Teil 16

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Einen Moment lang sah ich ihn einfach nur erstaunt an, bis ich mich endlich fasste und verstand, was er gerade gesagt hatte.

Überglücklich nahm ich ihn wieder in meine Arme, zog ihn so dicht an mich heran, wie es mir möglich war und er schlang seine Arme ebenfalls um meinen Körper.

"Ich liebe dich, Stegi, ich liebe dich mehr, als mein eigenes Leben, ich schwöre dir, ich könnte dich niemals freiwillig verletzen...!"

Meine Stimme war brüchig, doch die Tatsache, dass mein Schatz sich näher an mich schmiegte und lächelte, ließ mich wieder Schmetterlinge in meinem Bauch haben und mir ging es ein bisschen besser.

Ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen löste ich mich von ihm. "Wir sollten aber wirklich nach hause gehen. Wenn wir noch länger hier draußen im Regen stehen bleiben, werden wir noch krank."

Er nickte, wir verschränkten unsere Hände miteinander und gingen zurück zu meiner Wohnung.

Dort angekommen, zogen wir uns zum größten Teil die durchnässten Klamotten aus, woraufhin ich ins Bad ging, Handtücher holte, mich auf dem Weg zurück zu Stegi bereits ein wenig abtrocknete und ihm dann mit seinem durch seine blonden Haare wuschelte.

"Heeeyyyy, lass daaasss!", kicherte eben jener, nahm mir das Stück Stoff aus meiner Hand und bedankte sich.

"Du solltest erstmal unter die Dusche, du bist ganz kalt.", stellte ich besorgt fest, als ich meine Arme um ihn schlang.

"Ach, du nicht oder wie?!", konterte er und ich konnte nicht anders, als kurz aufzulachen.

"Du bist aber momentan anfälliger für Krankheiten, als ich, mein Lieber.", erklärte ich sanft, aber bestimmt und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf seine kalten Lippen.

Fast wollte ich den Vorschlag machen, mit ihm zusammen duschen zu gehen, ließ es jedoch sein.

Nach dieser Aktion vorhin von meiner beschissenen Ex wollte ich auf gar keinen Fall etwas falsch machen.

Seufzend löste er sich aus der Umarmung, gab mir ebenfalls noch einen kleinen Kuss und verschwand mit Wechselsachen im Badezimmer.

Kurz darauf hörte ich auch schon, wie die Dusche an ging und das dumpfe Rauschen des Wassers.

Wieder stahl sich ein erleichtertes Lächeln auf meine Lippen, ich zog mir trockene Boxershorts und einen Hoodie an, machte Tee und wartete darauf, dass mein kleiner Delfin wieder aus dem Bad kommen würde.

Irgendwann ging die Tür dann auch endlich auf und bald darauf stand auch schon ein strahlender Stegi vor mir.

"Jetzt kannst du duschen!", trällerte er.

"Ok, gut. Ich hab' Tee gemacht, also wenn du welchen möchtest, du weißt ja, wo die Tassen sind, ich bin unter der Dusche.", erklärte ich hastig. "Mir ist nämlich doch recht kalt."

Er kicherte und ich verschwand mit einer Jogginghose im Bad.

Stegis Sicht

Zufrieden seufzte ich, jedoch änderte sich meine Laune kurz darauf wieder, weil ich mich an das Bild erinnerte, das sich mir bot, als Tims Freundin hier war und wieder kamen Zweifel auf.

Sie ist so wunderschön und scheint perfekt zu ihm zu passen...

Was, wenn ich mich dazwischen gedrängt habe? Was, wenn Tim Liebe und Freundschaft verwechselt? Was, wenn ich jetzt daran schuld bin, dass ich sein Glück zerstört habe?

Mir wurde schwindelig, so dass ich mich setzen und kurz durchatmen musste.

Ich kniff meine Augen zusammen, um diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, allerdings klappte das nicht allzu gut.

Als sich plötzlich mein Arm meldete und die Narben und Wunden meinten, sie müssten jucken, bekam ich Angst.

Ich hatte das Bedürfnis, nach Tim zu rufen, hatte das Gefühl, ich bräuchte seine Hilfe, doch ich wusste, dass ich auch mal etwas alleine hinbekommen muss und dass ich ihn nur stören würde.

Dieses Mal blinzelte ich die Tränen weg, stand auf und ging wankend ein paar Schritte nach vorne, bevor ich Pause machen und vollständig Halt an der Wand suchen musste.

"Tim...!", wisperte ich, als hätte ich einen Marathon hinter mir und kniff mir erneut meine Augen zu, um den Schwindel los zu werden und um klar sehen zu können, was mir auch mäßig gelang, bevor ich sie locker schloss, tief durchatmete, bis zehn zählte und sie danach wieder öffnete.

Jetzt hatte sich alles mehr oder weniger normalisiert, jedoch wirklich gut ging es mir definitiv nicht, weswegen ich mich einfach ins Schlafzimmer schleppte, mir mit Mühe meine Jeans auszog, die ich dummerweise nach dem Duschen wieder angezogen hatte und ließ mich auf das Bett fallen.

Ich wollte mich wach halten, zumindest, bis Tim wieder aus dem Bad kam, so dass er sich keine Sorgen machen brauchte, doch ich schaffte es einfach nicht und driftete in einen unglaublich tiefen Schlaf ab.

I just want your heart ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt