Texting Luv

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Min Na
,,Mit wem schreibst du denn andauernd?" schon seit über einer Stunde tippt meine Freundin die ganze Zeit auf ihrem Handy rum, lacht und chattet mit irgendeinem Typen. ,,Ach mit niemanden" sagt sie ganz nebenbei und tippt munter weiter. Seufzend sinke ich in meinem Stuhl etwas tiefer.
Es ist unmöglich so mit ihr zu reden. Sie würde eh nur mit halben Ohr zuhören und sich nicht auf das wesentliche konzentrieren.
Mit verschränkten Armen schaue ich sie einfach nur an. Sie lacht und schreibt immer weiter und es scheint, als würde sie ganz vergessen das ich noch anwesend bin.
,,Sag mal, Yasu, du merkst aber schon noch das ich da bin, oder?" erkundigen ich mich zur Sicherheit und muss etwas auf meine Antwort warten. ,,Klar, Süße" ,,Ja gut, könntest du denn jetzt endlich mal das Handy weg legen? Ich tippe schließlich auch nicht die ganze Zeit auf meinem rum" werfe ich ihr leicht schnippisch an den Kopf und ohne großen Protest legt sie es auch zur Seite. ,,Wo waren wir gerade?" erkundigt sie sich, setzt sich in den Schneidersitz und schaut mich mit großen Augen an. ,,Wir wollten über Hyuk reden, dem Typen auf den, komischer Weise, alle Mädchen, stehen außer wir" ,,Stimmt!" ein Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus. ,,Ann Mae soll sich ja mega an ihn rangemacht haben!" tratscht Yasu und ich muss kichern. ,,Bei welchem Typen macht sie das nicht! Aber mal im ernst ... Was finde denn alle an ihm? Okey er ist ja ganz süß und wenn man mit ihm alleine ist, ist er auch voll nett, aber mit seinen Jungs ist er ein verdammtes Arschloch! Ignoriert einen, wirft einem fiese Sprüche an den Kopf. Was stimmt mit den Mädels nicht?!" ,,Frag mich nicht! Vielleicht hat jemand vergessen bei denen das Licht im Kopf an zu machen" wir beide lachen und gerade als ich glaube, wir könnten jetzt endlich reden, sitzt sie wieder am Handy. ,,Sorry Min Na. Ich muss kurz antworten ..." sie tippt auf ihrem Handy rum und kurz darauf kommt eine nächste Nachricht rein. ,,Du, ich gehe kurz skypen. Bin gleich zurück" damit verschwindet sie einfach und lässt mich in ihrem Zimmer sitzen. Fassungslos schaue ich sie an. Das ist doch jetzt nicht ihr ernst?! Doch sie dreht sich nicht einmal zu mir um und ist dann schon im Nebenzimmer verschwunden. Mit verschränkten Armen vor der Brust warte ich 20 Minuten, und als Yasu dann noch nicht mal nach mir gucken kommt, schnappe ich mir sauer meine graue Umhängetasche und verlasse ihr Zimmer.
Als ich mir, vor der Haustür, meine Schuhe anziehe, begegnet mir, dummerweise, Yasus Mutter. ,,Ah Min Na! Willst du schon wieder los? Ich hatte dich eigentlich zum Essen eingeplant" ,,Tut mir leid, Mrs. Lee" entschuldigend verbeugen ich mich und schaue sie dann an. ,,Ich muss leider noch so einiges erledigen und muss daher leider schon los" leicht enttäuscht schaut sie mich an. ,,Nagut. Denn grüß deine Eltern noch schön und pass auf dich auf" ,,Mach ich. Bye, und einem schönen Abend noch!" zum Abschied winke ich der Frau und als ich aus dem Blickfeld des Hauses bin, wähle ich einen Umweg zu mir nach Hause. Ich entscheide mich für einen Feldweg, was sich, aufgrund meiner dreiviertel Hose, als nicht sehr clever erweist. Doch ich lausche den entspannenden Lauten der Insekten und schließe die Augen. Einen kurzen Moment bleibe ich einfach stehen und lausche nur den Insekten. Grashüpfer, Bienen und viele weitere Tiere bieten mir ein kleines Konzert, und erst nach einer, für mich ewig vorkommenden Zeit folge ich meinem Weg weiter. Dieser Weg führt mich an einigen Rehen vorbei, im Gras liegend kann ich einen Fuchs beim jagen beobachten und, fast am Ende meines Weges, spielen ein paar kleine Hasen miteinander. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus und nach über 2 Stunden komme ich zuhause an. Da meine Eltern noch arbeiten sind, schnappe ich mir eine Schüssel Chips und setze mich damit auf die Couch. Mit Hilfe der Fernbedienung schaltet ich den Fernseher ein und schaltet das Programm durch. Doch leider kommt nichts interessantes. Also steige ich über zu Plan B. Wie ein Blitz hole ich, aus meinem Zimmer, meinen Laptop, mit allem Zubehör, und gehe wieder in das Wohnzimmer. Schnell alles aufgebaut und dann schaue ich mir pausenlos eines meiner Lieblingsdramen an.
Es ist ein Liebes Drama mit einer rührenden Story und als am Ende der Junge stirbt, muss sogar ich etwas weinen.
Dann endlich, nach fast 4 Stunden, meldet sich Yasu per SMS

Y: »Hey, Süße. Was ist los? Warum bist du einfach gegangen? ._.«

M: »Das war jetzt aber nicht ernsthaft deine Frage«

Y: »Ehm doch. Eigentlich schon ...«

M: »Was denkst du denn, warum ich gegangen bin?«

Y: »Keine Ahnung. Meine Eomma sagte das du was vorhast, aber das muss echt wichtig gewesen sein, wenn du nicht mal Bye sagen konntest«

M: »Wehe wenn du jetzt auf angepisst machst! Den Grund habe wohl eher ich! Das war ne dumme Ausrede! Ich habe nichts vor oder was zu erledigen! Aber schon seit mehreren Wochen ist es bei unseren Treffs immer das gleiche! Du tippst auf deinem Handy rum, amüsierst dich und bemerkst mich gar nicht mehr. Doch das war nicht der Grund, warum ich gegangen bin. Sondern das du einfach weg gegangen bist und geskypt hast! Ich hab mehr als 20 Minuten ALLEINE in deinem Zimmer gesessen und auf dich gewartet, aber du hast ja anscheinend erst jetzt gemerkt das ich weg bin.«

Nach dieser Nachricht lege ich mein Handy weg und mache es komplett aus.
Ich war schon etwas schroff zu ihr, doch es ist die Wahrheit.
Seufzend esse ich einpaar Chips und schaue mir noch ein Drama an