmitzt.

Sofort musste ich unwillkürlich auch anfangen, so dämlich zu grinsen und gab nur ein: "Jaaaa, hab' ich." von mir.

"Ich hoffe doch, von mir?", fragte er gespielt empört und nun lachte ich auf.

"Ja, klar! Von wem denn sonst?"

"Kinderpunsch war hoffentlich richtig?", wollte er jetzt wissen, weswegen ich irritiert auf den Tisch blickte und jeweils eine Tasse Punsch vor mir und eine Tasse Glühwein vor Tim entdeckte.

"Wann hast du das denn geholt?"

Wieder unterdrückte er sich ein Lachen. "Gerade eben."

Ich lächelte ihn weich an, legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss meine Augen einfach, genoss seine Anwesenheit und diesen Moment.

"Jetzt schlaf aber nicht ein!", tadelte er mich und schob mich wieder von sich, so dass ich ein Ziehen in meiner Brust spürte.

Die Angst, ihn zu verlieren, etwas falsch zu machen und total zu verkacken, war immer noch da...

"Ich will aber kuscheln...", schmollte ich, jedoch nicht mit dieser nervigen Stimme wie sonst, sondern eher niedergeschlagen und vielleicht auch verletzt, erntete jedoch nur ein kurzes Lachen seinerseits und fast füllten sich meine Augen schon wieder mit Tränen, als er plötzlich seine Arme von hinten um mich schlang und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte.

"Du bist süß, weißt du das eigentlich, Stegi?", flüsterte er liebevoll und ich spürte seinen warmen Atem an meiner Wange.

Wie froh ich war, dass das ein Tisch ohne Stühle und Bänke war und man stehen musste...

Sofort hatte ich wieder ein Grinsen im Gesicht und kicherte leicht.

Eine Weile redeten wir noch, bis wir unsere Waffeln aßen und unsere Getränke austranken, geschwiegen haben wir allerdings die ganze Zeit über nicht.

Tim trocknete die restliche Flüssigkeit in den Tassen mit Servierten, damit wir sie als Andenken mitnehmen konnten und wir verließen das Zelt-artige Gebäude wieder, woraufhin ich sofort durch die eisige Kälte der Luft außerhalb dieses Standes und den Schnee eine Gänsehaut bekam und nach einigen Schritten bereits wieder fror und zitterte.

Außerdem rannte und hüpfte ich auch nicht wie ein Gummiball über den Weihnachtsmarkt, sondern ging ruhig neben Tim her.

"Kalt?", vernahm ich seine Stimme und schaute ihn fragend an, da die Frage irgendwie nicht von mir verstanden wurde, so dass er es wiederholte und ich als Antwort schließlich nickte.

Er legte seinen Arm um meinen Körper, zog mich näher an ihn heran und lächelte liebevoll.

Nach einem weiteren leicht irritierten Blick, genoss ich es einfach wieder, das hier erleben zu dürfen und kuschelte mich an ihn heran.

So schlurften wir weiter über den Platz, schauten uns zwischendurch fast jeden Stand an, alberten herum und ich war einfach nur glücklich, bis wir uns auf den Weg zurück zu ihm machten, doch nicht mal die Busfahrt, die ich sonst nicht ab konnte, hat es geschafft, mir diese gute Laune zu nehmen.

I just want your heart ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt