Teil 10

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Mir wurde kalt, so dass ich aufwachte und als ich Tim nirgendwo entdecken konnte, schaute ich mich panisch um, doch dann kam er die Tür rein und lächelte mich entschuldigend an: "Ich hab' Frühstück gemacht und... also... Ich glaube, es wäre besser, wenn wir keine Horrorfilme mehr gucken."

Ich nickte nur erleichtert, wir gingen in die Küche und frühstückten.

So viel wie ich hier bei einer Mahlzeit aß, habe ich zu Hause bei mir gerade mal in drei Tagen oder so hinunter bekommen.

Nachdem wir fertig waren, wollte ich duschen gehen, um endlich aus den klebrigen Klamotten raus zu kommen und um diesen Verband los zu werden, weswegen ich mir neue Anziehsachen aus meiner Tasche holte und im Badezimmer verschwand.

Gerade, als ich mein Oberteil aus hatte und dabei war, mir meinen Verband abzubinden, platzte Tim herein: "Du hast noch kein Handtuch, ich hoffe du-" Er stockte und starrte mich erschrocken an. "Was- Dein Arm-... Stegi, du- Was, warum?!"

Mein Blut in meinen Adern gefror, ich war unfähig, mich zu bewegen, ich hielt den Atem an und mein Herz setzte für einen Moment aus, bevor es viel zu schnell weiter schlug, ich bekam Gänsehaut, fing an zu schwitzen und zu zittern, ich wurde bleicher, als ich ohnehin schon war und mir wurde eiskalt.

Dass sich Tränen in meinen Augen gebildet haben, die eine heiße, brennende Spur auf meinen gefrorenen Wangen hinterließen, als sie hinunter liefen, da es zu viel der salzigen Flüssigkeit war, um sie unterzukriegen, sie meine Sicht verschwimmen ließen, dafür sorgten, dass meine trockenen Augen sich rötlich färbten und ebenfalls zu brennen anfingen, nahm ich ich gar nicht wahr, so geschockt war ich, so erstarrt vor Angst, bis ich zusammenbrach und auf dem Boden zusammensackte.

Sofort eilte Tim zu mir, ließ auf dem Weg das Handtuch achtlos fallen und sich neben mir nieder.

"Stegi, was ist los? Was ist mit deinem Arm passiert? Wieso machst du sowas?", schossen mir seine Fragen entgegen und seine Stimme zitterte leicht unsicher.

"Ich... Ich kann einfach nicht mehr...!", presste ich zwischen Schluchzern mit brüchiger Stimme hervor.

"Was kannst du nicht mehr? Mann, Stegi, red' mit mir! Was ist los, warum mach-" "VERDAMMT NOCH MAL, TIM, ICH LIEBE DICH!", unterbrach ich seinen Schwall von Fragen brüllend mit kratziger Stimme und bereute es sofort wieder: "Es- Es... Es tut... Tim, ich- Das-"

Dieses Mal war er es jedoch, der mich unterbrach, indem er sanft, aber bestimmt seine Lippen auf meine legte und mich somit zum Schweigen brachte.

"Warum machst du sowas, anstatt es mir zu sagen? Warum machst du dich selber so kaputt?", fragte er traurig und ich sah, wie seine braunen Seelenspiegel glänzten und er sich selbst die Tränen unterdrückte.

"Ich... Ich wollte ni-icht", fing ich an, wurde jedoch immer wieder von Schluchzern unterbrochen. "Ich wollte halt nicht, da-dass du mi-ich hasst."

Vorsichtig nahm er mein Kinn in seine Finger und brachte mich dazu, ihm in seine Augen zu schauen, bevor er mir mit fester Stimme, jedoch verletztem Blick das sagte, was ich niemals geglaubt habe, von ihm zu hören: "Stegi, ich könnte dich niemals hassen, ich liebe dich. Nicht nur als besten Freund..."

Mit einem weichen Lächeln verlor ich schließlich mein Bewusstsein, spürte jedoch noch, dass Tim mich auffing und ich nicht auf dem Boden aufschlug.

Das nächste, was ich wahrnahm, war, dass ich in Tims Bett in seinen Armen lag und dass sich etwas feuchtes auf meiner Stirn befand.

Als ich meine Augenlider aufschlug, hörte ich als erstes Tims erleichtertes Seufzen und spürte, wie er sich aufsetzte und sich über mich beugte, so dass ich sein Gesicht sah.

"Mach sowas nie wieder, hörst du?!", verlangte er verletzt, bevor sein Blick wieder weich wurde, er mir einen kurzen Kuss auf meine Wange gab und danach weiter sprach: "Ich hab' mir Sorgen um dich gemacht, mann."

Zwar antwortete ich darauf nicht, so dass sich erst eine angenehme Stille im Raum ausbreitete, doch schließlich fragte ich die Frage, die sich in meinem Kopf befand: "Tim? Sind wir jetzt eigentlich... zusammen...?" wobei ich zum Ende hin immer unsicherer wurde.

"Willst du denn mit mir zusammen sein?", konterte er, ich nickte heftig mit meinem Kopf und grinste dann vor mich hin.

"Dann sind wir jetzt zusammen.", entschloss er ebenfalls grinsend und ich konnte das machen, wovon ich so lange schon geträumt habe:

Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir hinunter, so dass ich ihm vorsichtig und sanft meine Lippen auf seine legen konnte.

In mir drin fühlte es sich an, als wäre ein Feuerwerk ausgebrochen, es kribbelte in meinem Bauch, auf meinem Körper breitete sich eine angenehme Gänsehaut, sowie eine unglaublich schöne, wohlige Wärme in mir aus und ich spürte nur noch, dass ich glücklich war, so glücklich wie seit langem nicht mehr und alles Negative war für diesen Moment verschwunden.

"Ich liebe dich, Tim.", hauchte ich strahlend gegen seine warmen Lippen, als wir uns wegen Luftmangels lösen mussten und bekam ein: "Ich liebe dich auch, Stegi." von einem ebenso glücklichen, braunhaarigen Minecraft-Experten zurück. "Du solltest aber trotzdem endlich duschen gehen."

"Ach, mann, Tim!", schmollte ich. "Jetzt hast du den schönen Moment zerstört!"

"Keine Sorge, Stegi, da kommen noch genügend andere schöne Momente.", grinste er, bevor er mir einen kurzen, liebevollen Kuss auf meinen Mund drückte.

"Oah, mann, du bist voll unromantisch!", grinste ich quängelnd.

"Und du bist ein kleines Kind.", gab er zurück.

"Bin ich gar niiiiicht!", schmollte ich und schob meine Unterlippe hervor, bekam jedoch nur ein kurzes Lachen meines Gegenübers.

"Und du bist süß. Und du gehörst mir. NUR mir.", fügte er hinzu und wurde zum Ende hin immer leiser und verführerischer, wobei er mit seinem Gesicht meinem immer näher kam und unsere Lippen wieder miteinander vereinte und sich meiner Meinung nach viel zu früh wieder entfernte.

Murrend öffnete ich meine Augen wieder, als er aufstand. "Komm wieder her, Tim."

"Nein.", meinte er jedoch locker, als wäre das alles nie passiert. "Die Dusche wartet."

Da fiel mir auch mein Verband wieder ein und mein Kopf schnellte herum, so dass ich sehen konnte, dass er wieder vollständig an seinem Platz war.

"Ich hab' ihn ausgewechselt.", erklärte der Braunäugige kurz, nahm mir das Etwas von meiner Stirn, das übrigens ein Waschlappen war, und verließ den Raum.

Seufzend stand ich schließlich auch auf, ging zurück ins Bad und nachdem ich die Tür geschlossen hatte, hatte ich meine Schlafanzughose ausgezogen und achtlos auf dem Boden liegen lassen.

Dieses Mal klopfte Tim, bevor er herein kam und die Tür dann wieder zu machte.

"Huh? Was ist los?", brachte ich verwirrt raus, bekam aber keine Antwort, da er einfach nur auf mich zu kam, seine Arme um meine Hüfte schlang und mich küsste.

I just want your heart ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt